Unter der Lupe! 5 Fragen den 26. Spieltag

Das letzte Saisondrittel rückt näher und näher. Nach 25 Spieltagen hat sich die Situation besonders im Tabellenkeller deutlich zugespitzt, denn mit Hansa Rostock, Rot-Weiß Erfurt und den Stuttgarter Kickers fuhren gleich drei hochgefährdete Vereine am Wochenende einen Sieg ein. Doch wer von ihnen kann nachlegen, den Kontakt zum Mittelfeld finden? Hier unsere fünf Fragen den 26. Spieltag.

Während der VfB Stuttgart II mit bereits fünf Zählern Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze ernsthaft für die Regionalliga planen muss, wird es nach aktuellem Stand mindestens einen Traditionsverein treffen – vielleicht sogar zwei. Neu dazu gesellt sich übrigens Energie Cottbus, die mit 27 Punkten ziemlich nah an den roten Strich gerückt sind. Und auch der Chemnitzer FC muss allmählich aufpassen. Wirft man den Blick nach oben, sind die Verhältnisse ebenso offen: Der SC Preußen Münster musste nach einer deftigen 0:3-Niederlage bei den Würzburger Kickers allerdings zunächst abreißen lassen. Auch der 1. FC Magdeburg rutschte nach drei Remis aus drei Spielen auf einen weiterhin starken fünften Platz ab, kann im direkten Verfolgerduell beim VfL Osnabrück allerdings ordentlich Boden gutmachen.

Können die Stuttgarter Kickers das Momentum weiter für sich nutzen?

Bis vor wenigen Wochen war die Kritik an Kickers-Trainer Tomislav Stipic immer lauter geworden. Eine schwache Leistung reihte sich an die nächste, aus seinen ersten acht Ligaspielen konnte er keinen einzigen Sieg einfahren und stürzte bis auf den allerletzten Platz ab. Fans verloren die Hoffnung, gaben den Verein bereits auf und dachten an die Regionalliga Südwest im kommenden Jahr. Doch die Waldau lebt noch! Ein 2:0 über Hansa Rostock und ein 2:1 in Cottbus brachten extrem wichtige sechs Punkte nach Baden-Württemberg.

Nun soll nachgelegt werden – zumal mit Holstein Kiel ein weiterer Kontrahent um die ersehnten Mittelfeldplätze ins Gazi-Stadion reist. Komisch, aber wahr: Das Duell der beiden Aufstiegsaspiranten aus der Spielzeit 2014/2015 ist nun Abstiegskampf pur. Während sich die Kieler Störche mit einem Sieg vorerst nicht mehr mit Abstiegssorgen befassen müssen, hilft den Kickers angesichts der Heimspiele von Rostock sowie Erfurt nur ein dreifacher Punktgewinn, um den Anschluss sicher halten zu können.

Kann der SC Preußen Münster eine Englische Woche zum Vergessen abwenden?

Innerhalb von nur gut vier Tagen ist jegliche Euphorie rund um den SC Preußen Münster erst einmal im Keim erstickt. Es war erst die überraschende 0:1-Heimniederlage gegen den Halleschen FC, aber viel mehr die absolute Chancenlosigkeit bei der deutlichen 0:3-Schlappe im Nachholspiel bei den Würzburger Kickers, die die Anhänger der Schwarz-Weiß-Grünen fragen lässt: Zu was ist diese Mannschaft wirklich fähig? Zu welchen Teilen liegt es am Trainer, zu welchen Teilen am spielerischen Potenzial? Fest steht, dass die Englische Woche in Westfalen bisher äußerst dürftig verlaufen ist. Die Reise zum zuletzt starken SV Werder Bremen II am Samstag stellt eine undankbare Aufgabe dar – die Hoffnungen auf einen Erfolg sind deutlich geschrumpft. Doch findet der SCP nicht allmählich in die Spur, wird es auch in dieser Spielzeit schon bald nur noch um die Goldene Ananas gehen.

Kann Hansa Rostock seine Heimstärke aus den letzten Spielen gegen Aue untermauern?

Kaum zu glauben, aber doch wahr: Der FC Hansa Rostock hat trotz seiner misslichen Lage auf einem Abstiegsplatz aus den letzten fünf Heimspielen stolze elf Punkte einfahren können. Die Stärke vor dem eigenen Publikum, sie könnte zum entscheidenden Faktor werden, um den drohenden Absturz in die Viertklassigkeit zu vermeiden. Am Samstagnachmittag erwartet Christian Brand und Co. allerdings eine ziemlich schwere Aufgabe, denn der FC Erzgebirge Aue hat seit dem 0:4-Wachmacher bei Werder Bremens Reserve, das war übrigens im Oktober, elf Spiele in Serie nicht mehr verloren. Und in diesen 990 Spielminuten auch nur vier Gegentreffer kassiert. Es obliegt aus Rostocker Sicht besonders Marcel Ziemer, das Bollwerk aus Erzgebirge zu knacken: Gegen den VfR Aalen erzielte er alle drei Treffer.

Muss der VfR Aalen wieder ernsthaft um den Klassenverbleib zittern?

Genau die Hälfte der Liga befindet sich mitten im Abstiegskampf – zwischen dem 19. Rang (Stuttgarter Kickers, 25 Punkte) und dem 11. Rang (SV Wehen Wiesbaden, 31 Punkte) liegen nur zwei Siege. Mittendrin ist auch der VfR Aalen nach der deutlichen Schlappe bei Hansa Rostock. "Es war ernüchternd, wie sich die Mannschaft in diesem so wichtigen Match präsentiert hat“, resümierte Geschäftsführer Michael Thiele. Heißt: Eine Niederlage gegen den direkten Wettbewerber Energie Cottbus ist auf der Ostalb schlichtweg verboten. Eigentlich ist selbst ein Punktgewinn zu wenig. Und davon hat der VfR bekanntermaßen schon reichlich, elf Remis sind es insgesamt. Gute Erinnerungen bietet indes das Hinspiel: Mit 4:0 fegte der VfR den FCE aus dem Stadion der Freundschaft, zeigte die beste Saisonleistung.

Leistet Dynamo Dresden erneut einem Ostverein Aufbauhilfe?

Energie Cottbus beendete einst seine Negativserie ausgerechnet bei Dynamo Dresden. Auch Rot-Weiß Erfurt erhielt neuen Aufwind, als die Thüringer mit 3:2 über den Spitzenreiter siegten. Nun ist der Chemnitzer FC gefordert, denn die Himmelblauen haben in der Rückrunde bisher keinen Sieg einfahren können. Ein schlechtes Omen für die Schwarz-Gelben? Zuletzt musste die Mannschaft von Uwe Neuhaus sogar trotz des 2:1-Sieges über Bremen einige Pfiffe ertragen – bei 13 Punkten Vorsprung auf den vierten Platz wachsen die Ansprüche an der Elbe. Vielleicht ist genau diese Unstimmigkeit im Lager der SGD die Chance für Chemnitz, ein wichtiges Zeichen zu setzen. Denn auch beim CFC ist die Abstiegsgefahr noch längst nicht gebannt.

   

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