Waldhof schenkt Sieg her: Verler Wahnsinn in der Nachspielzeit

Last-Minute-Wahnsinn beim Spiel zwischen Verl und Mannheim in Paderborn! Zunächst deutete alles auf ein bitteres Déjà-vu für den SC Verl hin, der erneut einen Strafstoß in der letzten Minute gegen sich verursachte (90.). Doch als der Waldhof, der über weite Strecken der Partie kaum zum Zug kam, schon wie der sichere Sieger aussah, schlug Verl nochmal zu und glich mit der letzten Aktion aus (90.+5).

Torpremiere von Probst beim Debüt

Die späte 0:1-Niederlage in Saarbrücken hatte SCV-Cheftrainer Michél Kniat nachdenklich gemacht, sodass er seine Startelf auf sechs Positionen veränderte: Mikic, Sapina, Grodowski und Probst durften starten, zudem auch Stöcker und Sessa, die erst in dieser Woche verpflichtet worden waren. Christian Neidhart vertraute beim SV Waldhof dagegen auf die Elf, die Holstein Kiel (5:3 n.E.) aus dem Pokal geworfen hatte.

In Paderborn suchten zunächst die Gäste aus Mannheim den Weg nach vorne und setzten sich um den Verler Strafraum herum fest, doch aus den ersten Halbchancen entwickelte sich keine akute Gefahr (5.). Dann meldete sich auch der SCV in der Partie an – und zunächst scheiterte Probst an SVW-Keeper Behrens, auch beim Nachschuss von Corboz parierte der Torhüter noch mit einer Fußspitze (11.). Unmut dann bei einem vermeintlichen Foulspiel von Stellwagen, der als letzter Mann robust gegen Martinovic agierte – Schiedsrichter Steven Greif ließ weiterlaufen (14.). Die Partie wurde zerfahrener, Nicklichkeiten prägten den Spielverlauf. Dann prallten Gohlke und Sapina mit den Köpfen zusammen, woraufhin der SVW-Verteidiger ausgewechselt werden musste (24.).

Verl nahm das Spielgeschehen mit forlaufender Dauer immer mehr in die eigene Hand, obwohl die Kniat-Elf zu keiner 100-prozentigen Chance kam – auf der Gegenseite fiel Mannheim jedoch noch weniger ein, allenfalls Standardsituationen sorgten auf beiden Seiten für Strafraumszenen. Aber dann war Verl einmal wacher: Sapina schickte Probst mit einem Schnittstellenpass ins Rennen gegen Riedel. Probst blieb siegreich und schob das Spielgerät anschließend per Flachschuss auch an Behrens vorbei zum 1:0 in die Maschen (41.). Der Sportclub hatte nun Oberwasser, der SVW-Keeper hielt seine Mannschaft mit einer Parade gegen Sessas zentralen Abschluss kurz vor der Pause im Rennen (45.+4).

Corboz rettet Thiedes erneuten Patzer

Die zweite Hälfte begann mit einer ganz dicken Chance für Mannheim! Martinovic wollte aus kürzester Distanz einen Schuss von Rossipal per Hacke ins Eck legen, doch die Kugel blieb kurz vor der Linie liegen und konnte somit gerade noch geklärt werden (47.). Mannheim machte weiter Druck und meldete sich mit einem erfolgreichen Eckball zurück. Auf Höhe des Elfmeterpunkts hatte niemand Russo im Blick, sodass der Sechser unbedrängt einnicken konnte (52.). Der SVW wirkte wie entfesselt, eine Hereingabe in den Rückraum konnte Ochojski gerade noch mit der Hacke abfälschen – andernfalls wäre Taz wohl für die Gästeführung zur Stelle gewesen (54.). Die Ostwestfalen mischten aber auch wieder mit, bei einem wuchtigen Abschluss von Stellwagen war jedoch Behrens mit beiden Fäusten zur Stelle (60.).

Zwischen beiden Teams entwickelte sich ein unruhiges Hin und Her, das auch durch die vielen Wechsel in dieser Phase entstanden war. Zweimal bekam Pululu die Chance zur Flanke (68./71.), doch die letzte Genauigkeit fehlte. Die Verler wurden in der Schlussphase aber stärker – Höger parierte im eigenen Strafraum per Ellenbogen. Allerdings war der Arm beim strammen Abschluss von Sessa eng am Körper, kein Elfmeter (74.). Von den Mannheimern war in der Offensive nur noch wenig zu sehen, einen Konter schloss Kother jedoch halbwegs gefährlich ab (79.). Und dann das ganz bittere Déjà-vu für den Sportclub und für Niclas Thiede. Bei einem langen Ball verschätzte sich der Torhüter und brachte anschließend Martinovic zu Fall, ein eindeutiger Elfmeter – wie schon in der Vorwoche. Dieses Mal ließ sich Rossipal die Chance nicht entgehen (90.) – aber Verl hatte noch einmal einen im Köcher! Mael Corboz, der Mannschaftskapitän, schob die Kugel nach einem Querschläger vom Sommer mit der letzten Aktion doch noch zum Punktgewinn für die Ostwestfalen ein (90.+4). Wahnsinn!

In der Englischen Woche bekommen es die Verler erneut mit einem klaren Aufstiegskandidaten zu tun, am Mittwoch (19 Uhr) geht es zur SG Dynamo Dresden. Für Mannheim kommt es im Carl-Benz-Stadion zeitgleich zum Aufeinandertreffen mit Erzgebirge Aue.

   

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