Waldhof fordert Union: "Kleine Situationen nutzen, die wir kriegen"

Im Liga-Betrieb meldete sich der SV Waldhof Mannheim mit einem 1:1-Unentschieden gegen Zwickau zurück. Nun folgt unmittelbar ein Highlight-Spiel in der Saison: Am Mittwoch (18:30 Uhr) empfängt die Elf von Patrick Glöckner in der zweiten DFB-Pokal-Runde mit Union Berlin einen weiteren Bundesligisten. Motivieren muss der Cheftrainer dafür niemanden.

Volles Haus

"Die Jungs haben Lust und sind heiß auf das Spiel. Sie wollen die Leidenschaft auf den Platz bringen", berichtete der SVW-Coach von der Eigenmotivation seiner Mannschaft, die sich vor dem Zweitrunden-Duell im DFB-Pokal ergibt. Für Patrick Glöckner stand das ohnehin außer Frage: "Für so ein Spiel musst du keinen Spieler motivieren. Es gibt nur einen Abend und nur einen Moment, in dem du Dinge schaffen kannst, die nur selten in deinem Leben vorkommen." Mit 14.561 Fans wird das Stadion wohl ausverkauft sein, bis Montagmittag waren 14.100 Karten verkauft – darunter 750 in Berlin.

Zum ersten Mal seit der Saison 2002/03 hat der SVW die erste Pokalrunde überstanden. Mit dem 1. FC Union Berlin steht dem Waldhof nun ein weiterer Bundesligist vor der Brust, nachdem Eintracht Frankfurt im August besiegt worden war. "Sich mit einem Erstligisten zu messen, ist immer etwas besonderes. Wir wollen schauen, dass wir das Spiel genießen, aber einen solchen Gegner auch vor eine Aufgabe stellen", hielt Glöckner fest. Hinsichtlich der Corona-Lage konnte der Coach noch nicht final bestimmen, welches Personal ihm für dieses Unterfangen zur Verfügung stehen wird. Klar ist, dass Top-Torjäger Dominik Martinovic noch nicht für einen Startelf-Einsatz infrage kommen wird.

Kein "destruktiver Fußball" vom SVW

"Gegen Zwickau hatten wir einen vollen Kader, aber da waren viele Spieler auf der Bank, die ich gar nicht einwechseln konnte aufgrund der Situation, dass sie kaum Trainingseinheiten in den Knochen hatten. Ich denke, dass wir die eine oder andere Option für eine längere Zeit haben", stellte Glöckner dennoch in Aussicht. Geduld müsse der SVW-Coach daher auch bei Jesper Verlaat (Corona-Quarantäne) haben. Daher verteilte der Übungsleiter auch die Trainingsbelastung vornehmlich auf diejenigen, die den Bedarf hatten. "Die anderen sollen schonmal die Köpfe freimachen, hatten entsprechend auch frei. Sind trotzdem zur Nachpflege gekommen, weil wir in der Englischen Woche etwas für die Regenration machen müssen", so Glöckner.

Union Berlin wird in Mannheim als "brutale Mentalitätsmannschaft" erwartet, gegen die der SVW in fünf Aufeinandertreffen noch nie gewinnen konnte. Zwei Unentschieden stehen zwei Niederlagen in der 2. Bundesliga gegenüber, dazu gab einmal ein 0:4-Pokalaus gegen die Köpenicker. Am Mittwoch will Glöckner das Beste aus der Partie herausholen. "Es ist nicht, dass wir einen destruktiven Fußball wollen. Wir wollen schon einen Fußball spielen, der uns liegt, der uns quasi durch die Saison trägt. Natürlich muss man das auf den Gegner abstimmen, das werden wir auch tun. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass wir die kleinen Situationen nutzen, die wir kriegen", kündigte der 44-Jährige an. Wie viele das sein werden, wird sich zeigen.

   

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