Unerwartete Heimschwäche kostet Hansa wohl den Aufstieg

Am 29. Spieltag der 3. Liga gelang es dem F.C. Hansa Rostock abermals nicht, drei Punkte zu Hause einzufahren. In der heimischen DKB-Arena unterlagen sie vor 9.800 Zuschauern dem Tabellendritten aus Darmstadt  mit 0:1 (0:1). Mit 43 Punkten rangieren die Rostocker nun auf Platz fünf der Tabelle und haben bereits zehn Punkte Rückstand auf den dritten Tabellenplatz. Die seit zwölf Spielen ungeschlagenen Gäste aus Darmstadt konnten ihre Position im Kampf um den Relegationsplatz festigen und haben mittlerweile zehn Punkte Vorsprung auf den Tabellenvierten.

Harmlose Hausherren

Heiß war man in Rostock auf eine Revanche, hatte man das Hinspiel in Darmstadt doch mit 0:6 verloren. Der von Halil Savran vor der Partie geforderte Bock wurde jedoch nicht umgestoßen. Bei einer steifen Ostseebrise konnte man in der ersten Hälfte lediglich am bedingungslosen Dauersupport der Hansa-Fans erkennen, wer der Hausherr im Rostocker Stadion ist. Die Hanseaten, die im Vergleich zu der Partie gegen Dortmund nur auf der Stürmerposition umgestellt hatten (Nikolaos Ioannidis für den mit einem Muskelfaserriss verletzten Mustafa Kucukovic), kamen nie richtig zum Zuge. Ein schleppender Spielaufbau und lange Bälle in die Spitze dominierten das oft harmlose hanseatische Spiel. „Eigentlich wollten wir Druck ausüben und gleich zu Beginn in die Zweikämpfe gehen“, bemerkte Trainer Andreas Bergmann nach dem Spiel. Aber genau das Gegenteil war der Fall: Die Rostocker agierten zurückhaltend und nicht überzeugend in ihren Aktionen. Folgerichtig konnte der vierfache Torschütze aus dem Hinspiel Dominik Stroh-Engel auch an der Ostsee punkten. Sein 23. Liga-Tor bedeutete zugleich Drittliga-Torrekord. Er stellte den bis dahin geltenden Rekord vom Ex-Hanseaten Régis Dorn (damals Sandhausen) aus der Saison 2009/2010 ein. „Wir haben beim Tor völlig gepennt und dann schlägt der Gegner eben gnadenlos zu“, sagte Bergmann sichtlich bedient. Hansa war nach dem Darmstädter Führungstreffer völlig verunsichert und konnte sich nur bei Torhüter Jörg Hahnel bedanken, dass dieser kurz vor dem Pausenpfiff einen höheren Rückstand der Gastgeber vereitelte.

Letzter Heimsieg vor drei Monaten

Dass die Rostocker zum Beginn der zweiten Hälfte aufwachten und sich immerhin engagiert bemühten, den Ausgleich zu erzielen, ändert nichts an der Tatsache, dass sie 2014 noch nicht zu Hause gewonnen haben. Seit dem 14. Dezember (1:0-Sieg über Elversberg) wartet man daheim auf den nächsten Dreier. Ein mageres Pünktchen holte das Team aus den vergangenen vier Heimpartien; ganze fünf Siege wurden aus 14 Heimspielen eingefahren (Platz 16 in der Heimtabelle). Wo ist der attraktive begeisternde Fußball, der vor der Saison angekündigt wurde und noch mehr Zuschauer ins Stadion locken sollte? Vor der Winterpause konnte die Mannschaft um Trainer Bergmann dies ansatzweise zeigen. Im neuen Jahr scheint alles verflogen bzw. abhanden gekommen zu sein. "Die letzte Überzeugung, die letzte Robustheit und die letzte Durchschlagskraft in der Offensive fehlten heute wieder“, stellte auch Andreas Bergmann nach der Partie fest. Bezeichnend, dass der eingewechselte Manfred Starke erst kurz vor Abpfiff, die größte Chance für die Gastgeber in der zweiten Halbzeit hatte. Aus spitzem Winkel scheiterte er mit seinem Schuss an Darmstadts Schlussmann Jan Zimmermann. Unterm Strich war es eine souveräne Leistung der Darmstädter. Verständlich, dass auch Gästetrainer Dirk Schuster mit der Leistung seiner Jungs sehr zufrieden war: "Wir haben aus dem Spiel heraus kaum etwas zugelassen, waren defensiv gut organisiert und standen kompakt und solide.“

Die Rostocker haben eine Woche Zeit, die Niederlage gegen Darmstadt aufzuarbeiten. Am kommenden Samstag startet dann der erneute Versuch, vor heimischer Kulisse zu gewinnen. Spätestens dann sollten die Hanseaten ihr gesamtes Leistungspotential abrufen, um wieder eine gewisse Konstanz in ihr Spiel zu bekommen. Der Tabellenelfte aus Duisburg ist zu Gast. Im Hinspiel musste sich die Kogge bei den Zebras mit 0:2 geschlagen geben.

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

 

   

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