Osnabrück: Savran bekommt Sonderlob von Marcos Alvarez
Besser hätte der Tag für den VfL Osnabrück doch gar nicht laufen können: Im Nachbarschaftsduell mit den Sportfreunden Lotte stellten die Lila-Weißen nach Startschwierigkeiten deutlich unter Beweis, wer die Vormacht zwischen Osnabrücker und Tecklenburger Land innehält. Doppeltorschütze Halil Savran hielt daher nach Abpfiff besonderen Besuch von einem ehemaligen Mitspieler.
Savran ebnet mit zwei Treffern den Weg
Marcos Alvarez hatte sich die Begegnung live an der Bremer Brücke angeschaut – als einer von 16.000 Zuschauern war er Zeuge eines zunächst völlig offenen Spiels mit leichten Vorteilen für die Sportfreunde Lotte gewesen, das aber in der zweiten Halbzeit mehr und mehr in Richtung der Gastgeber kippte und zum Spielende hin einer Demonstration glich. Anschließend schlich er sich an den alten Kollegen vorbei in die Mixed Zone und führte für die anwesenden Medienvertreter kurzerhand noch ein Videointerview mit Halil Savran. Der 31-jährige Kapitän hatte den VfL Osnabrück in seinem ersten Einsatz von Beginn an seit dem Mittelfußbruch im September fast im Alleingang auf die Siegerstraße geschossen: Auf das 1:0 von Otschi Wriedt folgte ein Doppelpack des VfL-Kapitäns, der den lange aufmüpfigen Lotter Gästen spätestens mit dem 3:0 nach 65 Minuten endgültig den Zahn zog.
„Ein ganz besonderer Moment für uns“
Was bleibt, ist allen voran die Freude über einen nahezu perfekten Nachmittag: Ein ausverkauftes Haus feierte den Fast-Tabellenführer, der sich nur über den späten Ausgleich des MSV Duisburg gegen den VfR Aalen etwas ärgern musste – weiterhin ist der VfL Osnabrück „nur“ Tabellenzweiter, steht nun aber punktgleich mit den Zebras. "Dafür spielen wir Fußball, um vor dieser Kulisse so auftreten zu können. Das war ein ganz besonderer Moment für uns“, beschrieb Rückkehrer Savran im Interview, der aber ehrlich und selbstkritisch feststellte: "Im ersten Durchgang hatte Lotte einige Spielanteile und auch einige gute Möglichkeiten, daran müssen wir noch arbeiten.“ Tatsächlich hatten die Gastgeber mehrfach Glück, dass die Gäste sich vor dem Seitenwechsel nicht mit einem zu dem Zeitpunkt verdienten Anschlusstreffer zu belohnen wussten. Ob das Lokalduell dann ebenso ein Selbstläufer geworden wäre?
Die lila-weiße Nacht ist auch im 16. Anlauf gerettet
Hätte, wäre, wenn: Die entscheidenden Zweikämpfe gingen an den VfL Osnabrück, die Tore in den richtigen Momenten ebenso. Vor allem in den letzten 25 Minuten tankte die Mannschaft von Trainer Joe Enochs noch einmal richtig Selbstvertrauen für die letzten drei Wochen vor der Winterpause und hätte sich gut und gerne mit ein, zwei oder gar drei weiteren Treffern belohnen können. Kümmerte das im VfL-Lager später noch jemanden? Natürlich nicht, denn eine viel wichtigere Serie hatte Bestand: Auch das sechzehnte Heimspiel vor der berühmt-berüchtigten lila-weißen Nacht – einer großen Party von Fans und Spielern – wurde nicht verloren. Dementsprechend überschwänglich gaben sich die Akteure trotz der intensiven 90 Minuten am Abend auf der Tanzfläche. Wer weiß, vielleicht kann der VfL am Saisonende sogar noch zu einer bedeutend größeren Feier einladen? Noch ist ein langer Weg im Aufstiegskampf zu gehen und die Konstanz muss ebenso erhöht werden, aber die ersten grundsätzlichen Eignungsprüfungen hat die Enochs-Elf längst abgelegt.