Von Ginter bis Schlotterbeck: Die Talentschmiede des SC Freiburg

Jeder Fußball-Fan im Land liebt sie, die Eigengewächse seines Vereins. Und in der 3. Liga haben U23-Mannschaften wie der SC Freiburg II eine besondere Chance, um junge Spieler an den Profibereich heranzuführen. liga3-online.de gibt eine Übersicht, welche Freiburger Talente aus der Fußballschule den Sprung geschafft haben.

Die junge Garde

Kiliann Sildillia feiert in dieser Saison seinen Durchbruch. Als Rechtsverteidiger vom SC Freiburg ist das französische Talent unter Christian Streich gesetzt – und hat mittlerweile mehr Bundesliga-Einsätze (21) als Drittliga-Spiele (16). Dabei verteidigte er in der letzten Saison noch gegen Meppen, Zwickau oder Würzburg, schoss ein Tor gegen den Halleschen FC. Die Zukunft im Breisgau gehört Sildillia, doch zugleich zählt der 20-Jährige eigentlich nicht zu den Freiburger Eigengewächsen. Vor zwei Jahren kam der Franzose vom FC Metz B zur U23-Mannschaft der Freiburger – im waschechten Jugendbereich war er für die Breisgauer also nie am Ball.

Doch die Freiburger Talentschmiede ist trotzdem im höchsten Maße vielversprechend, um erste Schritte in der Bundesliga zu machen. Namentlich gelang das zuletzt Yannik Keitel, Kevin Schade und Noah Weißhaupt. Sie gehören allesamt zum aktuellen Kader der Freiburger und standen zusammen insgesamt 96 Mal für die Zweitvertretung auf dem Platz. Nicht immer in der dritthöchsten Spielklasse, dafür aber auch schon in der Regionalliga. Der neueste Anwärter ist Robert Wagner, der in dieser Saison schon in Saarbrücken, Bochum und Qarabag eingesetzt wurde – also in der 3. Liga, der Bundesliga und der Europa League. Doch das sind nur die jungen Talente, denen eine Reihe sehr viel erfahrener Stars vorausgeht.

Die alten Hasen

Ist Nico Schlotterbeck mit 23 Jahren wirklich schon ein alter Hase? Man könnte es fast meinen, denn der Innenverteidiger hat sich längst im Oberhaus etabliert – nach 52 Einsätzen für die Freiburger U19- und U23-Mannschaft folgten 56 Spiele für die Profis. Im vergangenen Sommer wechselte er für 20 Millionen Euro zu Borussia Dortmund, ein Stammplatz in der deutschen Nationalmannschaft ist für Schlotterbeck, der auch beim Karlsruher SC lernte, trotz jüngster Schwankungen fest vorgesehen. Mit Alexander Schwolow (FC Schalke 04) und Maximilian Philipp (VfL Wolfsburg) kicken zwei weitere SCF-Eigengewächse zurzeit in der Bundesliga, die schon über 100 Einsätze in der Spitzenklasse aufweisen können. Und zu den echten alten Hasen gehört da schon Daniel Caligiuri (FC Augsburg), der in seiner Karriere bereits auf 369 Erstliga-Spiele für vier Vereine zurückblicken kann.

Aber auch im aktuellen Kader der Freiburger sind noch echte Eigengewächse, die ihren Verein im Herbst ihrer Karriere weiterhin – oder wieder – begleiten. So zum Beispiel Jonathan Schmid, der 2011 für die Breisgauer im Oberhaus debütierte. Vier Jahre lang spielte er für den SCF, ehe er nach Hoffenheim und Augsburg abwanderte. 2019 kam es dann zur Rückkehr – und der gebürtige Straßburger wird wohl ein Karriereende im Breisgau anpeilen. Nicolas Höfler ließ sich hingegen als Jungspund zwischen 2011 und 2013 für zwei Spielzeiten an Erzgebirge Aue verleihen. In der Bundesliga kam der 32-Jährige jedoch nie für einen anderen Verein zum Einsatz, als den SC Freiburg – und das immerhin 215 Mal. Inklusive seiner 137 Partien in der U19- und U23-Mannschaft zählt Höfler jetzt schon zu den Vereinslegenden.

Die Überflieger

Mancher Akteur aus der Freiburger Talentschmiede überspringt den Schritt über die Zweitvertretung sogar gänzlich, da geht es von der Akademie direkt ins Profiteam und ab und zu Mal in die U23. So einen Weg hat beispielsweise Matthias Ginter hinter sich gebracht – zweimal stand der Weltmeister von 2014 in der 3. Liga auf dem Rasen, allerdings auch nur für den BVB II. Nach 46 U19-Spielen in Freiburg kam er direkt in die Bundesliga und sammelte inzwischen 306 Einsätze für die Breisgauer, Dortmunder und in Gladbach. Auch Christian Günter, der heutige Kapitän, war nur 13 Mal in der U23 am Ball – bei fast 450 Einsätzen für verschiedene Freiburger Teams.

Absoluter Rekord-Bundesligaspieler ist bislang noch Oliver Baumann. Der Torhüter von der TSG 1899 Hoffenheim hütete 22 Mal den Kasten in der Regionalliga Südwest für Freiburg II, aber 2009 unterschrieb der Nachwuchskeeper bereits seinen ersten Profivertrag. Ein Jahr darauf debütierte er unter Robin Dutt in der Spitzenklasse, woraufhin er in der Saison 2010/11 auch schon zum Stammkeeper aufstieg. Mittlerweile kommt Baumann auf 408 Erstliga-Einsätze – kein SCF-Jugendspieler, zu denen auch bekannte Namen wie Ömer Toprak, Dennis Aogo oder auch noch Heiko Herrlich zählen, war öfter in der Beletage im Einsatz.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button