Osnabrück: Alvarez und Sembolo lassen Lila-Weiß träumen

Jetzt ist es nicht mehr von der Hand zu weisen: Der VfL Osnabrück mischt im Kampf um die Aufstiegsplätze munter mit und hat seine Ungeschlagen-Serie auf mittlerweile neun Begegnungen in Serie ausgebaut. Auch der Chemnitzer FC konnte Lila-Weiß beim 2:0 (0:0)-Heimsieg nicht stoppen, die sich nun zumindest vorübergehend einen Blick nach oben kaum verkneifen können.

Denn da die Konkurrenz, zunächst bestehend aus der SG Sonnenhof Großaspach sowie dem Erzrivalen Preußen Münster, zuletzt nicht regelmäßig punktete, ist der Abstand auf Rang zwei und drei auf ein Minimum verringert worden. Beim kommenden Auswärtsspiel im Kölner Südstadion könnte ein Sieg über den heimischen SC Fortuna damit sogar zum Sprung auf den direkten Aufstiegsrang genügen, wer hätte dies nach dem misslungenen Saisonstart erwartet? Doch der Aufschwung im Süden Niedersachsens kommt nicht von ungefähr, gleich mehrere Faktoren begünstigen den momentanen Lauf an der Bremer Brücke, der nach Wunsch der Anhänger natürlich gerne noch mindestens bis zur Winterpause fortgesetzt werden kann.

Schwäbe bildet Rückhalt im Tor

Alles beginnt bei Torhüter Marvin Schwäbe, der Top-Verpflichtung des VfL Osnabrück, wie es sich im Nachhinein mehr und mehr herauskristallisiert. Der 20-jährige Keeper wurde zu Beginn durchaus mit Skepsis betrachtet, denn er hatte zuvor noch keine Minute im Profifußball absolviert. Zudem galt es, mit Daniel Heuer-Fernandes einen Drittliga-Torhüter von außergewöhnlicher Qualität zu ersetzen – dies hat Schwäbe eindrucksvoll geschafft. Er leistete sich in der gesamten Spielzeit noch keinen schwerwiegenden Fehler und lief in den vergangenen Wochen endgültig zur Hochform auf: Sechs Spiele ohne ein einziges Gegentor sind zu einem hohen Anteil sein Verdienst – sowohl gegen Chemnitz und den Halleschen FC zuhause als auch auswärts in Würzburg oder Bremen musste er mehrere Male eingreifen und wackelte dabei nie.

Spielern feiern, Enochs bleibt auf dem Boden

Doch auch der Rest der Mannschaft und speziell die Defensive ist hervorzuheben. Die Stabilität nimmt von Spiel zu Spiel zu, das Team erarbeitet sich daher das Glück, das nötig ist, um in den engen Spielen das erste Tor erzielen zu können. An der Bremer Brücke wird sich nichts vorgemacht: Ewig wird dieses Momentum nicht währen – doch warum nicht diese Punkte mitnehmen? Joe Enochs wird es recht sein, auch wenn die Osnabrücker Vereinslegende wohl die letzte Person rund um die osnatel-Arena sein dürfte, die öffentlich vom Aufstieg spricht. "Das frühe Tor spielte uns in der zweiten Halbzeit in die Karten“, bleib Enochs bescheiden, "und dann lief es bei uns deutlich besser.“ Auf die Tabellenposition angesprochen verkündete er: "Ich gucke ausschließlich auf das nächste Spiel in Köln, denn wir wissen genau, wo wir herkommen.“ Der Osnabrücker Feierlaune taten diese zurückhaltenden Worte derweil freilich keinen Abbruch: Am Samstagabend lud die Mannschaft zur zwölften Auflage der jährlichen VfL-Fanparty. Noch nie hatte Lila-Weiß vor dieser besonderen Veranstaltung das Pflichtspiel verloren – und auch diese Serie sollte Bestand haben.

   
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