Warum der 1. FCM den direkten Durchmarsch schaffen könnte

So seltsam es klingt, so realistisch kann der Gedanke schon bald werden: Der 1. FC Magdeburg könnte nach Jahrzenten der Unterklassigkeit den direkten Durchmarsch in die 2. Bundesliga schaffen. liga3-online.de hat sich einmal angesehen, warum die Blau-Weißen um Trainer Jens Härtel den direkten Sprung durchaus schaffen könnten – und ob der Verein dafür bereits reif ist.

Zwei Punkte bis Platz 3

Fest steht: Die 45 Punkte, die der FCM nach nunmehr 29 Spieltagen aufweist, die kann ihm keiner mehr nehmen. Der Klassenerhalt und damit das Ziel, auf das ganz Magdeburg bis zuletzt verwiesen hatte, ist damit faktisch eingetütet – und die pessimistischen Rechnereien auf die unteren Ränge werden bald ihr Ende finden. Zwei Punkte Rückstand weist der 1. FC Magdeburg auf Relegationsrang 3 und den VfL Osnabrück auf, verfügt aber über das bessere Torverhältnis. Sechs Zähler sind es auf den Tabellenzweiten Erzgebirge Aue, die aber in wenigen Wochen noch nach Magdeburg reisen muss. Wer kommt da nicht ins Träumen? Für Manager Mario Kallnik ist der Aufstieg zwar nicht "das erklärte Ziel", dennoch fordert er die Spieler dazu auf, "sich damit auseinanderzusetzen: Wenn sich die Jungs nach dem Klassenerhalt neue Ziele setzen, dann ist das einfach nur professionell", sagte er der "Bild". Für einige Spieler wird es gar die letzte Möglichkeit sein, nochmals in der zweithöchsten Spielklasse des deutschen Fußballs aktiv zu werden. Lars Fuchs und Torhüter Jan Glinker sind zwei dieser Kandidaten, aber auch Marius Sowislo. Letzterem war in seiner langen Karriere noch keine Minute Zweitklassigkeit vergönnt.

Sowislo will sich bei Aufstieg „Rücken blau-weiß tätowieren lassen“

Umso deutlicher erklingt seine Kampfansage, die er am Mittwoch gegenüber der "Bild-Zeitung" präsentierte: "So eine Chance bekomme ich in meiner Karriere wohl nicht mehr und werde daher alles dafür tun, sie zu nutzen.“ Nach der Erfüllung der Pflicht komme nun die Zugabe, die Spieler wie Fans einfach nur genießen sollen. Im Falle des Aufstieges sprach Sowislo zudem bereits davon, sich am Karriereende möglicherweise "den Rücken blau-weiß tätowieren zu lassen“, um eine Erinnerung an die denkwürdige Zeit beim 1. FC Magdeburg zu besitzen. Ein Grund mehr für Spieler und Trainer, das Unmögliche möglich zu machen – und Hand aufs Herz: So unwahrscheinlich ist es nicht mehr, dass der FCM im Mai auf dem zweiten oder dritten Rang landet. Schauen wir doch einmal auf das Restprogramm: Die direkte Konkurrenz aus Großaspach und Aue muss noch im Magdeburger Hoheitsgebiet am Heinz-Krügel-Platz bestehen. Auch Dynamo Dresden reist noch elbabwärts zum FCM, ist aber fünf Spieltage vor Ende möglicherweise bereits aufgestiegen – ein weiterer möglicher Vorteil für Magdeburg. Hinzu kommt, dass der FCM vor allem in den Derbys bisher überzeugen konnte und in der Ost-Meisterschaft somit vor Dynamo Dresden steht.

Das Umfeld des FCM ist bereit für den nächsten Schritt

Überhaupt sind es noch fünf Heimspiele und vier verbleibende Auswärtspartien, diese fast allesamt bei Kellerkindern: Energie Cottbus, der SV Wehen Wiesbaden, Preußen Münster und der VfB Stuttgart II warten. In diesen Begegnungen dürfte sich, ein Weiterbestand der unglaublichen Heimspielbilanz der Härtel-Elf vorausgesetzt, das Rennen um die vorderen Plätze schlussendlich entscheiden: Hier muss Magdeburg konstant punkten und die Auswärtszähler dann vor heimischem Publikum veredeln – regelmäßige Zuschauerzahlen jenseits der 20.000er-Markt wären Magdeburg im Saisonfinale gewiss. Allein das Umfeld des FCM ist längst reif für die 2. Bundesliga. Steigende TV- und Sponsoreneinnahmen wären die Folge, außerdem dürfte der schon jetzt zweitligareife Zuschauerschnitt weiter in die Höhe schnellen und große Teile der personellen Mehrausgaben auffangen können. Ein Traditionsclub wie der Fußballclub aus Magdeburg – er wäre auch für die zweithöchste Spielklasse eine Bereicherung.

   
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