Unter der Lupe! 5 Fragen an den 24. Spieltag

Langsam aber sicher sollten alle Drittligisten wieder im Rhythmus sein: Jeder der 20 Vereine musste sich am vergangenen Wochenende beweisen und erzielte ganz unterschiedliche Ergebnisse. Während beispielsweise der SV Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel einen wichtigen Sieg erzielten und sich vorerst aus dem Tabellenkeller verabschiedet, hat sich die Situation für Erfurt und Rostock wieder verschärft. Ganz unten trudeln zudem die Stuttgarter Kickers dem Abstieg entgegen – und nichts scheint diesen Abwärtstrend aufzuhalten. liga3-online.de stellt wieder fünf Fragen an den kommenden Spieltag:

Frage 1: Fängt sich Chemnitz im Nachmittagsduell gegen den 1. FC Magdeburg?

Arbeitnehmer zu sein, das hat nicht nur Vorteile: So wird die allgemeine arbeitende Bevölkerung nur mit größter Mühe das Derby des Chemnitzer FC und des 1. FC Magdeburg verfolgen können – Freitagnachmittag, 17 Uhr, so lautet der aus Sicht der Anhänger schwer zu akzeptierende Anstoßtermin an der Gellertstraße. Sportlich geht es um jede Menge, denn der Chemnitzer FC hat den verspäteten Rückrunden-Auftakt bei Holstein Kiel ordentlich verpatzt: 2:5 hieß es am Ende – selbst Neuverpflichtungen wie Daniel Frahn oder Marius Gersbeck konnten allenfalls mitansehen, wie die Himmelblauen unter die Räder kamen. Der FCM ist derweil weiterhin ganz vorne dabei, muss jedoch den späten Punktverlust aus der Partie gegen Werder Bremen II auswetzen. "In Chemnitz werden wir wieder stark gefordert sein“, mahnte auch Coach Jens Härtel im Vorfeld.

Frage 2: Gegen wen können die Stuttgarter Kickers noch gewinnen?

Vier Siege in 23 Spielen – das ist nicht viel. 15 Partien in Folge ohne Sieg sind dagegen beeindruckend, wenn auch im negativen Sinne. Aus dem Aufstiegsfavoriten von der Waldau ist der erste Abstiegskandidat geworden – fünf Punkte trennen die Elf von Tomislav Stipic nunmehr vom rettenden Ufer. Apropos Stipic: Dieser gerät von Spiel zu Spiel mehr in die Kritik, denn er hat von seinen acht Auftritten nicht einen einzigen gewinnen können.

Die Voraussetzungen sind damit mehr als eindeutig: Ein Schicksalsspiel steht an, und ein Wegweiser in Richtung Klassenerhalt oder Regionalliga-Abstieg. Denn mit Hansa Rostock kommt eine Mannschaft nach Baden-Württemberg, die ebenso angeschlagen ist, zuletzt auswärts eine 1:5-Klatsche kassierte und mit drei Last-Minute-Transfers alles versuchen, die Wende schnellstmöglich einzuleiten. Das Potenzial für andere, höhere Tabellengefilde besitzen beide Teams allemal – doch wer geht am Samstag den ersten Schritt in diese Richtung? Das Hinspiel gewannen übrigens die Stuttgarter mit 1:0.

Frage 3: Zeigt der VfR Aalen einen nachhaltigen Aufwärtstrend?

Als Zweitliga-Absteiger hatten sowohl der VfR Aalen als auch Erzgebirge Aue in der Sommerpause noch viel Arbeit zu erledigen, mussten einen schlagfertigen Kader zusammenstellen. Den Veilchen, die am Freitagabend in Aalen gastieren, ist dies offenbar noch ein Stück besser gelungen: Auf Platz 2 rangieren Pavel Dotchev und Co., die sich langsam, aber sicher in der Spitzengruppe etablieren. Der VfR befand sich dagegen zuletzt schnurstracks auf dem Weg bergab, stoppte den Trend aber mit dem 3:0-Erfolg über die Stuttgarter Kickers. Fest steht: Schaffen es die Schwarz-Weißen, auch gegen den zuletzt spielerisch starken Aufstiegsaspiranten zu bestehen, gar sogar drei Punkte einzufahren, ist der Abstiegskampf auf der Ostalb bis auf weiteres kein Thema mehr.

Frage 4: Schleicht sich auch Preußen Münster wieder in die Spitzengruppe?

Im Dezember war der SC Preußen am Boden. Drei Niederlagen in Folge fuhren die Adlerträger, einst auf dem zweiten Rang platziert, ein. Die umgehende Folge: Ralf Loose musste seinen Hut nehmen – und seitdem ist ein Hauch von Optimismus nach Westfalen zurückgekehrt. Denn Neu-Trainer Horst Steffen krempelte vieles um, fuhr gegen Rot-Weiß Erfurt (2:0) auch sogleich den ersten zählbaren Erfolg ein. Die Last-Minute-Verpflichtung des zweitliga-erfahrenen Adriano Grimaldi unterstreicht diese Ambitionen: Münster möchte noch einmal oben angreifen.

Angesichts der schwer einzuschätzenden Konkurrenz aus Großaspach oder Magdeburg ist das auch durchaus legitim. Problematisch: Mit dem FSV Mainz 05 II reist der SCP zu einem persönlichen Angstgegner. Diese haben nämlich noch kein Spiel gegen die jungen Mainzer in Liga 3 gewonnen. Aber am Karnevalswochenende in der dazugehörigen Hochburg drei Punkte einfahren – das würde auch die Westfalen in Feierstimmung versetzen.

Frage 5: Kann Stefan Böger mit dem HFC seinem Ex-Verein ein Bein stellen?

Ein besonderes Aufeinandertreffen wird das Duell des Halleschen FC und Dynamo Dresden, denn HFC-Coach Stefan Böger trifft auf seinen alten Verein. Am 16. Februar 2015 wurde er bei den Schwarz-Gelben entlassen, fast ein Jahr später betreut er die Hallenser im Heimspiel gegen den Tabellenführer. Er wird es sich nicht nehmen lassen wollen, die kleine persönliche Rechnung mit einem Heimsieg begleichen zu wollen. Gleichwohl steht er aber auch nach den jüngsten Niederlagen gegen den 1. FC Magdeburg und den SV Wehen Wiesbaden unter Druck: Das Abrutschen in die untere Tabellenhälfte war die erste Folge, der schrumpfende Vorsprung auf die Abstiegsränge könnte bei einem neuerlichen Misserfolg die nächste sein.

   
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