VfL sucht in Wiesbaden den schnellsten Weg aus der Krise
Vier Spiele, drei Niederlagen, ein Punkt: Den Februar konnte der VfL Osnabrück weitestgehend abhaken, es lief einfach nicht. Speziell die letzten drei verlorenen Spiele sorgten für Unruhe an der Bremer Brücke, aktuell werden viele Umstände doppelt so häufig hinterfragt. Die Situation muss rasch entzerrt werden – das aber kann nur über einen Auswärtserfolg gelingen.
Trainerwechsel beschert dem kommenden Gegner Aufwärtstrend
Denn selbst ein Zähler würde die Lage kaum verbessern, die Lila-Weißen kaum voranbringen und die letzten Ergebnisse erst recht nicht wettmachen. Aber wie soll der Sieg beim SV Wehen Wiesbaden gelingen? Überhaupt ist in der 3. Liga kein Gegner unabhängig von der Tabellenplatzierung zu unterschätzen, diese Erfahrung machte der VfL bereits in den vergangenen Wochen. Der kommende Gastgeber aus Hessen befindet sich noch dazu im akuten Aufwärtstrend: Ein 3:0 über den FSV Zwickau sowie ein 1:0-Erfolg beim SC Paderborn haben Wiesbaden von den Abstiegsplätzen katapultiert, seit dem Trainerwechsel hin zu Rüdiger Rehm zeigt die Kurve steil nach oben. Osnabrück erwischt einen derartigen Gegner nicht zum ersten Mal – schon im Dezember hatten die Niedersachsen bei einem urplötzlich auftrumpfenden SC Paderborn eine Niederlage einstecken müssen.
Gegen Wehen Wiesbaden Standardsituationen möglichst unterbinden
Am Samstag soll einiges anders laufen. VfL-Cheftrainer Joe Enochs nahm den kommenden Gegner genau unter die Lupe, schraubte zeitgleich an den Stellschrauben seines eigenen Teams. "Wehen Wiesbaden und Paderborn haben sich am letzten Wochenende ein sehr ausgeglichenes Spiel geliefert“, gab Enochs die Ergebnisse seiner Videoanalyse preis. "Sie besitzen eine ziemlich robuste Mannschaft mit vielen großgewachsenen Spielern“, führte der US-Amerikaner auf der Spieltags-Pressekonferenz aus und schloss daraus: "Wir dürfen dem Gegner nur wenige Standardmöglichkeiten bescheren." Mit Marc Lorenz besitze der SVWW einerseits einen exzellenten Schützen, der sowohl direkte Abschlüsse als auch Flanken schlagen könne, sondern zudem auch die physischen Gegebenheiten für gefährliche Kopfbälle. Abgerundet wird Wiesbaden von schnellen Offensiven, "die auch mal das Eins-gegen-Eins suchen“, vermutet Enochs.
Enochs: "Wir sind nicht der FC Bayern"
Viel Lob für den Gegner, ein "sehr gefährlicher" noch dazu – leichte Aufgaben gibt es in dieser Saisonphase der 3. Liga nicht. "Wir wollen und müssen an unsere Grenzen gehen – mental wie physisch", forderte Enochs und bezog sich dabei auch auf das vorangegangene Heimspiel gegen Werder Bremen II, in dem nicht alles schlecht lief: "Dort haben wir uns die Chancen erarbeitet, aber nicht genutzt.“ Entschieden wurde die Begegnung bekanntermaßen in der Verteidigung, in der ein neuerlicher Patzer für das einzige Gegentor gesorgt hatte. "Besser gegen den Ball spielen, weniger Fehler machen und dafür notfalls auch mal einen Ball lang raushauen, anstatt alles spielerisch zu lösen“, so lautet Enochs Marschroute. Und die Begründung dafür: "Beim Pokalspiel von Bayern München mag das vielleicht funktioniert haben. Aber wir sind nicht der FC Bayern. Wir müssen Kompromisse finden.“