Waldhof-Boss vor Derby gegen den FCK: "Es wird ein Schlüsselspiel"
Am Sonntag (14 Uhr) steht wieder das Kräftemessen an, das eine ganze Region elektrisiert: Im Südwest-Derby empfängt der SV Waldhof Mannheim den 1. FC Kaiserslautern. SVW-Präsident Bernd Beetz spricht von einem Schlüsselspiel – und kann sich eine Stichelei gegen den Rivalen nicht verkneifen.
Große Anspannung
Die Anspannung beim 71-Jährigen sei "sehr groß", sagt er in einem Interview mit der "Rhein-Neckar-Zeitung". Denn vom Derby-Sieg abgesehen, geht es für die Buwe auch um wichtige Punkte im Aufstiegskampf. Vier Zähler liegt der Klub als Sechster hinter dem Rivalen vom Betzenberg, der vom zweiten Rang grüßt. Die weiterhin bestehende Chance auf den Aufstieg "wollen wir aufrechterhalten", so Beetz. "Wir sind in der Tabelle immer noch vorne dabei, also ist das Derby am Sonntag eine Art Schlüsselspiel. Es wird zeigen, wie es für uns weitergeht. Ich bin extrem gespannt."
Spannend wird auch sein, welches Gesicht die Spieler am Wochenende zeigen. Denn zuletzt fehlte dem Waldhof ganz klar die Konstanz. "Sportlich haben wir auch schon viele starke Leistungen gezeigt. Warum der Motor jetzt im Januar stotterte, kann ich nicht final sagen. Hier sind wir nun gefordert, den Kurs und den Spirit der Vorrunde wieder aufzunehmen und wieder erfolgreicher zu werden." Denn zu Beginn des Jahres gab es nur vier Punkte aus eben so vielen Duellen, zuletzt ein torloses Unentschieden gegen Türkgücü München.
"Wir sind da bodenständiger"
Doch zu einer Kritik an Trainer Patrick Glöckner führt das – im Gegensatz zum Fanumfeld – beim Klubboss nicht. Der 45-Jährige mache "eine sehr gute Arbeit. Unser Fußball-Stil gefällt mir. Aber klar, die Ergebnisse müssen auch kommen und stimmen". Fakt sei, dass die Mannschaft im Moment zu viele Gegentore bekomme und nicht so viele Tore erziele, "wie wir aufgrund unserer Anlage eigentlich machen könnten. Diese Dinge müssen wir abstellen und verbessern". Dann kann es auch mit dem gesteckten Ziel Aufstieg klappen. "Alles ist weiterhin möglich und das Ziel ist gesetzt, auch wenn wir nicht jeden Tag darüber reden."
Mit Blick auf den Gegner findet Beetz eine Sache "bemerkenswert". Dabei geht es nicht um das sportliche Abschneiden, sondern die Verpflichtung von Angreifer Terrence Boyd. Der Stürmer war im Winter für 300.000 Euro vom Halleschen FC gekommen. "Sie bekommen immer wieder eine massive Unterstützung von allen Seiten. Das Land, der Staat, der Steuerzahler – so etwas hat der Waldhof nie erfahren. Da schwingt bei mir aber auch schon ein bisschen Bewunderung mit", meint der Präsident. Und stichelt: "Allein schon, wie sie das Instrument Insolvenz als Management-Tool eingesetzt haben, das können und wollen wir nicht. Es ist nicht unser Weg. Wir sind da bodenständiger und unserer Tradition verpflichtet."