"Unzufriedenheit, aber keine Unruhe": MSV vor Krisenduell
Krisenduell an der Wedau: Der MSV Duisburg, der fünf der letzten sechs Spiele verloren hat, empfängt Viktoria Köln, das seit acht Spielen ohne Sieg ist. Gegen die Höhenberger wollen die Zebras den Bock umstoßen – indem sie wieder Tore schießen.
"Niemand versemmelt mit Absicht"
Mit zwölf Toren zählt der Meidericher Spielverein zu den harmlosesten Teams der Liga – nur Zwickau, Dortmund II und Bayreuth trafen noch seltener. Auch beim BVB II (0:2) fehlten Konsequenz und Effektivität vor dem gegnerischen Kasten, worüber sich Cheftrainer Torsten Ziegner ärgerte. Aber: "Wir kommunizieren das mit unseren Spielern so, dass niemand mit Absicht eine Chance versemmelt oder kurz vor dem Tor keine gute Entscheidung trifft." Um den Negativlauf von nur einem Sieg in acht Pflichtspielen zu stoppen, müsse die gesamte Mannschaft genau an diesem Thema arbeiten. Denn die Möglichkeiten waren "ausreichend vorhanden".
Ziegner blieb zuversichtlich. "Wenn wir es schaffen, dass wir gegen Köln ähnlich viele Torchancen haben, dann können wir eins oder mehrere Tore schießen. Wichtig ist, dass die Jungs den Glauben daran nicht verlieren", erklärte der Cheftrainer in der Spieltags-Pressekonferenz. Deswegen zeigte Ziegner seinen Spielern in der Trainingswoche auch auf, was sie gut gemacht hatten – und nicht nur das Schlechte. In Duisburg will jeder den fünften Saisonsieg: "Wir verspüren Unzufriedenheit, das geht uns alle etwas an. Aber ist keinerlei Unruhe, weder in der Mannschaft, noch im Verein."
Bitter wird noch fehlen
Vor etwa 9.000 Zuschauern wird die Mannschaft am Samstag versuchen, auch das Umfeld davon zu überzeugen. Abgesehen von Benjamin Girth (Schulterverletzung) und Alaa Bakir (Meniskusriss) sind alle Spieler wieder im Training – auch Joshua Bitter absolvierte individuelle Einheiten, wird jedoch für das Spiel gegen Köln noch keine Option sein. "Wir wollen klar dokumentieren, dass das ein Spiel wird, das wir gewinnen wollen und in dem wir den größeren Willen haben", machte Ziegner klar. Denn der Coach erwartet ein enges Spiel auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheiden werden.
Unterstrichen wird das von der Tatsache, dass die Kölner ihrerseits ebenfalls eine Negativserie von acht Spielen ohne Sieg mitbringen. "Es geht vor allem darum, dass beide Mannschaften und jeder einzelne Spieler den Bock umstoßen und Dinge erzwingen will", betonte Ziegner. "Das wird kein Spiel, bei dem groß zelebriert wird." Deswegen will der 44-Jährige mit seinem Team die Nuance besser sein, um wieder einen Erfolg zu feiern. Denn mit Siegen "kommt das Fußballspielen von alleine". Und dazu bedarf es zunächst mal Tore: "Wir sahen unglücklich aus, aber das heißt nicht, dass wir das nicht grundsätzlich können." Zeigen können es die Zebras am Samstag.