Spielmanipulation? DFB klagt Antwerpen und Döpper an

Ende Mai waren Marco Antwerpen und dessen Co-Trainer Frank Döpper trotz des Klassenerhalts beim VfL Osnabrück mit sofortiger Wirkung entlassen worden, nun droht ihnen ein Nachspiel. Konkret hat das DFB-Sportgericht eine mündliche Verhandlung angesetzt. Dabei geht es unter anderem um versuchte Spielmanipulation.
DFB macht Vorwürfe öffentlich
Bereits Mitte Juli war bekanntgeworden, dass der DFB gegen das ehemalige Trainerduo des VfL Osnabrück ermittelt – nun ist auch klar, warum. "Den beiden Trainern wird vorgeworfen, sich im Vorfeld des Endspiels um den NFV-Pokal zwischen dem VfL Osnabrück und dem TuS Blau-Weiß Lohne am 24. Mai 2025 unsportlich im Sinne von § 33 DFB-Ausbildungsordnung i.V.m. §§ 6a, 1 Nr. 4 der Rechts- und Verfahrensordnung verhalten zu haben", teilte der DFB am Dienstag mit.
Während Paragraf 33 der DFB-Ausbildungsordnung unsportliches Verhalten regelt, behandelt Paragraf 6a Nr. 1 der Rechts- und Verfahrensordnung das Thema Spielmanipulation: "Wer es, insbesondere als Spieler, Schiedsrichter, Trainer oder Funktionsträger, unternimmt, auf den Verlauf und/oder das Ergebnis eines Fußballspiels und/oder den sportlichen Wettbewerb durch wissentlich falsche Entscheidungen oder andere unbefugte Beeinflussung einzuwirken in der Absicht, sich oder einem anderen einen Vorteil zu verschaffen, macht sich der Spielmanipulation schuldig."
Auf Ergebnis eingewirkt?
Hatten Antwerpen und Döpper vor dem Landespokal-Finale gegen Blau-Weiß Lohne also Versuche unternommen, auf das Ergebnis einzuwirken? Der VfL hatte die Partie seinerzeit mit 2:4 verloren und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal verpasst. In Theo Janotta (Neuzugang) und Bernd Riesselmann (Leihspieler) trafen auch zwei aktuelle Spieler der Osnabrücker für den Viertligisten. Eine Woche danach waren Antwerpen und Döpper freigestellt worden. Konkrete Gründe hatte der VfL nicht genannt, es war lediglich von "Erkenntnissen der letzten Tage" die Rede.
Zunächst wurde spekuliert, dass "massive atmosphärische Störungen" zum Aus geführt haben sollen. Doch womöglich gibt es auch einen Zusammenhang mit der versuchten Spielmanipulation. Beide Trainer hatten im Anschluss eine Kündigungsschutzklage eingereicht, was darauf schließen ließ, dass ihnen fristlos gekündigt worden war. Ein Schlichtungstermin beim DFB-Sportgericht war anhängig, brachte laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" aber offenbar keine Einigung. Gut möglich, dass sich beide Seiten in Kürze vor dem Arbeitsgericht wiedersehen. Die Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht bezüglich der versuchten Spielmanipulation ist für den 28. August angesetzt.
Harte Strafen drohen
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, droht den Trainern eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro oder eine Sperre von bis zu zwei Jahren oder im schlimmsten Fall gar der Entzug der Trainerlizenz. Dem VfL droht zudem ein erneuter Imageschaden, waren die Lila-Weißen – ohne selbst direkt Partei gewesen zu sein – in den letzten Jahren doch häufiger mit versuchten Spielmanipulationen in Verbindung gebracht worden. Etwa 2017 rund um das Spiel gegen den SC Paderborn, als gleich gegen drei Spieler ermittelt worden war.