Waldhof hadert mit Anfälligkeit: "Drei Tore müssen reichen"
Zweimal geführt, am Ende reichte es dennoch nicht zu einem Sieg für den SV Waldhof Mannheim. Die Kurpfälzer kamen zu Hause gegen den VfL Osnabrück nicht über ein 3:3 hinaus und ärgerten sich letztlich über eine ungewohnte defensive Anfälligkeit. Daran änderte auch ein Dreierpack von Dominik Martinovic nichts.
Eigentor sorgt für den Endstand
Da schießt du drei Tore, kannst dich am Ende aber gar nicht so wirklich darüber freuen. So geschehen am Sonntag bei Dominik Martinovic. Der 24-Jährige sorgte zunächst für den Ausgleich zum 1:1, erzielte später zwei Mal per Elfmeter die Führung für den Waldhof (44./76.). Doch für großen Jubel sorgte das nicht beim gebürtigen Stuttgarter: "Wenn du das Spiel drehst, und noch mal 3:2 führst, willst du die drei Punkte hier behalten", sagte er bei "MagentaSport". Aber der VfL sei eben auch ein "sehr gutes Team, deswegen denke ich, dass das 3:3 am Ende auch in Ordnung geht".
Das sah auch Trainer Patrick Glöckner so. Lob gab es für die gute Reaktion nach dem 0:1 durch Osnabrücks Lukas Kunze. "Das war moralisch sehr, sehr gut." Dass es überhaupt zu einem Rückstand kam, wunderte ihn nicht: "Wir hatten Probleme im Anlaufen, sind auch im Ballbesitz nicht so in die Partie gekommen, wie wir es von uns gewohnt sind. Wir kriegen dann zurecht das 0:1." Dass noch zwei weitere Gegentreffer dazu kamen und der "Nadelstich" durch das Drehen der Partie vor der Pause nicht reichte, wurmte Glöckner: "Drei Tore zu Hause müssen reichen für drei Punkte."
Doch auch der 45-Jährige weiß natürlich die Stärken des Gegners, der nicht umsonst auf Rang zwei steht, einzuordnen: "Wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt, da ist es auch nicht immer einfach, die mit so einer Konsequenz und Aggressivität zu bespielen, wie man das vorhat." Und so kommt es auch immer wieder mal vor, dass der Gegner zu Chancen kommt. Diese nutzte Ba-Muaka Simakala im zweiten Durchgang aus (65.). Ein ärgerliches Eigentor von Kapitän Marcel Seegert sorgte für den Endstand (82.).
"Müssen wir ganz anders verteidigen"
Auch Martinovic störte die ungewohnte defensive Anfälligkeit. In 14 Spielen hatten die Buwe zuvor nur zwölf Gegentreffer kassiert. Nun gleich drei in einer Partie. "Was wir uns vorwerfen können, ist, dass wir zu Hause drei Gegentore bekommen. Das müssen wir ganz anders verteidigen – als ganzes Team. Das stört mich persönlich." Glöckner zeigte sich "erstaunt", ob der löchrigen Abwehr. "Wir haben bisher eine top Kompaktheit gezeigt." Als Auslöser für einen Kurswechsel sieht er das Ergebnis nicht. Weiter soll seine Mannschaft "Balldominanz", aber auch die nötige Aggressivität in Zweikämpfen haben.
In den bisherigen 15 Partien – ein Nachholspiel beim TSV 1860 München steht noch an – holte der Waldhof 24 Punkte, steht auf dem fünften Rang. Zum Relegationsplatz fehlen nur zwei Zähler. Am Freitag geht es zum MSV Duisburg. Vier Tage darauf zum angesprochenen Duell nach München.