Aufstiegsoffensive von Neidhart: "Garantie gibt es für niemanden"
Das Ziel für den SV Waldhof Mannheim in der kommenden Saison ist klar: Der Aufstieg soll gelingen, nachdem in der abgelaufenen Spielzeit letztlich drei Punkte für die Relegation gefehlt hatten. Dieses ambitionierte Vorhaben soll unter Neu-Trainer Christian Neidhart gelingen, der aber betont, dass es keine Garantie für den Aufstieg gibt.
"Leistungsdichte in der 3. Liga einfach zu groß"
Nur selten formuliert ein Verein sein Ziel so klar wie es die Buwe. "Den Aufstieg in die 2. Bundesliga anzustreben, ist grundsätzlich das Ziel des Vereins. Das deckt sich aber auch mit meinen Zielen. Deshalb haben wir uns vorgenommen, das mutig anzugehen", erklärt Trainer Neidhart im Interview bei "dfb.de". Der Ex-Meppen-Coach (2013 bis 2020), der zuletzt bei Aufsteiger Rot-Weiss Essen an der Seitenlinie stand, stellt aber auch klar, dass "mindestens sieben oder acht andere Vereine dieses Ziel ebenfalls verfolgen, auch wenn sie es vielleicht nicht immer sagen".
Trotz des Selbstbewusstseins, das der Waldhof mit den Worten an den Tag legt, betont Neidhart: "Wir stellen uns dieser großen Aufgabe und Herausforderung. Eine Garantie gibt es aber für niemanden. Dafür sind die Konkurrenz und die Leistungsdichte in der 3. Liga einfach zu groß." Aufstiegsfavoriten zu nennen, sei aufgrund der noch nicht vollzähligen Kader schwierig. "Klar ist aber, dass die bisherigen Zweitligisten Dynamo Dresden, FC Erzgebirge Aue und FC Ingolstadt 04 ebenso den Aufstieg anstreben werden wie etwa der TSV 1860 München, der VfL Osnabrück, der SV Wehen Wiesbaden oder der 1. FC Saarbrücken. Auch der MSV Duisburg hat andere Ansprüche, als im unteren Tabellendrittel zu landen. Die Konkurrenz ist groß."
"Haben an uns selbst den Anspruch, oben anzugreifen"
Die forsche Herangehensweise der Mannheimer Verantwortlichen sei im Umfeld gut angekommen, berichtet er. "Schließlich wünschen sich auch alle Waldhof-Fans, dass sich der Verein weiterentwickelt. Das geht am besten in einer höheren Spielklasse, weil sich dort auch die Einnahmesituation für den Klub weiter verbessert. Wir alle haben an uns selbst den Anspruch, oben anzugreifen. Ich bin nicht gekommen, um im Tabellenmittelfeld zu landen. Das ist nicht mein Ding. "
Um die Ziele zu erreichen, braucht es einen guten Kader. Nach seinen ersten Eindrücken im Training könne der 53-Jährige festhalten, dass die Qualität im Team "schon jetzt gut" sei. Aber man wolle und werde "sie durch den einen oder anderen Transfer weiter steigern". Verstärkungen seien für die offensive und defensive Außenbahn geplant. "Auch für die Spitze kann ich mir noch einen Zugang gut vorstellen."
Verlaat-Abgang gern verhindert
Dass im Gegenzug Jesper Verlaat den Klub Richtung 1860 München verlassen hat, schmerzt den Coach. Den Innenverteidiger hätte er "sehr gerne gehalten". Bei Joseph Boyamba (ebenfalls 1860) sei die Entscheidung einvernehmlich gewesen, "dass eine Trennung die bessere Lösung ist". Wichtig sei, dass erfahrene Spieler wie Marc Schnatterer oder Marco Höger "wichtige Rollen" einnehmen würden. "Ich sage aber immer: Um als Mannschaft erfolgreich zu sein, werden erfahrene Spieler ebenso benötigt wie junge Wilde. Jedes Team muss über Arbeiter, aber auch über Techniker verfügen. Es kommt immer auf die richtige Mischung an. Nur wenn jeder seine Stärken einbringt, wird es funktionieren."