VfL gewinnt Topspiel – Pleiten für Hansa, Cottbus und Jena

Im Spitzenspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem Halleschen FC setzten sich die Lila-Weißen souverän mit 2:0 durch, während der Karlsruher SC bei den Sportfreunden Lotte nicht über ein 0:0 hinaus kam. Der FC Energie Cottbus musste sich in einer engen Partie mit 1:2 gegen 1860 München geschlagen geben, Hansa Rostock unterlag nach Chancenwucher dem SV Meppen (0:2). Außerdem gewann Braunschweig 1:0 gegen Unterhaching, die Fortuna aus Köln siegte mit 1:0 in Jena.

Osnabrück 2:0 Halle: Abgezockter Tabellenführer siegreich

Die torlosen Spitzenteams im direkten Duell – und Rekordspieler Tim Danneberg in seinem 325. Drittligaspiel wieder mittendrin. Zunächst stand aber Bashkim Renneke im Fokus, der gleich zweimal auf rechts durchbrach und die Hallenser Defensive aufwärmte (2. / 8.). Das Spiel wurde schnell hitziger, ein Ellebogenschlag von Pascal Sohm gegen Maurice Trapp (10.) blieb genauso unbestraft, wie das Nachfassen von Kai Eisele nach einem Schuss von Ulrich Taffertshofer (12.). In seiner zweiten Bewährungsprobe sprang Eisele beim Herauskommen an einer Flanke vorbei, Marc Heider bedankte sich mit dem 1:0 (17.). Die Partie wurde danach deutlich von Nicklichkeiten und Foulspielen zerfahren, ehe sich Etienne Amenyido am Ende einer schön herausgespielten Kombination mit einem Traumtor den ersten Saisontreffer sicherte: Mit links knallte er das Leder in den Winkel (26.). Auch Halle beteiligte sich am Toreschießen, nach einem Abpraller von Nils Körber in die Mitte verwertete Sohm den Ball – aus Abseitsposition, der Treffer zählte nicht (30.). Auf der Gegenseite verpasste Luca Pfeiffer den dritten Treffer für die Lila-Weißen, aus kürzester Distanz machte er "den Gomez" und hob den Ball über den Querbalken (31.). Bis zur Pause blieb die Partie unruhig, aber ohne weiteren Treffer.

Den zweiten Abschnitt starteten wieder die Saalestädter, die in Person von Sohm wieder Körber forderten – doch der Keeper hatte den Ball im Nachfassen (50.). Mit der souveränen Führung im Rücken spielte Osnabrück den Ball abgezockt in den eigenen Reihen herunter, Halle kam gegen die clevere Verteidigung der Lila-Weißen kaum zum Stich. Der eingewechselte Kilian Pagliuca versuchte es mit einem Schuss aus spitzem Winkel, die abgefälschte Kugel segelte über Körber hinweg – doch der Keeper mit den meisten Weißen Westen machte sich lang und kratzte den Ball von der Linie (80.). Osnabrück brauchte nichts mehr für die Partie zu machen, der Sieg ging am Ende völlig souverän an den Tabellenführer, der nun komfortable neun Punkte vor dem HFC (Vierter) liegt.

Lotte 0:0 Karlsruhe: Harmlose Offensive auf beiden Seiten

Vor genau einer Halbserie übernahm Nils Drube die SFL und traf erneut auf seinen Debüt-Gegner aus Karlsruhe. Erwartungsgemäß gehörte die erste Chance den Gästen, nachdem Sercan Sararer sich im Eins-gegen-Eins durchsetzte und Keeper Steven Kroll zur Parade zwang (8.). Schnell wurde klar, dass die spielerischen Vorteile bei den Gästen blieben, Lotte aber mit Kampf und Leidenschaft dagegenhielt. Die Folge daraus war, dass zwar die Abwehrreihen glänzen konnten, gefährliche Chancen oder gar Torraumszenen entwickelten sich dadurch allerdings nicht. Der einzige Aufreger ereignete sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit, als Jeron Al-Hazaimeh nach einem Zweikampf mit Marco Thiede nach langer Behandlungszeit ausgewechselt werden musste (44.).

Die zweite Hälfte startete Lotte etwas aktiver, ein erster Versuch von Paterson Chato ging noch weit daneben (48.). Die nächste Möglichkeit war schon knapper, Toni Jovic hatte nach einem Abwehrfehler freie Bahn auf den Kasten von Benjamin Uphoff, doch sein Abschluss war zu schwach (58.). Vom Verfolgerteam aus Karlsruhe kam nichts mehr, Lotte erspielte sich Halbchancen über den auffälligen Felix Drinkuth (63., 70.) ohne wirklich Gefahr auszustrahlen. Fast schon unerwartet die Riesen-Möglichkeit für den KSC: Sararer kam mit viel Glück nach einem Eckball an die Kugel, die Verteidiger der Lotter warfen sich mit Mann und Maus in den Schuss (73.). Anton Fink machte die Sache kurz vor Schluss noch einmal heiß, in seinen Schuss warf sich in Person von Adam Straith allerdings erneut ein aufopferungsvoller Abwehrspieler (89.). Der KSC wartet nun bereits vier Partien auf einen Sieg und liegt schon sechs Punkte hinter Tabellenführer Osnabrück. Lotte ist Zwölfter.

Cottbus 1:2 TSV 1860: Energie verliert erneut

Bei Energie Cottbus feierte Robert Müller seinen 300. Drittligaeinsatz und klärte darin schon früh zu ersten Ecke des Spiels (5.). Mit Kevin Rauhut stand außerdem der Spahic-Ersatz im Kasten des FCE, der sich schon früh mit Stefan Lex ein Wortgefecht im Strafraum lieferte – zuvor war der Münchener Löwe zu Fall gekommen, der Schiedsrichter entschied sich gegen einen Elfmeter (8.). Auch gegen Markus Ziereis stand Rauhut wieder im Fokus, denn der Stürmer fiel im Strafraum äußerst theatralisch – und das völlig zu Unrecht, der Keeper berührte Ziereis nicht und Schiedsrichter Arne Aarnink verwehrte zurecht den Strafstoß (15.). Der in die Startelf zurückgekehrte Fabio Viteritti war im ersten Abschnitt der auffälligste Akteur, die erste richtige Chance hatte jedoch 1860: Nach einem Lupfer von Efkan Bekiroglu schlug José Matuwila ein Luftloch und ermöglichte somit Lex den Abschluss, der dann aber vorbeischob (31.). Danach neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend.

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff dann die dicke Möglichkeit für die Gäste: Lex flankte auf Sascha Mölders, doch der scheiterte mit einem wuchtigen Kopfball am gut reagierenden Rauhut (50.). Auch Cottbus startete stärker, eine verunglückte Freistoßflanke landete bei Müller, dessen Drop-Kick allerdings vorbeiging (53.). Auch das nächste Duell zwischen Mölders und Rauhut ging an den Torhüter, dieses Mal war jedoch Lex zur Verwertung des Abprallers da und staubte für 1860 ab – 0:1 (63.). Nach vehementem Protest wurde FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz auf die Tribüne verwiesen, seine Mannschaft bot danach viele Räume für die Münchener Löwen: Nico Karger tankte sich durch die Abwehr und scheiterte mit einem Schlenzer erneut an Rauhut (67). Mit einer geschickten Körperdrehung aus 25 Metern machte Streli Mamba auf sich aufmerksam, sein Schlenzer rauschte aber über den Kasten (79.). Münchens Edel-Joker Prince Osei Owusu entschied die Partie mit etwas Glück, denn bei einem Querpass vor dem leeren Tor kam Rauhut mit den Fingerspitzen nochmal dran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend ablenken (86.). Wenig aufmunternd der Anschlusstreffer für den FCE durch Felix Geisler, der vom Strafraumeck abgezockt einschob (90.+1) – jedoch zu spät für eine Aufholjagd. Nach der vierten Niederlage in Folge rutscht Cottbus auf den vorletzten Tabellenplatz ab und hat – bei einem Spiel weniger – bereits fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. 1860 verbessert sich nach dem zweiten Sieg in Folge auf Rang sieben.

Rostock 0:2 Meppen: Hansas Chancenwucher nicht genutzt

Mit zwei Siegen im Rücken begann der F.C. Hansa auch gegen den SV Meppen stark: Lukas Scherff bediente auf der Außenbahn Cebio Soukou, sodass dieser freistehend aus zehn Metern abziehen konnte – knapp daneben (5.). Auch Marveille Biankadi hatte noch kein Zielwasser getrunken, nach einer Kopfballablage von Pascal Breier jagte der Offensivspieler die Kugel aus acht Metern weit über den Kasten (11.). Breier selbst kam über Umwege im Strafraum ebenfalls zum Abschluss, wuchtete den Ball allerdings genau in die Arme von Keeper Eric Domaschke (15.). Meppen versuchte über Standards in die Partie zu kommen, Nick Proschwitz köpfte einer dieser wenigen Chancen nur knapp am Kasten vorbei (21.). Ein weiteres Mal musste Domaschke parieren, nachdem Soukou sich im Strafraum gegen drei Gegenspieler durchsetzte und ins Eck zielte (38.). Beim nächsten Versuch war Domaschke bereits geschlagen, Biankadi dribbelte am Keeper vorbei – doch Steffen Puttkammer haute den Ball in letzter Sekunde hinaus (42.).

Wer die Chancen vorne nicht macht, der bekommt sie hinten rein: Freistoß Hassan Amin, Kopfball Marco Komenda – 0:1 (51.) und die kalte Dusche für die Hanseaten. Und es kam noch dicker für die Kogge, denn Thilo Leugers entschied sich aus rund 35 Metern einfach mal zum Schuss, der im oberen linken Eck einschlug – zweifelsfrei das Tor des Monats (62.). Meppen spielte sich jetzt in einen Rausch, ein Flachschuss von Proschwitz rauschte nur hauchdünn am Ziel vorbei (67.). Bei Rostock dagegen das gewohnte Bild: Breier bekam den Ball aus acht Metern vor den Fuß, gefühlt ging die Kugel aber auch genauso weit daneben (70.). Auch Mirnes Pepic brachte keine Genauigkeit in die Abschlüsse des F.C. Hansa (81., 84.). Der Schock über die plötzlichen Gegentreffer saß letztlich so tief, erholen konnten sich die Norddeutschen davon nicht mehr. In der Tabelle zieht Meppen mit dem vierten Sieg in Folge an Rostock vorbei und ist jetzt Achter, die Kogge rutscht auf Platz elf ab.

Braunschweig 1:0 Unterhaching: BTSV setzt Lauf fort

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge wollte Unterhaching in Braunschweig wieder in die Spur, die Anfangsphase gehörte jedoch den formstarken Hausherren. Torchancen erspielte sich die Schubert-Elf jedoch nicht. Wie es geht, zeigte Haching nach 26 Minuten, als Schimmer nur knapp vorbeizog. Plötzlich gab die Spielvereinigung den Ton an und hatte nach 30 Zeigerumdrehungen die nächste gute Möglichkeit: Ein Freistoß von Bigalke klatschte an die Latte. Die Führung für die Gäste wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen, doch das Tor fiel kurz vor der Pause auf der anderen Seite: Nach einem Einwurf kam das Leder zu Hofmann, der Marcel Bär in Szene setzte. Der Winter-Neuzugang ließ sich anschließend nicht zweimal bitten und brachte den Ball sehenswert zur Braunschweiger Pausenführung im Kasten unter (45.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs übernahm zunächst Unterhaching wieder das Geschehen, während sich der BTSV zurückzog und auf Konter lauerte. Erst in der 54. Minute tauchte Braunschweig wieder in der Offensive auf, als Becker nach einem Freistoß nur knapp drüberzog. In der Folge begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, die nächste Chance gehörte Hain: Sein Kopfball in der 64. Minute war zu unplatziert. Anschließend verpassten Feigenspan, Bär und Rütten das 2:0 (70.), ehe Porath aus bester Position an Fejzic scheiterte und damit den Ausgleich liegen ließ (73). Auch die Schlussphase hatte es in sich, Königshofer musste gegen Kijewski gleich zweimal parieren (78. / 81.). So blieb Haching im Spiel, warf in den letzten Minuten alles nach vorne, kam aber nicht mehr zum Torerfolg. Es blieb beim knappen Sieg des BTSV, der mit nur noch zwei Punkten Rückstand den Anschluss zum rettenden Ufer hergestellt hat. Unterhaching bleibt nach der dritten Pleite in Serie Sechster.

Jena 0:1 Köln: Big-Points für die Fortuna

Im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld waren die Hausherren nach der 0:2-Niederlage im Derby gegen Zwickau am vergangenen Sonntag um Wiedergutmachung bemüht, gerieten aber schon nach 13 Minuten in Rückstand. Nach einem Angriff über Scheu und Dahamni blieb Pintol zunächst hängen, den Abpraller brachte Maik Kegel dann aber zur Kölner Führung im Kasten unter. Jena wirkte geschockt, während die Fortuna in Person von Dahmani das schnelle 2:0 verpasste (15.). Auch in der Folge waren die Gäste das bessere, weil aktivere Team und kamen immer wieder zu Chancen. Nach 43 Minuten lag der Ball zum zweiten Mal im Tor des FCC, Schiedsrichter Henry Müller gab den Treffer aufgrund einer Abseitsposition beim Pass von Scheu auf Pintol aber nicht. Auch zwei Minuten später stand der Unparteiische im Fokus, als er nach einem Trikotzupfer von Ernst an Felix Brügmann im Strafraum zum Unverständnis der Jenaer nicht auf Elfmeter entschied – eine strittige Entscheidung. In der Nachspielzeit hätte eben jeder Brügmann auf 1:1 stellen können, setzte einen Kopfball aber zu hoch an.

Nach Wiederanpfiff drängte der FCC auf den Ausgleich und war in dieser Phase auch das bessere Team, ließ aber die nötige Durchschlagskraft vermissen. Erst in der 67. Minute sorgte die Kwasniok-Elf mal wieder für Gefahr, als Eckardt einen gefährlichen Ball auf das Tor brachte und Rehnen vor Probleme stellte – im Verbund konnte die Fortuna-Abwehr aber klären. Das Bemühen konnte Jena nicht abgesprochen werden, allein: es fehlte an Mitteln, die gut sortierte Kölner Defensive zu überwinden. Daran änderte sich auch in der Schlussphase nichts mehr, das vermeintliche 2:0 für Köln in der Nachspielzeit zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht. Während sich die Fortuna Big-Points im Abstiegskampf sicherte, rutscht der FCC auf den 18. Rang ab und liegt nun vier Punkte hinter dem rettenden Ufer.

   

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