VfL Osnabrück: Gerüstet für den Wiederaufstieg?

Es ist so ziemlich das Ziel von jeder Person, die aktuell beim Absteiger VfL Osnabrück mitwirkt, auch wenn es nicht so wirklich jemand sagen möchte: Der Wiederaufstieg. „In zwei, drei Jahren sollten wir wieder aufgestiegen sein“, so sagte mal der neue Trainer Uwe Fuchs. Wohl auch, um die neue, junge und noch eher unerfahrene Mannschaft der Lila-Weißen nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Doch ist dieses Ziel der Fans und wahrscheinlich auch vieler Teile der Mannschaft zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt erreichbar?

Die Verteidigung steht

Der Kader ist noch lange nicht fertig und ebenso lange noch nicht schlagkräftig genug. Einzig und allein die Verteidigung der Lila-Weißen ist auf allen vier Positionen doppelt besetzt und somit „fertig“. In der Viererkette sollten zum aktuellen Zeitpunkt rechts Florian Riedel (21 Jahre), in der Mitte Jan Mauersberger (26 Jahre) und Martin Hudec (29 Jahre) und links Stephan Salger (21 Jahre) gesetzt sein. Mit Robin Twyrdy, Timo Beermann, Marco Neppe und Nils Fischer hat man weitere vier Verteidiger die die Positionen in der Abwehr ausfüllen können. Jan Tauer, der noch einen Vertrag bis 2012 beim VfL besitzt, soll sich laut Trainer Uwe Fuchs nun endgültig einen neuen Verein suchen. Er spielt in Fuchs‘ Planungen keine Rolle mehr. Um die Position hinter der Abwehr, die Torwartposition, braucht sich der VfL aktuell auch keine allzu großen Sorgen machen: Der 22-Jährige Manuel Riemann sollte gesetzt sein, mit Nachwuchskeeper Nils Zumbeel hat man einen Perspektivspieler und der Nürnberger Dominik Brunnhübner wird zur Zeit noch getestet, die Chancen auf einen Vertrag stehen aber gut.

Das Offensiv-Problem

Die Offensive bereitet jedem Fan noch Magenschmerzen. Während man auf der „Sechser“-Position mit Niels Hansen, Claus Costa und Daniel von der Bracke schon recht gut besetzt ist, sind die wirklich offensiven Positionen noch wirklich unterbesetzt. Kevin Kampl und Nachwuchsakteur Daniel Latkowski sind die einzigen, die im offensiven Mittelfeld agieren können. Hinzu kommt aber noch Stürmer Paddy John, der wohl eher auf dem offensiven Flügel gesehen wird als im Sturmzentrum. Als offensive Mittelfeldspieler werden zur Zeit Andreas Glockner und Michael Gardawski im Training getestet. Massimilian Porcello ist aktuell auch im Training aktiv, aber wohl nur um sich fit zu halten. „Nicht mehr und nicht weniger“, so Chef-Trainer Uwe Fuchs. Da Fuchs nach eigener Aussage noch einen Spieler für die „8“ sucht, wäre ein fitter Porcello auf dieser Position ein echter Gewinn. Sollte für ihn kein Angebot aus der 2. Liga einflattern, haben die Lila-Weißen sicherlich gute Chancen, ihn unter Vertrag zu nehmen. Im Sturm hat man zurzeit nur zwei sehr junge Eigengewächse: Christian Pauli, der schon Zweitligaluft schnuppern durfte und Gerrit Wegkamp aus der eigenen Jugend. Als klassischer Mittelstürmer wird aktuell Mickael Antoine-Curier getestet.

Wer soll noch kommen?

Namen für eventuelle Neuverpflichtungen sind aktuell eher mager. Neben den Testspielern kursieren noch Gerüchte um Hertha-Offensivtalent Gramoz Kurtaj und um den Ex-VfL’er Gaetano Manno. Im Sturm sucht man bis zum Saisonstart noch mindestens zwei klassische Mittelstürmer, Manno und Antoine-Curier sind da wohl die Kandidaten die man aktuell auf dem Zettel hat. Im Mittelfeld sucht man neben einem „Achter“ noch weitere mindestens zwei Offensivspieler bis zum Saisonauftakt. Als „Achter“ kommt Porcello infrage, als offensive Mittelfeldspieler Gerüchten zufolge Kurtaj und  die Testspieler Glockner und Gardawski. Vier weitere neue Spieler sind also die Mindestzahl, die man bis zum Saisonstart am 22. Juli im Kader haben möchte. Laut Trainer Uwe Fuchs will man den Markt aber bis zum Transferschluss Ende August im Auge behalten, um eventuell noch gute Spieler zu verpflichten, die keinen neuen Klub gefunden haben. Da man bisher eigentlich ausschließlich ablösefreie Spieler verpflichten konnte (Kampl könnte Ablöse gekostet haben, jedoch nur eine geringe), bleibt dem VfL aus finanzieller Sicht noch genug Geld, um mindestens noch sechs Spieler zu verpflichten. Drei davon können sicherlich auch Ablöse kosten.

Und? Ist der VfL nun gerüstet für die 3. Liga?

Mit einer bisher guten Mischung aus erfahren und jung und talentiert kann man den aktuellen Kader des VfL beschreiben. Alle jungen Spieler sind sehr talentiert und haben schon gezeigt, was sie so drauf haben. Daher sehe ich sehr viel Entwicklungspotenzial in der Mannschaft, welche den Aufstieg schaffen kann – wenn der Trainer hart mit ihnen trainiert und natürlich auch erfolgreich mit der Truppe ist. Schritt für Schritt wird man versuchen an die Tabellenspitze zu klettern – und wenn es dieses Jahr noch nicht zum erhofften Wiederaufstieg kommen sollte, sind die Spieler immer noch jung genug um weiterhin für den VfL aufzulaufen und ihn dann in der darauffolgenden Saison in Richtung 2. Liga zu führen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Ziel Wiederaufstieg Realität werden kann. Aber ich bin sicherlich auch nicht enttäuscht, wenn es nicht klappen sollte.

FOTO: FLOHRE / info@flohre.de

   

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