Waldhof hadert mit erster Pleite: "Hoffentlich gleicht sich das aus“
Trotz einer überzeugenden Vorstellung musste Waldhof Mannheim am Dienstagabend beim 1:2 gegen Hansa Rostock die erste Niederlage in dieser Saison hinnehmen. Bei Trainer Patrick Glöckner saß der Stachel entsprechend tief.
"Letzten Punch nicht gesetzt“
"Wir haben sicher nicht verdient verloren“, klagte der enttäuschte Coach im "MagentaSport"-Interview nach dem Abpfiff und haderte auf der anschließenden Pressekonferenz mit dem imaginären Fußball-Gott: "Wir hätten schon vor Rostocks 1:0 zweimal führen können, haben den Gegner nach dem bitteren 1:2 direkt nach der Pause gefühlt 40 Minuten nur nach hinten gedrückt, aber den letzten Punch nicht setzen können. So ist Drittliga-Fußball, das wird bestraft. Hoffentlich gleicht sich das aus.“
Tatsächlich müssen dem 43-Jährigen bei der Einordung des Rostocker Erfolgs durch seinen Hansa-Kollegen Jens Härtel als "dreckigen Sieg“ die Ohren geklungen haben. Denn vor der ersten Gästeführung durch Maurice Litka (42.) hatte Dominik Martinovic mit einem Foulelfmeter zunächst nur den Pfosten des Rostocker Tores getroffen (31.). Nachdem der Pechvogel seinen Fehlschuss noch vor der Pause durch einen Treffer zum 1:1 (44.) ausgeglichen und dem Waldhof damit vermeintlich Rückenwind für den zweiten Durchgang verschafft hatte, traf John Verhoek die Platzherren kurz nach dem Seitenwechsel mit dem Siegtor der Kogge (48.) buchstäblich mitten ins Herz. "Einfach bitter, so ein Gegentor zu kassieren und dadurch das Spiel zu verlieren", ärgerte sich Martinovic.
Elfmeter? "Ein klares Foul"
Denn so viel Druck Mannheim anschließend auch entwickelte – der verdiente Ausgleich sollte trotz mehrerer Chancen nicht mehr fallen. "Dass Rostock drei Punkte mitnimmt, ist meiner Meinung nach nicht gerecht", fand Martinovic. Bitter war darüber hinaus, dass der Waldhof in der 90. Minute nach einem Schubser von Sven Sonnenberg gegen Gillian Jurcher keinen Elfmeter bekommen hatte: "Man sieht ganz klar, dass der Arm rausgeht. Wenn der Schiedsrichter das in der Wiederholung sieht, wird er erkennen, dass es ein klares Foulspiel ist", haderte Glöckner, wollte sich aber nicht zu sehr an der Szene aufhängen: "Wir sind alles Menschen und machen mal einen Fehler. Natürlich ist es schade, dass nicht gepfiffen wurde. Aber so ist das nunmal." Dennoch war ihm bewusst, dass der bereits verwarnte Sonnenberg bei einem Pfiff mindestens Gelb-Rot gesehen hätte, sodass Mannheim in der Nachspielzeit in Überzahl gewesen wäre.
Vor der Reise zum nächsten Spiel am Sonntag bei Titelverteidiger Bayern München II will sich Glöckner aber nicht beirren und von seinem Kurs abbringen lassen. "Wir haben 70 Minuten ein gutes Spiel gemacht“, betonte der Coach: "Für uns geht es jetzt darum, die Fehler zu analysieren, damit wir unsere Stärken im Umschaltspiel besser ausspielen. Dann werden wir unsere Dinger auch vergolden."