Warum Preußen Münster so schwach in die Saison gestartet ist

Mit nur sechs Punkten aus den ersten fünf Spielen ist Preußen Münster überraschend schwach in die neue Saison gestartet. Vor der Spielzeit sahen viele Drittliga-Trainer den SCP eigentlich ganz weit oben in der Tabelle. liga3-online.de erklärt, warum es bisher dennoch nicht wirklich rund lief. In der letzten Saison ist der SCP nur denkbar knapp als viertplatziertes Team am Aufstieg in die 2. Bundesliga gescheitert. Die Mannschaft ist gezielt verstärkt worden und hat nur wenig sportliche Substanz verloren. Deshalb ist es auch für Experten, wie Fans gleichermaßen überraschend, dass bisher nur ein unbefriedigender Mittelfeldplatz elf mit sechs Punkten bei einem Sieg und drei Unentschieden zu Buche steht. Es gibt durchaus verschiedene Gründe, warum der Preußen-"Adler“ bisher noch nicht zum Höhenflug angesetzt hat.

Neuzugänge haben noch nicht eingeschlagen

Bei genauerer Betrachtung muss ganz gewiss auch der Erfolg der Personalpolitik als ein wesentliches Argument herangezogen werden. Bis auf Dimitrij Nazarov, den es zu Zweitliga-Aufsteiger Karlsruher SC gezogen hat und Philip Heise, der sich Drittligarivale 1. FC Heidenheim angeschlossen hat, haben ausschließlich Spieler den Verein verlassen, die sportlich keine allzu große Wertigkeit für Trainer Pavel Dotchev besessen haben. Die Neuzugänge haben eine neue Qualität versprochen, konnten diese letztlich jedoch nicht einhalten. Mit Marcus Piossek und Gaetano Manno kamen zwei potentielle Leistungsträger in die „Fahrradstadt“. Zudem konnte mit Rogier Krohne aus Cloppenburg der Toptorjäger der Regionalliga Nord geholt werden. Dazu gesellten sich einige junge Talente, die den Kader in der Breite verstärken sollten. Als echte Verstärkungen, die in engen Duellen den Unterschied ausmachen können, haben sich die Neuzugänge bisher noch nicht wirklich beweisen können. Bis auf den dreifachen Torschützen Bischhoff und den Zwei-Tore-Mann-Taylor haben sich die Münsterländer-Kicker mit dem Toreschießen dezent zurückgehalten. Besonders traditionell torgefährliche Spieler wie Manno oder Piossek haben dem Spiel ihren Stempel noch nicht richtig aufdrücken können. In der Vergangenheit war der Trumpf die Offensive, doch echte kreative Momente findet man in diesen Tagen nur allzu selten. Sicherlich gab es in fünf Spielen bislang erst eine Saisonniederlage. Dennoch scheint Unenentschieden Trumpf bei den „Adlern“ zu sein, was dauerhaft für den Aufstieg zu wenig sein dürfte. 

Noch 99 Punkte zu vergeben

Ein weiteres gewichtiges Argument könnte auch in der Drucksituation für die Mannschaft begründet sein. Immerhin wurde der Verein nicht nur von den Trainern der Drittligisten zum Mitfavoriten um den Aufstieg gemacht, sondern hat sich dieses Ziel auch selbst gesetzt. Trotz der geballten Routine im Kader wirkt die Mannschaft  nicht selbstbewusst genug. Spielerisch fehlt bisher spürbar die Leichtigkeit. In der Defensive gibt es zuweilen Unkonzentriertheiten. Das Selbstbewusstsein ist nicht vorhanden. In der Liga ist man seit dem Auftaktsieg gegen Wacker Burghausen ohne jeden Sieg. Der Pokaltriumph über den FC St. Pauli hellte die Stimmung kurz auf, doch auch in den wichtigen Spielen gegen die vermeintliche Aufstiegskonkurrenz aus Erfurt und Wehen Wiesbaden musste man sich jeweils mit einer Punkteteilung zufrieden geben.  Es hakt also noch an einigen Ecken und Enden beim SC Preußen Münster. Kriegt die Dotchev-Elf diese Probleme nicht schleunigst behoben, drohen weitere Rückschläge. Wenn sich die Mannschaft mit diesem unbestritten hohen Potential aber wieder fangen kann, wird sie trotz des schwachen Saisonstarts weiterhin einer der Kandidaten im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga sein. Für die Preußen spricht, dass noch satte 99 Punkte in dieser Saison zu vergeben sind…

 

Mitarbeit: Christian Kalla

FOTO: Flohre Fotografie

 

   
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