Was aus den Abgängen des SC Verl geworden ist

17 Spieler haben den SC Verl im vergangenen Sommer verlassen. liga3-online.de zeigt, was aus ihnen geworden ist.
Sapina nun RWE-Kapitän
Als Überraschungsteam schaffte es der Sportclub in seiner Premierensaison nach 15 Spielen auf den zweiten Platz. Seitdem durchlief Verl kleinere und größere Krisen – hat sich aber kontinuierlich entwickelt, weshalb der vierte Rang in der aktuellen Länderspielpause nicht mehr allzu überraschend wirkt. Obwohl mit der stetigen Entwicklung auch eine ständige Fluktuation im Kader einhergeht. So verabschiedete der SCV im Sommer unter anderem Stammtorwart Niclas Thiede, der sich mit seinen Leistungen in Verl für ein Engagement beim ehemaligen Jugendklub empfehlen konnte – und zwar dem VfL Bochum in der Bundesliga.
Auf sein Erstliga-Debüt wartet Thiede zwar noch – auch, weil er einen Syndesmosebandriss im letzten Drittel der Vorsaison erlitt -, doch hinter Manuel Riemann ist der 24-Jährige die Nummer zwei an der Castroper Straße und steht bereit, falls der Stammtorwart ausfallen sollte. Im Falle von Vinko Sapina wurde gar eine Ausstiegsklausel betätigt, um den defensiven Mittelfeldspieler vom Sportclub loszueisen – von Liga-Konkurrent Rot-Weiss Essen. Dort ist der 28-Jährige innerhalb von wenigen Wochen zum Kapitän aufgestiegen und hat bislang 14 Mal die Knochen für den Revierklub hingehalten. Die beherzte Spielweise des Sechsers führten zudem zu einem Treffer und zwei Vorlagen. Beim direkten Duell, das Verl mit 5:0 für sich entschied, fehlte Sapina wegen einer Nackenverletzung.
Tugbenyo noch ohne Einsatz
Auf Joel Grodowski wird der Sportclub noch treffen, der Mittelstürmer spielt mittlerweile für Preußen Münster. Dort kam der 25-Jährige zuletzt richtig in Fahrt, sodass fünf Tore und eine Vorlage in der Liga auf Grodowskis Konto gehen. Mit Stijn Meijer verließ ein weiterer Stürmer den SCV und kehrte nach seinem Leihgeschäft zum PEC Zwolle in die Niederlande zurück. Dort blieb der 23-Jährige jedoch nicht lange, denn mittlerweile geht Meijer in Katar für den Zweitligisten Al-Shahania SC auf Torejagd.
Auch Jesse Edem Tugbenyo kehrte nach einer Leihe zu seinem Stammverein, dem SC Paderborn 07, zurück. Die bewegende Geschichte rund um die dramatische Verletzungshistorie des Offensivspielers, der vor über einem Jahr einen Genickbruch erlitt, wird in Verl in Erinnerung bleiben. Zumal Tugbenyo als Vorlagengeber beim SCV überzeugt hatte. An der Pader kam der 22-Jährige, der seine Karriere als Innenverteidiger gestartet hatte, noch nicht wieder zum Zug.
Neue Leihen und Leihrückkehrer
Überraschend verlief auch der Werdegang von Tim Wiesner im Sommer. Zuerst wurde der Ersatztorhüter verabschiedet, dann verlängerte er doch noch seinen Vertrag – und inzwischen pausiert Wiesner die Fußballkarriere, um sich einem Studium zu widmen. Für eine Zukunft in Verl will sich auch Eduard Probst empfehlen, der zurzeit in der Regionalliga West für den FC Gütersloh aufläuft. In neun Spielen erzielte der Verler Leihstürmer immerhin zwei Treffer für den Aufsteiger. Willi Reincke wechselte erst im Sommer zum Sportclub, wurde aber ebenfalls in die West-Staffel verliehen. Dort kam er bislang sechsmal für den Tabellenführer, dem 1. FC Bocholt, zum Einsatz.
Mateo Biondic hat bereits sieben Tore und drei Vorlagen in 20 Spielen vorzuweisen. Der Mittelstürmer verließ den SCV auf Leihbasis, um Spielpraxis in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bei Eintracht Trier zu sammeln – bislang mit Erfolg. Ob sich die Leihgeschäfte auszahlen werden? Von vier Rückkehrern trennte sich der SC Verl im Sommer endgültig. Unter anderem von Leon Bürger, der nach einer Leihe zum SV Babelsberg in die Nordost-Staffel in Brandenburg verblieb. Dort kam der Mittelfeldspieler seither in zehn Spielen zum Einsatz.
Tore in der Regionalliga
Auch Dominik Klann verabschiedete sich nach seiner Rückkehr aus Ahlen, um sich West-Spitzenreiter Bocholt anzuschließen. Drei Kurzeinsätze zu Saisonbeginn stehen in der Vita, seit dem 6. Spieltag kam Klann nicht mehr zum Einsatz. Maximilian Franke wurde von den Verlern sogar zweimal in Folge verliehen, bis er sich im Sommer endgültig von den Ostwestfalen trennte. Inzwischen läuft der Außenbahnspieler für den SV Lippstadt ebenfalls in der Regionalliga West auf. Beim Lokalrivalen absolvierte Franke schon elf Einsätze, wartet aber noch auf die erste Torbeteiligung.
Presley Pululu kann hingegen schon zwei Tore und eine Vorlage in sieben Partien der West-Staffel aufweisen. Der Mittelstürmer kehrte ablösefrei zur U21-Mannschaft vom SC Paderborn zurück – ein Jahr zuvor war der 21-jährige Franzose den umgekehrten Weg gegangen, dazwischen lag noch eine Leihe zu Hessen Kassel. Dort steht nun Nikos Zografakis unter Vertrag, der schon vier Tore in 18 Spielen der Regionalliga Südwest für die Kasseler erzielte. Der Traditionsklub steht auf einem Abstiegs-Relegationsplatz.
Stellwagen noch ohne Verein
Cottrell Ezekwem schloss sich wiederum Rot-Weiß Oberhausen an, wo der Abwehrspieler mittlerweile sieben Spiele absolvierte. Ein Tor gegen die Zweitvertretung vom FC Schalke 04 gelang dem Innenverteidiger, der mittlerweile auch als Mittelstürmer eingesetzt wird. Iker Luis Kohl ging hingegen ebenfalls zum SV Lippstadt. Dort kommt er mit sechs Kurzeinsätzen bislang auf 108 Spielminuten in der Liga. Noch ohne neuen Verein ist Luca Stellwagen.