FCM patzt gegen Würzburg – Derby-Sieg für Osnabrück

Überraschende Niederlage für den 1. FC Magdeburg: Am Samstag musste sich der Tabellenführer den Würzburger Kickers mit 1:2 geschlagen geben, die damit ihren ersten Saisonsieg feierten. Im Niedersachsen-Derby setzte sich Osnabrück gegen Meppen mit 1:0 durch, Duisburg zitterte sich nach eiskalten Treffern zu einem 3:2-Sieg gegen Braunschweig. Mannheim sicherte sich einen 2:1-Erfolg gegen Halle. Außerdem spielten 1860 gegen Zwickau (0:2) und Saarbrücken gegen Türkgücü (3:1).

Osnabrück 1:0 Meppen: VfL gewinnt Derby

Derby an der Bremer Brücke – und die Gäste aus Meppen starteten überraschend mit Stammkeeper Erik Domschake, der sich blitzschnell von einem Außenbandriss erholt hatte. Beim ersten Abschluss von Marc Heider war der Schlussmann im Nachfassen dann auch direkt zur Stelle (9.). Meppen startete etwas besser in die Partie, musste aber kurz zittern. Eine Hereingabe in den Strafraum klärte Ole Käuper unfreiwillig mit dem Arm, das führte zu Diskussionen – zuvor räumte aber Opoku einen Gegenspieler im Strafraum ab, sodass das Osnabrücker Foul einem Elfmeterpfiff vorgezogen werden musste (17.). Ein temporeiches Spiel ergab mehrere Halbchancen zu Spielbeginn, doch mit fortlaufender Dauer zogen beide Teams etwas zurück. So blieben auch Möglichkeiten von Sebastian Klaas (29.) oder Jeron Al-Hazaimeh (36.) auf beiden Seiten zu unpräzise. Kurz vor der Pause dann aber doch noch der lila-weiße Jubel: Opoku spielte auf Sören Bertram raus, der schlug noch einen Haken und netzte dann aus halbrechter Position zum 1:0 ein (43.).

Meppen machte nach der Pause weiter Alarm, indem Serhat Koruk zum wiederholten Male gegen Philipp Kühn antrat – der VfL-Schlussmann blieb Sieger (48.). Die Gäste wirkten etwas druckvoller und spielten munter nach vorne (51., 56.), der VfL brauchte die Unterstützung des Publikums. Dann die Riesenparade von Kühn: Ein zentraler Freistoß schoss Richtung Winkel, aber der VfL-Keeper griff über und parierte sehenswert im Flug (60.)! Anschließend die Chance zur Vorentscheidung, als Opoku frei auf Domaschke zulief und den Ball nur wenige Zentimeter am Tor vorbeischob (65.). Meppen drängte und Osnabrück boten sich die Räume, aber der VfL erzwang keine Großchancen. Trotz hitziger Schlussphase blieb es beim knappen 1:0, sodass sich der VfL auf Rang drei vorschob. Meppen blieb auf Platz 14.

Magdeburg 1:2 Würzburg: Erster Sieg für den FWK

Mit dem Zeigefinger vor dem Mund und verschränkten Armen vor der Brust jubelte David Kopacz schon früh vor der Magdeburger Tribüne (5.), nachdem er das 1:0 für den Vorletzten erzielt hatte. Kurz zuvor war Baris Atik ein Elfmeter im Würzburger Strafraum verwehrt worden, es wäre aber ohnehin ein zweifelhafter Pfiff gewesen. In der Folge spielten beide Teams weiter nach vorne, und optisch erarbeitete sich der FCM leichte Feldvorteile. Gleichzeitig blieben die Hausherren hinten anfällig: Zuerst verlor Tim Sechelmann einen Ball gegen Kopacz, dessen Hereingabe in den Rückraum zur Ecke geblockt wurde (28.) Direkt danach spielte Alexander Bittroff einen katastrophalen Querpass vor dem eigenen Sechzehner, doch FCM-Keeper Dominik Reimann machte die Brust breit und blockte erneut (29.). Würzburg machte es clever, Magdeburg zu harmlos. Einen zentralen Freistoß aus 16 Metern bolzte Amara Condé gleich zwei Mal in seine Gegenspieler (40.) – und wenig später bot der FWK zwar ein leeres Tor nach einem Patzer von Henrik Bonmann, aber der FCM konnte daraus kein Profit schlagen (45.).

Die Magdeburger drängten nach dem Seitenwechsel wieder nach vorne, doch effektiver blieben die Würzburger: Nach einer Fehlerkette der FCM-Abwehr packte Robert Herrmann zentral vor dem Strafraum den linken Huf aus, das Ding schlug unhaltbar ein (52.). Die Magdeburger wirkten geschockt und suchten nach Antworten, aber der FWK stand kompakt. Abschlüsse von Raphael Obermair (69.) und Jason Ceka (73.) landeten in Bonmanns Armen. Gegen tiefstehende Gegner blieb es dabei, dass dem Tabellenführer keine Ideen kamen – bis kurz vor Schluss: Andreas Müller schlenzte einen Ball aus 20 Metern ins Netz (88.)! Am Ende kam der Treffer jedoch zu spät. Der FCM bleibt vorerst Tabellenführer, während Würzburg (Rang 17) mit dem ersten Sieg den Anschluss zum Nicht-Abstiegsplatz wiederherstellte.

Duisburg 3:2 Braunschweig: MSV zittert sich zum Sieg

Zwei ehemalige Bundesligisten trafen sich in Duisburg zum dritten Pflichtspiel in der 3. Liga. Braunschweig kam besser in die Partie – aber Niko Bretschneider gab das erste Pfund ab! Ein Schuss aus der Distanz des MSV-Linksverteidigers knallte unhaltbar von der Unterkante der Latte in die Maschen (12.), ein Traumtor! Enrique Pena Zauner hatte die direkte Antwort auf dem Fuß, doch der stramme Abschluss landete in den Armen von Leo Weinkauf (13.). Stattdessen machten die Zebras weiter, obwohl sie Startelf-Rückkehrer Aziz Bouhaddouz schon früh in der Partie wegen einer Verletzung verloren (17.). Orhan Ademi kam ins Spiel – und schlug eiskalt zu. Kolja Pusch wurde auf der rechten Seite von vier Gegenspielern in den Strafraum begleitet, die anschließende Flanke nickte der Joker dann mit dem Hinterkopf ein – 2:0 (23.). Braunschweig fand bis dahin keine Mittel gegen das hohe Anlaufen der Gastgeber, sodass trotz Druckphase vor der Pause nur wenige Halbchancen durch Niko Kijewski (33.) und Pena Zauner (45.) heraussprangen.

Der BTSV kam wieder druckvoll aus der Kabine, aber auf den passenden Abnehmer warteten die Niedersachsen noch. Das Spiel entwickelte sich augenscheinlich sehr ausgeglichen, weil Duisburg den Gegner kommen ließ, aber der Eintracht nicht viel einfiel. Aber die Zebras konnten sich das erlauben, denn vor dem gegnerischen Kasten blieben die Meidericher weiterhin eiskalt. Im Strafraum wurde Ademi flach angespielt, der Stürmer setzte sich mit dem Rücken zum Kasten gegen zwei Gegenspieler durch und tunnelte anschließend den Schlussmann – 3:0 (70.)! Marvin Bakalorz hätte das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können (73.), stattdessen kam der BTSV zum Anschluss: Zwei MSV-Verteidiger konnten einen Pass in den Rückraum auf Martin Kobylanski nicht verhindern, der Joker traf in den Winkel (79.). Und dann wurde es plötzlich wieder ganz spannend – weil Philipp Strompf bei einem Freistoß durchkam und zum 2:3 aus Braunschweiger Sicht traf (90.). Doch der Treffer kam zu spät, sodass der MSV den Sieg davon trug. Mit jeweils zwölf Punkten standen Duisburg (Zwölfter) und Braunschweig (Neunter) im Mittelfeld.

Mannheim 2:1 Halle: Waldhof rückt auf Rang 4 vor

Eine Flanke von Marc Schnatterer auf Dominik Martinovic – das war der Start im Carl-Benz-Stadion für die Mannheimer (4.). Aus spitzem Winkel klärte HFC-Keeper Sven Müller noch zur Ecke, beim Standard rettete Halle anschließend auf der Linie (5.). Der SVW machte weiter Druck und der HFC schließlich den Fehler, denn bei einem Flankenwechsel sicherte Jannik Sternberg die Situation eigentlich ab, doch Jonas Nietfeld köpfte in die Füße von Martinovic, der das Geschenk dankend annahm (15.). Mannheim war das bessere Team, aber die Saalestädter kämpften sich in Person von Jan Shcherbakovski aus dem Nichts zurück: Der Youngster legte sich den Ball knapp 30 Meter vor dem Kasten zurecht, um ihn dann nahezu ansatzlos in die Maschen zu schweißen (22.). Aber Halle machte sich das Leben weiter schwer. Nach eigener Ecke rollte der Konter, an dessen Ende sich Joseph Boyamba völlig freistehend aus 16 Metern aussuchen konnte, in welche Ecke er den erneuten Führungstreffer schießen sollte – mit Erfolg (34.)! Der HFC hätte sich durch Julian Derstroff aus kurzer Distanz erneut auf Remis stellen können (42.), während Marcel Costly einen Chip-Ball auf der anderen Seite gegen die Latte setzte (45.). Es ging aber ohne weitere Tore in die Kabinen.

Ein Hammer aus der zweiten Reihe von Kebba Badjie leitete die zweite Hälfte ein, doch SVW-Keeper Timo Königsmann konnte abtauchen und den Ball noch gegen die Latte und wieder ins Feld lenken (47.). Mehr kam dann von den Saalestädtern jedoch nicht, aber auch die Mannheimer blieben sehr passiv. Erst in der Schlussphase drängten beide Teams wieder auf die Tore – eine Dreifach-Chance durch Ekincier, Boyamba und Martinovic ließ der SVW liegen (75.). Auf der anderen Seite parierte Königsmann erneut sehenswert flach unten (79.). Trotz vierminütiger Nachspielzeit kam aber von beiden Teams keine spielentscheidene Szene mehr. Mannheim kletterte auf den vierten Rang, Halle blieb Achter.

1860 0:2 Zwickau: Löwen unterliegen den Schwänen

Die Münchener Löwen wollten dem Spiel früh ihren Stempel aufdrücken, doch schon die erste Großchance ging an die Schwäne. Johan Gomez fasste sich ein Herz aus 20 Metern, aber der erste gefährliche Abschluss ging knapp am Tor vorbei (9.). 1860 drückte danach zwar auf das Gaspedal, doch die rasche Abfolge von Zuspielen blieb am Ende harmlos (15., 17., 18.). Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, es klingelte dann allerdings auf der Gegenseite. Semi Belkahia hatte bei einem Kopfball von Lars Lokotsch augenscheinlich keine Probleme, doch plötzlich rauschte Gomez heran und vernaschte den Innenverteidiger – vor Marco Hiller blieb der US-Amerikaner dann eiskalt (25.). Zum sechsten Mal in dieser Saison führte der FSV, doch gewinnen konnten die Schwäne bislang noch nie. Auch 1860 drängte nach der Gästeführung weiter nach vorne, aber trotz zahlreicher Chancen (29., 32., 37.) blieben die Hausherren vorne zu harmlos. Selbst frei vor Johannes Brinkies brachte Torschützenkönig Sascha Mölders den Ball nicht im Netz unter (42.).

Nach dem Seitenwechsel wurde erstmals das Publikum auf Giesings Höhen ungeduldig, aber es zeichnete sich ein ähnliches Bild wie im ersten Abschnitt ab. 1860 hatte mehr vom Spiel – aber die Tore machte Zwickau! Yannik Möker zog auf der zweiten Reihe ab und Hiller erwischte den Ball zwar noch mit einer Hand, doch das Leder schlug letztlich genau im Winkel ein (63.). Auf der Gegenseite blieb Brinkies im Eins-gegen-Eins wieder der Sieger, dieses Mal gegen Lex (68.). Eine echte Schlussoffensive der Sechzger blieb aus, sodass auch das Stadion seinen Dienst verweigerte. Das Publikum blieb in den letzten Minuten still, am Ende tat sich nichts mehr auf der Anzeigetafel. 1860 verweilt auf dem 13. Platz, während Zwickau durch den ersten Sieg die Abstiegsplätze verlässt und nun Rang 15 belegt.

Saarbrücken 3:1 Türkgücü: Kontrollierte FCS-Offensive

Im Ludwigsparkstadion zeichnete sich ein flottes Spiel zwischen beiden Teams ab, die sofort mit offenem Visier gegeneinander antraten. Dabei erarbeiteten sich die Gäste aus München ein leichtes Chancenplus, welches letztlich auch von Türkgücü genutzt wurde. Im Strafraum kam Albion Vrenezi unter Bedrängnis an den Ball, wurde aber zu Boden gerissen – ein Elfmeterpfiff blieb jedoch aus, weil Vrenezi den Ball gerade noch auf Törles Knöll ablegte und der Stürmer schob zur frühen Führung ein (14.). Saarbrücken war um die Antwort bemüht, doch zunächst blieb René Vollath siegreich gegen Sebastian Jacob (24.). Dann segelte eine Ecke auf den Kopf von Pius Krätschmer – 1:1 (26.)! Der FCS drängte weiter nach vorne und belohnte sich für die starke Phase, indem die Saarländer einen Konter über Minos Gouras und Tobias Jänicke fuhren. Am Ende vollendete Jacob per Kopf – Spiel gedreht (32.)! Noch vor der Pause hatte dann Gouras (36., 43.) gleich zweimal eine höhere Führung auf dem Fuß.

Die dritte Chance ließ sich der Youngster dann nach dem Seitenwechsel nicht mehr entgehen, sodass Gouras nach einem Zuspiel von Adriano Grimaldi trocken von links abschloss – 3:0 (52.). Mit dem dritten Treffer zogen sich die Saarländer weiter zurück und überließen Türkgücü das Spiel, doch von den Münchnern war über weite Strecken nichts mehr zu sehen. Stattdessen kombinierten sich Krätschmer und Gouras zum nächsten Abschluss, übersahen aber den besser postierten Jacob (76.). Noch einmal hätte Gouras in der Schlussphase erhöhen können, doch viel Zeit und viel Platz waren am Ende zu viele Optionen für den Youngster (85.). Ungefährdet fuhr der FCS den Sieg ein, der den fünften Platz in der Tabelle bedeutet. Türkgücü hält Rang Elf inne.

   

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