"Vorauszusehen": Schnorrenberg spricht über Aus beim HFC

Nach etwas mehr als anderthalb Jahren und 68 Pflichtspielen wurde Florian Schnorrenberg am 21. Dezember als Trainer des Halleschen FC entlassen. Nun sprach der 44-Jährige mit der "Westfalenpost" über seine Zeit an der Saale und die Trennung.
Ausfälle waren großes Problem
Nur ein Punkt aus den vergangenen sechs Partien war zu wenig, Schnorrenberg wurde bei den Rot-Weißen von seinen Aufgaben als Coach entbunden. "Vorauszusehen" sei der Schritt des Klubs gewesen, ist der Fußballlehrer ehrlich. Grund für die – trotz der doch recht ambitionierten Ziele – anhaltende Talfahrt sei die hartnäckige Personalproblematik gewesen: "Wenn du andauernd zehn, elf Stammkräfte ersetzen musst, wird es eben schwer in dieser Liga."
Als einen Knackpunkt in der jüngsten Vergangenheit sah Schnorrenberg die Pleite beim Tabellenletzten TSV Havelse. Dort hatte der HFC nach schwacher Leistung überraschend mit 1:2 verloren. Es folgten weitere ernüchternde Auftritte, die ihm den Job kosteten. Dennoch herrscht offiziell kein böses Blut: "Das ist schon ein geiler Klub", meint der gebürtige Siegener. Schöne Erinnerungen seien der Klassenerhalt 2020, als er kurz vor Saisonende als Retter eingesprungen war, und die Derbysiege gegen den 1. FC Magdeburg. Unter Schnorrenberg holte Halle gegen den Rivalen in der Liga drei Siege und ein Unentschieden. Eine Bilanz, die es seit Jahren nicht mehr gab.
Kommt es zur Vertragsauflösung?
Trotz seiner zweiten Entlassung bei seiner zweiten Drittliga-Station macht er sich keine Sorgen um seine Zukunft: "Natürlich ist es nicht schön, irgendwo raus zu fliegen. Aber es geht immer weiter." Bereits einen Tag nach seiner Entlassung beim HFC habe es ein Angebot gegeben, das er abgelehnt hatte. Im Raum steht auch eine Auflösung des Vertrags beim HFC, der noch bis Sommer 2023 läuft. Freilich wird der Ex-Coach eine Abfindung verlangen. Dennoch würde der Klub auf lange Sicht wichtiges Geld sparen, sollte Schnorrenberg bis dahin keinen neuen Arbeitgeber finden.