Vertrag aufgelöst: Marcel Zach verlässt den Halleschen FC
Nach nur einem halben Jahr gehen der Hallesche FC und Torhüter Marcel Zach wieder getrennte Wege – der Vertrag wurde aufgelöst. Ein neuer Keeper wird jedoch nicht kommen, auch für den verletzten Sebastian Mai ist kein Ersatz geplant.
Nachwuchskeeper als Nummer drei
Vor der Saison aus Ingolstadt zum HFC wechselte, gehörte Zach zwar zur Profimannschaft von Trainer Torsten Ziegner, stand als Nummer drei aber nie im Kader. Nun trennen sich die Wege wieder. "Der Junge ist 18 Jahre alt und war seit Sommer 2018 das erste Mal von zu Hause weg. Womöglich kam dieser Schritt für ihn zu früh", räumt Sportdirektor Ralf Heskamp in einem Interview auf der Vereinshomepage ein. Die Rolle des Reservekeepers soll nun ein Torhüter aus dem eigenen Nachwuchs übernehmen, kündigt Heskamp an. "Für etwaigen Bedarf im Training können wir zudem auf Torwarttrainer Marian Unger zurückgreifen. Er ist als Ex-Profi noch in erstaunlich gutem Zustand", sagt der HFC-Sportdirektor über den 35-Jährigen, der im vergangenen Sommer nach Halle kam.
Auch für Sebastian Mai, der nach einem Innenbandriss rund drei Monate ausfällt, wird kein Ersatz verpflichtet. Laut Heskamp werde man niemanden finden, "der sowohl im Abwehrzentrum als auch in vorderster Front eine Waffe ist." Daher reiße der 25-Jährige "eine sportliche Lücke." Noch wichtiger sei aber, dass er als emotionaler Anführer fehle. "Er pusht seine Mitspieler, geht voran, übernimmt Verantwortung auch außerhalb des Rasens. Diese Tugenden kann ohnehin kein neuer Spieler auf Anhieb ersetzen", betont Heskamp. Insofern müssten nun andere Akteure in die Bresche springen, die Rolle von Sebastian Mai auf verschiedene Schultern verteilen. "Seine Nebenleute sind gefordert, das kann bei manchem der nächste Schritt in der Entwicklung sein", fordert der 53-Jährige.
"Der Markt gibt aktuell nichts her"
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar sonst noch etwas im Kader tut, schätzt Heskamp auf 50:50 ein: "Der Vorstand hat uns als sportlicher Leitung zusätzliche Mittel in Aussicht gestellt für den Fall, dass wir einen geeigneten Kandidaten ausfindig machen." Aktuell gebe der Markt allerdings nicht das her. "Mit dem Trainerteam sind wir uns einig, dass wir nicht aus lauter Aktionismus jemanden verpflichten. Wir holen nur jemanden dazu, wenn wir hundertprozentig davon überzeugt sind, uns der Spieler wirklich weiterhilft", stellt Heskamp klar. Im jetzigen Kader gebe es Alternativen für verschiedenste Eventualitäten, "so dass wir nicht auf Gedeih und Verderb neue Optionen benötigen."
Zudem betont der Sportdirektor: "Unsere Truppe ist absolut intakt, hat eine klare Struktur und Hierarchie entwickelt. Dort ohne Not einzugreifen und womöglich einen Fremdkörper zu installieren, kann nach hinten los gehen." Deshalb müssten Transfers wohlüberlegt sein – sportlich und charakterlich.