VfL Osnabrück marschiert in die Spitzengruppe der Liga

Ab dem 17. Spieltag darf die 3. Liga endgültig ein neues Team im Aufstiegskampf begrüßen: den VfL Osnabrück. Auch wenn Trainer Joe Enochs mehrmals betonte, "die Kirche im Dorf“ lassen zu wollen, sind die Zeichen der letzten Spieltage unverkennbar: An der Bremer Brücke reift etwas zusammen, die Mechanismen greifen von Spiel zu Spiel mehr ineinander.

Nein, das Spiel beim SV Werder Bremen II war mit Sicherheit kein Spektakel, keine Glanzleistung. Beim 1:0 (0:0)-Erfolg vor 2.130 Zuschauern auf Platz 11 am Weserstadion rückten andere Qualitäten in den Mittelpunkt: Der Kampf, der unbedingte Wille, irgendwie die drei Punkte nach Hause zu bringen, und das Quäntchen Glück. Denn hätte Maximilian Eggestein mit seinem Kopfball statt der Latte in die Maschen getroffen – oder wäre Anthony Syhres Schuss, der im goldenen Tor münden sollte, nicht unhaltbar abgefälscht worden (47.), vieles hätte womöglich anders ausgesehen. "Nach dem Tor haben wir uns ein wenig zu weit nach hinten drängen lassen“, gab Enochs gegenüber os1.tv nach Abpfiff bekannt, "aber wir haben eine gute Mannschaft, die den Kampf hier auf schweren Verhältnissen sehr gut angenommen hat.“

Enochs: "Dürfen uns jetzt keine Nachlässigkeiten erlauben“

Doch nun ist der VfL Osnabrück obenauf und blickt auf eine mehr und mehr beeindruckende Serie der letzten Wochen zurück: Acht Spiele in Serie ist die Enochs-Elf nunmehr ungeschlagen, und nicht nur das. Zudem schlug hinter Torhüter Marvin Schwäbe seit fünf Partien kein einziger Ball mehr ein – aus der Abwehr, die in Spielen in Magdeburg oder bei Sonnenhof Großaspach noch unglücklich aussah, ist eine gefestigte Einheit geworden. Gleichzeitig beweisen die Lila-Weißen eine hohe Effizienz vor des Gegners Tor, daraus resultieren zahlreiche knappe Erfolge. Vier der letzten fünf Partien wurden gewonnen, doch um jeden dieser Erfolge musste mindestens bis in die Nachspielzeit gezittert werden. Das Glück, es ist an der Bremer Brücke in diesen Wochen ebenso heimisch geworden und sorgt dafür, dass sich die Osnabrücker urplötzlich auf dem fünften Tabellenrang mit nur zwei Zählern Rückstand auf den dritten Platz eingenistet haben. "Wir dürfen jetzt nicht der Meinung sein, uns Nachlässigkeiten erlauben zu können“, gibt der Trainer des VfL aber die Marschrichtung bekannt.

Syhre: "Würden uns jetzt gerne oben festsetzen“

Doch schon in der nächsten Woche gegen den Chemnitzer FC wartet das nächste schwere Spiel auf die Anhänger an der Bremer Brücke. Gerne würde der VfL Osnabrück zum ersten Mal in dieser Spielzeit mehr als 10.000 Zuschauer im heimischen Stadion begrüßen. Torschütze Syhre weiß jedoch: "Am Anfang der Saison standen wir ganz unten, doch in dieser Liga kann das ganz schnell gehen. Am liebsten würden wir uns jetzt oben festsetzen.“ Alexander Dercho hält derweil wenig von großen Sprüchen: "Wir müssen weiter ruhig bleiben und unsere Leistung abliefern. Momentan macht es wieder richtig Spaß.“ Ja, der VfL Osnabrück bleibt weiterhin auf dem Boden – und genau dies ist nach den verpassten Aufstiegen der letzten Jahre möglicherweise genau der richtige Weg. Und wer weiß, wohin der Weg dieser Mannschaft noch führen wird? Nach aktuellem Stand ist aus den Lila-Weißen in jedem Fall eine sehr unbequeme Truppe geworden.

   

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