Waldhof startet erfolgreich: Co-Trainer der U23 als Joker
Nach 16 Jahren betrat der SV Waldhof Mannheim in Chemnitz den Rasen erstmals wieder in einer Profiliga. Das beflügelte die Spieler auf dem Platz – zumindest in der ersten Halbzeit – und sorgte am Ende für eine "gerechte Punkteteilung" im Aufsteigerduell.
Waldhof-Spieler zufrieden
Die Rückkehr des SV Waldhof Mannheim in den Profifußball stand unter keinen guten Vorzeichen, zahlreiche Spieler hatten sich im Vorfeld der Partie beim Chemnitzer FC verletzt abgemeldet. So kam es, dass beispielsweise der spielende Co-Trainer der U23-Mannschaft auf der Bank saß: Dennis Franzin. Und der 26-Jährige, der zuletzt in der Saison 2015/16 für Mainz II in der 3. Liga auf dem Platz stand, wurde nach 68 Minuten für Kevin Koffi sogar eingewechselt. "Ich bin ja eigentlich für die U23 eingeplant, also ich mache das aus Spaß hier. Die Schmerzen spüre ich ja direkt danach auch", erklärte der Mittelfeldspieler im Interview mit dem Vereins-TV, dass er von dem Verletzungspech profitierte. Aber Franzin stellte auch klar: "Wäre ich nicht als Spieler hier, wäre ich als Fan gekommen."
Denn für jeden Anhänger des SV Waldhof war Maurice Devilles Treffer in der 22. Spielminute ein Signal, dass die Mannheimer nach 16 Jahren endlich zurück waren – Spaß hatte deshalb nicht nur Dennis Franzin, wie Torschütze Deville gegenüber "Magenta Sport" offenbarte: "Wir waren klar besser in der ersten Halbzeit und haben nichts zugelassen. Eigentlich haben wir das komplette Spiel aus dem Spiel heraus nichts zugelassen. Dann machen wir aber nach einer Ecke ein Eigentor. Das ist dann natürlich besonders bitter. Da geht man mit einem schlechtem Gefühl raus. Allerdings war es das erste Spiel und der erste Punkt nach vielen Jahren wieder im Profifußball."
"Dann wäre es natürlich kacke"
Deville peilte direkt danach den ersten Sieg im kommenden Heimspiel gegen Meppen (Samstag, 14 Uhr) an, sein Trainer pflichtete ihm in der Pressekonferenz bei. "Ich nehme immer drei Punkte gerne mit. Wir haben jetzt eine lange Reise gehabt, waren lange unterwegs. Dann wäre es natürlich kacke, wenn du hier mit einer Niederlage startest. Deswegen ist ein Punkt okay", konnte auch Bernhard Trares das ärgerliche Gegentor verkraften. Zumal der CFC im Aufsteigerduell auf Augenhöhe mitmischte. "In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel schon kontrolliert. Die zweite Halbzeit war mir zu passiv, Chemnitz war auch viel aktiver als wir", analysierte der Chefcoach die unterschiedlichen Auftritte seines Teams, die sich am Ende mit einem "gerechten Unentschieden" von den Himmelblauen trennten.
Ein wenig haderte der Fußballlehrer aber auch mit seinen Jungs: "Mit der ersten, zweiten, dritten Torchance haben wir gleich zwei hunderprozentrige gehabt, wo man das Tor schon machen muss." Das starke Zweikampfverhalten und das Kreieren von Torchancen sei Trares von seiner Mannschaft gewohnt, dass ihnen der Faden in der zweiten Hälfte verloren ging, machte der 53-Jährige dann zum Teil auch an der fehlenden Frische nach der kurzen Vorbereitung fest. "Da sind wir unnötig unter Druck geraten, aber vielleicht konnten wir es dann aber auch nicht besser spielen, weil Chemnitz uns den Stempel aufgedrückt hat", lobte Trares aber auch ausdrücklich den Gegner. Gegen Meppen am kommenden Samstag kann Mannheim nachlegen.