VfL Osnabrück will drei Punkte bei formschwachen Kickers
Auch für den VfL Osnabrück steht das letzte Spiel eines letztendlich versöhnlichen Fußballjahres 2015 an: Die Reise führt die Niedersachsen über 500 Kilometer in Richtung Süden, wo mit den Stuttgarter Kickers der aktuelle Tabellenletzte auf Trainer Enochs und seine Mannen wartet. Punktemäßig ist der VfL nach dem verpatzten Saisonbeginn mittlerweile voll im Soll, doch tabellarisch ist angesichts des direkten Duells des Zweiten aus Großaspach beim Dritten aus Aue noch einiges möglich.
Stuttgarter Kickers auf der Suche nach der Form
So würden die Lila-Weißen bei einem eigenen Sieg in jedem Fall den direkten Kontakt zum dritten Platz wahren – und ganz nebenbei den Erzrivalen Preußen Münster über die Winterpause hinweg in jedem Fall hinter sich lassen. Was spricht für einen Sieg auf der Waldau? Neben der eigenen Stärke ist es besonders die Formkrise der Kickers, die nur einen Zähler in den letzten elf Partien erbeuten konnten. Selbst der Trainerwechsel von Horst Steffen hin zu Tomislav Stipic brachte die Blauen nicht voran, die noch in der vergangenen Saison lange um den Aufstieg in die zweite Bundesliga kämpften. Zudem fehlen den Baden-Württembergern gleich vier Stammspieler. Allseits bekannt ist jedoch auch, dass derartige Serien nicht ewig währen – und es daher einen hochkonzentrierten Auftritt des VfL Osnabrück benötigt, ähnlich wie am letzten Samstag im Vergleich mit Erzgebirge Aue. Zwar sprang dort „nur“ ein 0:0 heraus, doch die Enochs-Elf lieferte eine mehr als respektable Leistung ab und präsentierte den Zuschauern gegen einen stark aufspielenden Gast eine Drittligapartie auf sehr hohem Niveau. Ein weiterer Beweis dafür, dass die aktuelle Tabellensituation nicht dem Zufall geschuldet ist.
Ornatelli muss weiterhin passen
Verzichten muss die Truppe von der Bremer Brücke allerdings weiterhin auf seinen kreativen Kopf im Mittelfeld: Massimo Ornatelli hat seine muskulären Probleme noch nicht auskuriert, kann somit erst nach dem Jahreswechsel wieder in das Geschehen eingreifen. Die Startelf aus dem Aue-Spiel steht Enochs jedoch zur Verfügung – und da kein Spieler leistungstechnisch abfiel, dürfte es auch zunächst keine großen Veränderungen geben. Mit nach Stuttgart reist derweil auch der 17-jährige Steffen Tigges, der vor einer Woche sein Debüt feierte, dann aber mit einer Kopfverletzung nach nur gut 15 Spielminuten das Feld wieder verlassen musste.
Stipic will „ergebnisorientiert aufstellen“
Alle dürften den Auswärtssieg fest im Blick haben – und bekamen die Favoritenrolle vom Stuttgarter Coach Stipic auch umgehend zugeschrieben: „Der VfL hat den Aufstieg als Ziel“, bekannte dieser gegenüber den "Stuttgarter Nachrichten" – ein Zitat, das Joe Enochs so weiterhin nicht unterschreiben dürfte. "Wir werden uns am Gegner orientieren und ergebnisorientiert aufstellen“, wird der Trainer weiter zitiert. Heißt für den VfL: Das ballbesitz-lastige, „schöne“ Spiel der Kickers rückt in den Hintergrund, es dürfte ein hart umkämpftes Match werden. Der Vorteil für Osnabrück: Die Gäste können im Gegensatz zu den Hausherren vollkommen befreit aufspielen.