Vierter Sieg in Folge! Der 1. FC Magdeburg stürmt nach oben
Der Aufwärtstrend beim 1. FC Magdeburg scheint in diesen Wochen keine Grenzen zu kennen. Mit einem völlig verdienten und nie gefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg über den VfR Aalen stürmen die Elbstädter gar den dritten Tabellenplatz. Zumindest vorübergehend dürfen die Blau-Weißen damit von der 2. Bundesliga träumen, denn auch spielerisch zeigte die Elf von Jens Härtel am Samstag eine mehr als beachtliche Leistung.
Rundum gelungener Nachmittag
Das war ein völlig rundes Ding, dieses 3:0 – auch unter dem Umstand, dass der Stimmungsblock U aufgrund einer DFB-Strafe geschlossen blieb. Die Magdeburger Anhänger machten aus der Not kurzerhand eine Tugend und wichen auf die gegenüberliegende Seite aus, direkt neben die wenigen mitgereisten Anhänger aus Aalen. Und auch ohne die Statikprobleme verursachenden Hüpfchoreographien legten sich die FCM-Fans vom ungewohnten Standort aus mächtig ins Zeug. Dazu hatten sich bereits frühzeitig Grund zum Feiern: Nach sieben Minuten klingelte es zum ersten Mal im Kasten von VfR-Keeper Daniel Bernhardt, als eine Vorlage von Abwehrmann Christopher Handke von Aalens Verteidiger Robert Müller in die eigenen Maschen befördert wurde. Ein optimaler Auftakt für einen optimalen Tag, da die Gäste frühzeitig aus der eigenen Spielhälfte gelockt wurden und ihr Konterspiel nicht aus dem Hut zaubern konnten.
Schwede trifft erstmalig
Stattdessen drückte Magdeburg weiter und belohnte sich kurz vor dem Seitenwechsel in Form von Tobias Schwede, der aus spitzem Winkel und unter Mithilfe von Torhüter Bernhardt auf 2:0 erhöhte (40.). Nun waren die Größenverhältnisse endgültig geklärt und als Sebastian Ernst nach einer Stunde gar das 3:0 besorgte – ein völlig abgefälschter Ball trudelte irgendwie in die Maschen – entwickelte sich ein einziger Feiertag für die 12.000 Zuschauer. Da störte es kaum, dass die Fans plötzlich auf der anderen Seite des Stadions standen, gefeiert wurde dennoch vor dem leeren Block U: Kuriose Szenen nach Abpfiff. Zum besonderen Glückspilz avancierte allerdings „Königstransfer“ Tobias Schwede, der trotz guter Leistungen in den letzten Monaten noch keinen Treffer in der 3. Liga erzielt hatte. "Etwas hat es schon gedauert, bis ich das realisiert habe“, gab der Flügelspieler voller Freude gegenüber dem "MDR" zu.
Urplötzlich mittendrin im Rennen um die Spitze
Freude verspürten allerdings wohl alle, die es mit dem 1. FC Magdeburg hielten. Schon zum zweiten Mal in der noch jungen Saison schaffte die Elf von Jens Härtel das Kunststück, vier Siege am Stück einzufahren. Durch die günstigen Ergebnisse der Konkurrenz – Holstein Kiel, der Chemnitzer FC und auch Erzrivale Hallescher FC konnten keine Siege einfahren – gelang gar der Sprung auf den dritten Tabellenplatz. Das hätte vor vier Wochen oder nach dem verkorksten Saisonstart mit vier Punkten aus sechs Spielen mal jemand prognostizieren sollen! Vom Attribut „Aufstiegskandidat“ möchte der FCM dennoch natürlich noch nichts hören. Die nächste Reifeprüfung kommt bestimmt, denn schon in der kommenden Woche wartet mit dem starken Aufsteiger Sportfreunde Lotte eine attraktive Auswärtsaufgabe. Allen voran Stürmer Christian Beck dürfte spätestens dann darauf hoffen, sich auch selbst wieder in die Liste der Torschützen eintragen zu dürfen.