Waldhof spielt den "Partycrasher" – Glöckner hält sich bedeckt

Dass der SV Waldhof Mannheim auch bei Spitzenteams bestehen und gewinnen kann, stellte er am Samstag unter Beweis. Mit 2:1 setzten sich die Kurpfälzer beim VfL Osnabrück durch und schossen die Niedersachsen aus dem Aufstiegsrennen. Dementsprechend zufrieden waren die Beteiligten beim Waldhof. Bezüglich seiner Zukunft hielt sich Trainer Patrick Glöckner weiter bedeckt.

"Wir waren ekelhaft, haben gut verteidigt"

Die Situation des Waldhof ist ein Paradebeispiel für die Anwendung des Konjunktiv: Hätte die Mannschaft in den vergangenen Wochen den einen oder anderen Sieg mehr eingefahren, dann würde sie jetzt ein ganz gehöriges Wort im Aufstiegsrennen mitreden. So schmerzen die Unentschieden gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:0), FSV Zwickau (1:1) und 1. FC Saarbrücken (0:0) sowie die Niederlage gegen Eintracht Braunschweig (0:3) und den SC Freiburg II (0:1) umso mehr.

Die Konsequenz der fehlenden Kontinuität: Den Buwe blieb am Samstag in Osnabrück nur die Rolle des "Partycrasher", wie Fridolin Wagner nach dem Spiel bei "MagentaSport" zusammenfasste. Der 24-jährige Mittelfeldspieler durfte an der Bremer Brücker offensiver auftreten als normal und sorgte mit seinem Doppelpack (3./71.) für den Auswärtssieg der Kurpfälzer. "Wir waren ekelhaft, haben gut verteidigt, und ich konnte meinen Teil dazu beitragen. Es war ein guter Tag", so der gebürtige Leipziger, der seine Saisontore zwei und drei erzielen konnte.

Zwei Tore aus drei Chancen

Auch wenn es für den Waldhof nicht mehr um den Aufstieg geht, sei es die Mannschaft sich, dem Verein und den Fans schuldig, gute Leistungen abzurufen. "Wenn wir die bringen, gewinnen wir auch die Spiele." Trainer Patrick Glöckner war ebenfalls zufrieden, bescheinigte seinem Team, dass es "aufopferungsvoll gekämpft" und "gute Entscheidungen getroffen" habe. Zudem habe man offensiv "eiskalt zugeschlagen". Aus drei guten Szenen machten die Gäste zwei Tore, zeigten sich sehr effizient.

Zwar bewirkte der zwischenzeitliche Ausgleich durch Omar Haktab Traoré (30.) eine offenere Partie als es vorher der Fall war, doch der SVW blieb standhaft. Und hatte bei einem Lattentreffer von Aaron Opoku auch das nötige Glück (49.). "Es war ein sehr schweres Auswärtsspiel", so Glöckner. Doch der Plan ging auf, kompakt zu stehen. "Wir haben dem Gegner kaum Räume im Aufbauspiel gelassen. Entsprechend unruhig sind sie am Anfang reingekommen. Sie sind übers Zentrum sehr stark, wenn du ihnen das nimmst, dann stellst du den Gegner vor neue Aufgaben."

"Braucht man auch ein paar Antworten als Trainer"

Mit dem Erfolg sammelte Glöckner weitere Argumente, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern. "Siege sprechen immer für die Mannschaft und auch den Trainer. Den Rest muss der Trainer für sich entscheiden", sagte Wagner und machte sich für den Coach stark. Doch weiterhin gibt es keine Klarheit bezüglich der Zukunft des 45-Jährigen. "Es geht darum, dass man zusammen die richtigen Puzzleteile zusammensetzt. Und da braucht man auch ein paar Antworten als Trainer vom Verein, anders herum ist das sicherlich auch so", meinte der Coach.

Das Ziel für die kommende Saison ist klar definiert, es soll in die 2. Bundesliga gehen. "Aber das kommt nicht von allein vom Definieren, sondern von Handlungen. Und die muss man sehen", schob Glöckner hinterher und ließ Spekulationsraum, ob beide Seiten zueinander finden. So könnte es sein, dass Glöckner am kommenden Montag beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg zum viertletzten Mal an der Seitenlinie der Waldhöfer steht. Denn neben den drei Ligapartien steht noch das Landespokal-Finale gegen Türkspor Mannheim an.

   

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