VfL Osnabrück: Heimsieg gegen Zwickau als Pflichtaufgabe

"Spitzenreiter, Spitzenreiter!“, dröhnte es am Samstagnachmittag aus den Waggons. Im Zug, der die Fans des VfL Osnabrück von Köln über Münster in die Heimatstadt brachte, war gute Laune angesagt. Und auch wenn die Tabellenführung nur für einen Tag Bestand hatte, zu arrangieren sich die Lila-Weißen allmählich damit, im Aufstiegskampf eine tragende Rolle spielen zu wollen.

Ein Punkt in Köln – mehr war nicht drin

Und warum auch nicht? Kein Team flitzt durch die 3. Liga wie das Messer durch die heiße Butter, jede Mannschaft eckt an und fährt Rückschläge ein. Das 1:1, das den VfL bei Fortuna Köln kurzzeitig an die Tabellenspitze spülte, hätten Kritiker ebenso als Rückschritt werten können. Die Erklärung: Köln hatte sich trotz Rückstand nicht aufgegeben und in den zweiten 45 Minuten eine viel engagiertere, leidenschaftlichere Mentalität an den Tag gelegt. Der Ausgleich nach 70 Spielminuten war hochverdient, das mussten auch die Niedersachsen anerkennen. Und selbst ein Heimsieg lag für die Südstädter im Bereich des Möglichen. Den Punkt unterzeichnete der VfL gerne, auch weil er bei gleich zwei strittigen Elfmeter-Situationen von Fehlentscheidungen profitierte. Schwamm drüber – da fragt in ein paar Wochen niemand mehr nach. Nun steht der FSV Zwickau vor heimischen Publikum vor der Tür, und da ist die Ausgangslage sonnenklar.

Zwickau zuletzt mit zwei starken Auftritten

Aufstiegskandidat empfängt Aufsteiger in die 3. Liga, der noch dazu auf den Kellerplätzen festsitzt: Das ist unter normalen Umständen ein Pflichtsieg. Aber lässt sich dieser Begriff in der 3. Liga überhaupt verwenden? Zumindest der vergangene Spieltag spricht eher für die Sachsen, die den SC Paderborn überzeugend mit 3:0 vom Platz fegten. "Wir dagegen haben aufgehört, unsere Stärken einzusetzen. Das Spiel hätten wir auch verlieren können“, blickte Trainer Joe Enochs auf der Pressekonferenz und stellte klar: "Wir haben immer das Ziel, zuhause die drei Punkte zu holen. Aber dort müssen wir sehr vorsichtig in unseren Aussagen sein.“ Zwickau sei in den letzten Wochen immer besser in der 3. Liga angekommen, "die Tabelle täuscht etwas“, so Enochs. Allen voran die Kompaktheit des FSV sei im Kollektiv hervorzuheben.

Enochs: „Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt“

Abgesehen von der Tatsache, dass nach den sich stets wiederholenden Aussagen der Trainer grundsätzlich wohl kein Drittliga-Team unterhalb des 15. Tabellenplatzes angesiedelt sein dürfte, ist das Potenzial von Zwickau unverkennbar. Allein sechs (!) Aluminiumtreffer verzeichnete die Mannschaft um Coach Torsten Ziegner in den letzten 180 Minuten – statt drei erzielter Treffer hätten es auch sieben, acht oder gar neun sein können. "Wir werden unsere Gegner nicht unterschätzen, aber wollen unseren eigenen Zuschauern etwas bieten, das Jahr 2016 mit einem Sieg abschließen“, schloss Enochs und fügte an: "Es war eine sehr gute Hinrunde. Die Mannschaft soll sich noch einmal für den großen Aufwand der letzten Monate belohnen.“ Weil Anthony Syhre und Christian Groß weiterhin verletzt passen müssen, dürfte Startelf-Debütant Kamer Krasniqi gegen Zwickau ebenso gesetzt sein. "Er hat schon viel Verantwortung übernommen“, lobte Enochs. Nicht unwahrscheinlich, dass sich bald ein Eigengewächs in der Profimannschaft etablieren kann.

   

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