"Wahnsinn": Chemnitz verzweifelt bei Glöckner-Debüt
Die Null stand beim Debüt von CFC-Coach Patrick Glöckner, doch zum Unverständnis vieler Chemnitzer auf der falschen Seite. Denn beim ersten Auftritt des neuen Trainers mussten sich die Himmelblauen mit 0:2 in Großaspach geschlagen geben, obwohl das Chancenplus auf Seiten der Gäste stand. Wäre da nicht das Aluminium gewesen – oder SGS-Keeper Reule.
Zwei Aluminium-Treffer für CFC
Es wäre wohl der perfekte Einstand für CFC-Trainer Patrick Glöckner geworden, hätten Philipp Hosiner (1.) und Thomas Doyle (64.) nur etwas mehr Glück gehabt. Denn die jeweiligen Schüsse der Himmelblauen waren am Samstag die einzigen, die SGS-Keeper Maximilian Reule nicht parierte – aber das Aluminium den Einschlag verhinderte. "Natürlich war das Abstiegskampf. Aber wenn man das Spiel gesehen hat, das war nicht sehr schwerfällig", zeigte sich der neue Fußballlehrer an der Chemnitzer Seitenlinie am Mikrofon der "Telekom" mit dem Auftritt seiner Mannschaft im Wesentlichen zufrieden.
Fußball sei aber immer noch ein Ergebnissport, deswegen konnte der CFC bei der 0:2-Niederlage in Großaspach nichts Zählbares gewinnen. "Das Gegentor kam aus dem Nichts. Fußball ist ein Sport, der durch Effektivität zählt und wir hätten halt auch mal zuschlagen müssen", bedauerte Glöckner das Endergebnis bei seinem Debüt als Cheftrainer. Erst Recht, weil er die bessere Mannschaft gesehen habe: "Wir haben sehr dominant gespielt, viel Ballbesitz gehabt, unzählige Torchancen herausgespielt und mehr kann man nicht machen. Irgendwann wird das dann auch belohnt."
"Haben eigentlich alles richtig gemacht"
Beinahe-Torschütze Philipp Hosiner hätte dem Spiel von vornherein einen anderen Verlauf geben können, hätte sein Schuss in der ersten Spielminute schon den Weg in die Aspacher Maschen gefunden. Der Stürmer aus Österreich war der Verzweiflung nahe: "Wir hatten eine unglaubliche Zahl an Torchancen. Ich dachte nach dem Auswärtsspiel in Unterhaching, dass mehr nicht geht. Aber heute waren es nochmal mehr." Nur fand keine davon ihr Ziel. "Wir haben heute eigentlich alles richtig gemacht, nur die Torchancen nicht", blickte Hosiner auf den Spielverlauf zurück und stellte SGS-Keeper Reule ein ausgezeichnetes Zeugnis aus: "Ich weiß nicht, ob der Torwart gestern noch in der Kirche war. Wahnsinn, was der heute rausgeholt hat."
Trotzdem überwog am Ende auch der Ärger. "Ich weiß nicht, wie sowas funktioniert, dass eine Mannschaft mit so einem Spiel 2:0 gewinnen kann. Wir hatten fünfzehnmal soviele Chancen, keine Ahnung wie sowas geht", kreidete Hosiner sich und der gesamten Offensive die fehlende Effektivität nach Abpfiff an. Dabei war der Österreicher in der Vorwoche noch per Doppelpack zum Spieler des Spiels geworden. Nun verharrt der CFC weiterhin der Tabellenkeller, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nach dem Spieltag im besten Fall aber nur vier Punkte. Aufholbar, sollten sich die Chemnitzer "irgendwann" für ihren Aufwand belohnen.