Verlierer im Abstiegskampf: Lage in Cottbus wird bedrohlich
Am 32. Spieltag nahmen nahezu sämtliche Teams im Tabellenkeller dem Abstiegskampf ein und punkteten, viele davon sogar dreifach. Der Verlierer in der gefährdeten Zone ist offensichtlicherweise der FC Energie Cottbus, der sein Heimspiel gegen die SG Dynamo Dresden mit 0:2 (0:1) verlor und zurück auf den 18. Tabellenplatz fiel.
Starker Beginn
Was kann der FCE überhaupt an positiven Erkenntnissen aus der erwartbaren Niederlage gegen den Spitzenreiter ziehen? Vielleicht die Tatsache, dass man immerhin zum Start in die Begegnung mindestens auf Augenhöhe mit den Schwarz-Gelben war, die mit den Angriffen der Hausherren im Stadion der Freundschaft ihre liebe Müh und Not hatten. Die Lausitzer waren ebenbürtig, aber wussten ihre zahlreichen Möglichkeiten einfach nicht im Tor der Sachsen unterzubringen. Beispiel gefällig? Richard Sukuta-Pasu verpasste die Führung nach nur gut 100 Sekunden und später ein weiteres Mal (12.), dazwischen versuchten sich Patrick Breitkreuz und Manuel Zeitz. Da waren einige Hochkaräter dabei – und wer weiß, wie dieses Spiel bei einer frühen Führung für Energie Cottbus ausgegangen wäre? Der Konjunktiv ist steter Begleiter der Elf von Vasile Miriuta in dieser Spielzeit, aber die Realität klang wieder einmal anders.
Miriuta: "Müssen zu Beginn cleverer sein“
Denn Dynamo Dresden übernahm das Zepter nach rund 20 Minuten und gab dieses über die komplette Spielzeit nicht mehr ab. Es war eine aufstiegsreife Leistung von Uwe Neuhaus und seiner Elf, die mit Toren von Justin Eilers (33.) und Pascal Testroet (82.) die Begegnung entschieden. Ein mit Blick auf die kompletten 90 Minuten vollkommen gerechter Ausgang des Spiels, der Dresden umso mehr vom nahenden Aufstieg träumen lässt – und Energie Cottbus zeigt: Gegen Kontrahenten dieses Kalibers muss eine Niederlage schlichtweg akzeptiert und hingenommen werden. "Wir waren präsent, wir waren aggressiv – in der ersten Viertelstunde. Da müssen wir cleverer sein, die drei bis vier guten Möglichkeiten nutzen“, resümierte Vasile Miriuta nach Abpfiff und ärgerte sich zeitgleich über den Gegentreffer: "Wir haben die Positionierung bei Standardspielen im Training viel geübt, jeder wusste eigentlich, wo er zu stehen hatte.“ Die umstrittene Gelb-Rote Karte gegen Valentin Cretu tat sein Übriges dazu, nach dieser musste der FC Energie gegen den Ligaprimus 30 Minuten in Unterzahl absolvieren.
Seit über 310 Minuten ohne eigenes Tor
Den Kopf in den Sand zu stecken, kann jedoch auch nach den zwei Niederlagen gegen sächsische Vereine bei einem Torverhältnis von 0:6 sowie nunmehr über 310 Minuten ohne ein eigenes erzieltes Tor keine Alternative für Energie Cottbus sein. "Wir haben noch sechs Spiele, in denen 18 Punkte zu verteilen sind“, rechnet Miriuta vor und ahnt dabei, dass sich die Entscheidung über den Klassenerhalt wohl bis zum letzten Spieltag hinauszögern könnte. Die Saison entwickelt sich mehr und mehr zu einer einzigen Zitterpartie, zumal die Lausitzer durch das zahlreiche Punkten der Konkurrenz aus Bremen, Erfurt, Rostock, Wehen, Stuttgart und Chemnitz unter anderem zurück auf einen Abstiegsplatz gerutscht sind. "Wir müssen nur auf uns schauen“, schloss der Cheftrainer von Cottbus und spricht damit sicherlich auch die kommende Auswärtsaufgabe bei Preußen Münster an, bei der alles passieren darf – nur keine neuerliche Niederlage.