Waldhof Mannheim in der Formkrise: "Da ist einfach Wut"

In der Rückrunde läuft es für den SV Waldhof Mannheim bislang noch nicht: Beim 0:1 gegen Viktoria Köln kassierten die Kurpfälzer am Dienstagabend die dritte Pleite in den vergangenen vier Partien und verpassten damit den Sprung auf Rang 2. Trainer Patrick Glöckner sprach von einem Dämpfer – und hofft, dass dieser zum richtigen Zeitpunkt kam.

"Kein gutes Spiel gemacht"

Ungläubig schüttelte Patrick Glöckner nach dem Schlusspfiff den Kopf. So richtig verstehen konnte der Waldhof-Coach die schwache Leistung seiner Mannschaft nicht. "Da ist einfach Wut", gab er am "Telekom"-Mikrofon Einblick in seine Gefühlswelt. "Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Bis auf Standardsituationen konnten wir uns keine zwingenden Torchancen erspielen. Das ist für unser Spiel total ungewöhnlich und während meiner Amtszeit hier auch noch nicht vorgekommen." Vor allem in der zweiten Halbzeit ging bei den Kurpfälzern kaum etwas nach vorne. "Wir waren überhaupt nicht griffig und zu weit weg vom Gegner."

Das führte nur 36 Sekunden nach Wiederanpfiff auch zum entscheidenden Gegentor: David Philipp ließ vor dem Strafraum gleich zwei Mannheimer aussteigen und brachte den Ball dann aus 20 Metern im Tor unter. "Das ging viel zu einfach", haderte Glöckner mit dem Abwehrverhalten seiner Mannschaft. Auch in anderen Situationen "haben wir viele schlechte Entscheidung getroffen". Erst als der Waldhof-Coach in der Schlussphase notgedrungen auf Dreierkette in der Defensive umstellte, lief es etwas besser. Doch insgesamt sei der Auftritt "zu verkopft" gewesen. Auch deswegen, weil die Chance auf Platz 2 bestand? "Ich weiß nicht, was bei den Spielern los ist. Aber eigentlich ist es doch eine gute Situation", sagte der 45-Jährige.

Dämpfer "vielleicht auch mal gut"

Auch Kapitän Marcel Seegert, der seinen Vertrag am Montag verlängert hatte, war bedient: "Wir sind gerade am Anfang nicht in unser Spiel reingekommen und waren teilweise zu lethargisch." Außerdem sei die Partie "sehr zerfahren" gewesen. Allein in der ersten Halbzeit verteilte Schiedsrichter Max Burda fünf gelbe Karten, darunter an vier Mannheimer – sehr zum Unverständnis von Seegert: "Da waren einige Entscheidungen dabei, die ich nicht verstehen muss. Dadurch kam Unruhe in die Partie." Die Kölner kamen damit letztlich besser klar – und fügten dem Waldhof die zweite Heimpleite in Folge zu.

"Wir müssen wieder auf dem Boden der Tatsache aufkommen", forderte Glöckner. "Vielleicht hat der eine oder andere gedacht, dass wir besser sind, als es die Tabelle aussagt." Entsprechend tue so ein Dämpfer "vielleicht auch mal gut". Während vorne an der Leichtigkeit gearbeitet werden muss, dürfte im Training in den nächsten Tagen aber auch die Defensivarbeit im Fokus stehen. Schließlich kassierte Mannheim in den letzten zehn Partien immer mindestens einen Gegentreffer – und dürfte es so schwer haben, ganz oben dranzubleiben. Auf Platz 5 liegend beträgt der Rückstand auf die Plätze 2 und 3 zwar nur zwei Zähler, allerdings haben alle direkten Konkurrenten noch ein Spiel weniger – Braunschweiger sogar derer zwei. Woran der Waldhof ebenfalls arbeiten muss, ist die Qualität der Trikots: Während der Partie gegen Köln fielen sowohl bei Marco Höger als auch bei Fridolin Wagner die Logos ab. Besser machen wollen es die Kurpfälzer am kommenden Sonntag in Meppen

   

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