VfL nach bitterer Pleite: "Dürfen uns nicht selbst zerfleischen"

Schwächelt der VfL Osnabrück auf der Zielgeraden der Saison? Die 2:4-Niederlage bei Rot-Weiß Erfurt wirft Joe Enochs und Co. zwar noch nicht aus der Bahn, zumal der dritte Rang verteidigt wurde. Erzgebirge Aue ist nun aber vorerst enteilt – und viele weitere Punktverluste können sich die Lila-Weißen nicht mehr erlauben, die mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Partien aber aktuell die aufstiegsreife Form der Wintermonate vermissen lassen.

Frühe Führung verpufft

Vier Gegentore hatte die viel gelobte, weil eine der besten Defensiven der 3. Liga des VfL Osnabrück in der ganzen Saison noch nicht hinnehmen müssen. Das Spiel nahm eine vollkommen unvorhergesehene Wendung für die Lila-Weißen, die durch Marcel Kandziora nach wenigen Minuten sogar in Führung gegangen waren (8.). Unter normalen Umständen die beste Voraussetzung, um es dem Gegner so schwer wie möglich machen – speziell das Team von der Bremer Brücke ließ sich in dieser Spielzeit auswärts dann nur noch selten die Butter vom Brot nehmen. Doch obwohl über 1.100 Anhänger den weiten Weg vom Süden Niedersachsens in das Herz Thüringens unter anderem mit einem eigens gecharterten Sonderzug auf sich nahmen, verlor Osnabrück noch in der ersten Halbzeit den Faden und schaffte es auch nicht, sich in der Halbzeitpause zu berappeln. Erst als die Gäste bereits mit 1:3 im Hintertreffen lagen, fingen sie sich und kämpften bis kurz vor Schluss noch um einen Punktgewinn – letztendlich vergeblich.

Dercho: "Haben vier Eigentore erzielt“

"Wir haben nach der Führung als gesamte Mannschaft total nachgelassen“, gab ein unzufriedener Trainer Enochs nach Abpfiff gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zu Protokoll, "auch nach der Halbzeit haben wir viel zu oft die falsche Entscheidung getroffen. Die Gegentore waren die logische Folge.“ Natürlich habe man die Hoffnung gehabt, nach dem Anschlusstreffer von Doppelpacker Kandziora irgendwie noch einen Punkt mitzunehmen, das habe sich dann aber letztendlich nicht erfüllt. "Die Enttäuschung ist sehr groß, wir hatten uns hier viel mehr vorgenommen“, bestätigte auch Marcos Alvarez, der sich ebenso wie Alexander Dercho ärgerte. Letzterer konstatierte sogar: "Wir haben eigentlich vier Eigentore erzielt, weil jedem Erfurter Treffer Fehler von uns vorhergehen“. Speziell der frühe Gegentreffer kurz nach dem Seitenwechsel stellte sich bei mehreren Spielern als Knackpunkt der vermeidbaren Niederlage dar. "Wir dürfen uns daran jetzt nicht selbst zerfleischen“, schloss Dercho.

Würzburger Kickers kommen näher und näher

Nach dieser Niederlage muss der VfL Osnabrück den Kontakt zum zweiten Tabellenplatz endgültig abreißen lassen, fünf Spieltage vor Saisonende ist der FC Erzgebirge Aue bereits acht Punkte vorweg marschiert und wird aller Voraussicht nach nicht mehr eingeholt werden. Stattdessen rückt die starke Konkurrenz aus Würzburg weiter auf und befindet sich nur noch einen Zähler hinter dem VfL. Somit ist klar: Die Konzentration muss weiter hoch bleiben, will man bis zum Ende zumindest um den Relegationsplatz mitspielen. Vor dem Heimspiel gegen die Reserve vom FSV Mainz 05 steht allerdings noch das Halbfinale im Niedersachsenpokal beim Oberligisten Germania Egestorf-Langreder an. Dort können Enochs und Co. die DFB-Pokal-Teilnahme in der kommenden Spielzeit vorzeitig klarmachen.

 

   

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