VfL-Serie gerissen: "So darf man hier nicht auftreten"
Nach zuletzt sechs Spielen in Folge ohne Niederlage kassierte der VfL Osnabrück am Samstag beim 0:2 in Kaiserslautern die erste Pleite seit Mitte August und verpasste damit den Sprung an die Tabellenspitze. Vor allem das Auftreten in den ersten 30 Minuten warf Fragen auf.
"Müssen uns hinterfragen"
Mit einem frühen Tor wollte der VfL den Betzenberg ruhig stellen, hatte Torhüter Philipp Kühn am Donnerstag verlauten lassen. "Doch das ist uns nicht gelungen", lautete die bittere Erkenntnis von Trainer Daniel Scherning. So war es der FCK, der durch René Klingenburg ein frühes Tor erzielte (7.) und die Kulisse damit noch stimmungsvoller werden ließ. Als Philipp Hercher nach 25 Minuten auf 2:0 erhöhte, waren die FCK-Fans endgültig da. "Wir haben die ersten 30 Minuten komplett verschlafen und das Spiel in dieser Phase hergeschenkt", stellte Kühn im Interview mit "MagentaSport" zum schwachen Auftreten der Lila-Weißen in der Anfangsphase fest.
"So darf man hier nicht auftreten, da müssen wir uns hinterfragen." War es vielleicht die Kulisse, von der sich die Niedersachsen beeinflussen ließen? "Ich weiß nicht, ob ein paar Jungs beeindruckt waren", sagte Kühn, schob aber direkt nach: "Das darf uns nicht passieren. Wir haben die Aufgabe nicht zu 100 Prozent angenommen. Dabei war uns bewusst, dass uns hier eine schwierige Aufgabe erwarten würde."
Scherning kündigt Aufarbeitung an
Auch Scherning war "natürlich nicht zufrieden mit dem Spiel. So, wie wir in den ersten 45 Minuten aufgetreten sind, braucht man keine Ansprüche stellen, etwas holen zu können". Dabei hatte der VfL-Coach im Vorfeld explizit vor Flanken und Standards, aus denen letztlich die beiden Gegentreffer resultierten, gewarnt. "Die Gegentore haben wir nicht gut verteidigt und hätten auch noch ein Gegentor mehr bekommen können," so Scherning.
Unter dem Strich sei die Niederlage auf einen "Mix aus taktischen Fehlern und fehlender Konsequenz" zurückzuführen. Auch die Laufbereitschaft seines Teams gefiel dem 37-Jährigen nicht – zumindest in der ersten Halbzeit. Nach der Pause habe seine Mannschaft dann ein "besseres Gesicht" gezeigt und eine "vernünftige zweite Halbzeit gespielt". Wobei man sagen müssen, "dass wir abgesehen von vielleicht ein, zwei Aktionen kaum gefährlich geworden sind". Entsprechend sei der Sieg für den FCK "total verdient", wie Osnabrücks Übungsleiter betonte. "Vielleicht haben einige gedacht, dass sie in ihrer Entwicklung schon weiter sind. Das gilt es jetzt aufzuarbeiten und zu analysieren", kündigte Scherning an.
Ausgangslage weiterhin glänzend
Ein Beinbruch ist die Niederlage aber nicht: Mit 17 Punkten nach zehn Spielen steht der VfL als Tabellenvierter weiterhin glänzend da, wenngleich es die Lila-Weißen verpasst haben, an die Tabellenspitze zu springen. Die nächste Chance dazu gibt es am kommenden Samstag, wenn der FSV Zwickau an der Bremer Brücke gastiert. "Wir werden alles dafür tun, dass wir nächste Woche wieder drei Punkte einfahren", ließ Scherning verlauten.