Was aus den Abgängen des MSV Duisburg geworden ist
Acht Spieler haben den MSV Duisburg im Sommer verlassen oder ihre Karriere beendet. liga3-online.de zeigt, was aus ihnen geworden ist.
Ben Balla ist Stammspieler beim BTSV
Es war ein Verhältnis wie von einem großen Bruder zum kleinen, nicht wenige Meidericher Fans sahen in Eigengewächs Lukas Daschner das perfekte Äquivalent zu Routinier Moritz Stoppelkamp – zumal beide gebürtig aus Duisburg stammen. Umso größer war der Aufschrei, als der Wechsel des 21-Jährigen zum FC St. Pauli in die 2. Bundesliga die Runde machte. Nicht nur wegen seiner Scorerwerte (elf Tore, fünf Vorlagen), sondern auch wegen seiner Identifikation verloren die Meidericher einen wichtigen Spieler. Immerhin 350.000 Euro spülte der Transfer in die klammen Kassen, um anschließend am Hamburger Kiez wirbeln zu können – aber das gelang noch nicht so richtig.
Daschner verbuchte zwar vier Vorlagen, kam in den sieben Saisonspielen aber nur einmal in der Startelf zum Einsatz. Das Fazit: Gerade einmal 171 Einsatzminuten konnte "Daschi" für sich verbuchen, hinzu kommt der vorletzte Tabellenplatz. Besser läuft es für Yassin Ben Balla, der mit seiner läuferischen wie kämpferischen Leistung auf der Sechs von Eintracht Braunschweig gesetzt ist. Beim furiosen 5:4-Sieg im DFB-Pokal gegen Hertha trumpfte der Ex-Oberhausener auf, danach erlebte aber der gesamte BTSV recht unruhige Wochen. Bislang stand Ben Balla in allen Spielen aber in der Startelf.
Verletzungspech verfolgt Duisburger
Großes Pech spielte dagegen bei zwei Akteuren mit, die sich der Drittliga-Konkurrenz der Zebras anschlossen. Lukas Boeder wechselte zum Halleschen FC und erlebte dort zunächst einen guten Start, bevor der HFC-Abwehr die Bälle um die Ohren flogen. Der Trend der Saalestädter zeigte aber schnell wieder nach oben, allerdings ohne den Innenverteidiger – denn Boeder musste mit muskulären Problemen in drei Partien komplett aussetzen. Erst bei der 1:6-Niederlage in München kam der Abwehrspieler in der Schlussphase wieder zum Einsatz, konnte aber nichts mehr am Ergebnis retten.
Ebenso unrund lief es bei Tim Albutat, der den MSV im Sommer aufgrund seiner fehlenden Motivation verließ. Bereits in der Sommer-Vorbereitung verletzte sich der defensive Mittelfeldspieler im Dienste des Lokalrivalen KFC Uerdingen am Sprunggelenk und nach sechs Spieltagen holte ihn eine ähnliche Verletzung wieder ein. Zwei Spiele – darunter die Partie gegen Duisburg – verpasste der langjährige MSV-Abräumer, in Lübeck saß der 28-Jährige zumindest wieder auf der Bank.
Top-Scorer Sliskovic
Eine komplett andere Saison erlebt Petar Sliskovic, der nach einer langwierigen Transferposse für rund 150.000 Euro zu Aufsteiger Türkgücü München wechselte. Viele Duisburger Fans belächelten die sechsstellige Ablösesumme, die Sportdirektor Ivica Grlic den Münchenern aus den Ärmeln leiern konnte, doch Sliskovic fasste dies offensichtlich als Motivation auf. Sechs Tore und zwei Vorlagen erzielte der Kroate für seinen neuen Klub in acht Pflichtspielen, nur Sercan Sararer schrieb sich öfter auf die Scorerliste. Alle 116 Minuten trifft Sliskovic ins Netz – und zu seiner Verteidigung sei gesagt, dass er beim MSV immerhin auch alle 139 Minuten erfolgreich war.
Mit Migel-Max Schmeling und Matthias Rahn zog es derweil zwei Profis in die Regionalliga. Linksverteidiger und Eigengewächs Schmeling lief inzwischen vier Mal für die Reserve von Borussia Dortmund auf, die in der West-Staffel an der Tabellenspitze steht. Rahn gehört zur Stammelf von Energie Cottbus im Nordosten, muss sich dort aber mit einem Mittelfeldplatz in der Tabelle begnügen. Zu guter Letzt verließ auch Ex-Nationalspieler Marvin Compper den MSV als Aktiver, blieb den Zebras aber als neuer Co-Trainer erhalten.