Und wieder kein DFB-Pokal für Preußen Münster

Ja, eine winzige Chance besteht durch das Erreichen des vierten Tabellenplatzes für den SC Preußen Münster weiterhin, noch die erste Runde des DFB-Pokals zu erreichen. Aber wer denkt an dieses utopische Ziel nach der Leistung gegen den SV Rödinghausen noch? Wieder einmal hat sich der SCP gegen einen unterklassigen Verein blamiert, daran gibt es nicht viel zu deuteln.

Das goldene Tor per Elfmeter reicht Rödinghausen

Aus Preußen-Sicht ist zu hoffen, dass dieses Spiel nicht noch nachwirkt. Der SC Preußen ist zum dritten Mal in Folge frühzeitig aus dem Westfalenpokal hinausgeflogen – waren es in den letzten beiden Jahren noch die Sportfreunde Lotte, lautete der finale Gegner in dieser Spielzeit der SV Rödinghausen. Was machte dieser richtig? Er stand relativ kompakt, suchte aber zeitgleich den Zugriff auf die Partie und versteckte sich nicht. Das führte dazu, dass die Münsteraner viele Räume erhielten, diese aber für sich nicht zu nutzen wussten. Stattdessen tastete sich auch Rödinghausen nach vorne und ging nach einem Elfmeter von Azur Velagic tatsächlich nach 20 Minuten in Führung – Lion Schweers hatte eine Flanke mit dem Arm abgeblockt. Dass dieses 1:0 des SVR tatsächlich über 90 Minuten Bestand haben sollte, hatte der Regionalligist einerseits weitestgehend einfallslosen Münsteranern zu verdanken, andererseits ihrem in einigen Aktionen überragend parierenden Tim Paterok.

Möhlmann: "Vielleicht nicht gierig genug…"

Trotz der vorhandenen Chancen muss die Niederlage des SCP gründlich hinterfragt werden – zu viele dieser Möglichkeiten resultierten aus Standards, während die junge Viererkette der Ostwestfalen aus dem Spiel heraus kaum in Bedrängnis gebracht werden konnte. "Unser Gegner war auch eine Profimannschaft! Auch die können Fußball spielen, auch die sind fit“, kommentierte Trainer Benno Möhlmann fast schon etwas entschuldigend. Gleichzeitig stellte er aber fest: "Wir waren heute vielleicht nicht gierig genug. Bei einigen Standards hätten wir noch entschlossener hingehen können. Nach dem 0:1-Rückstand haben wir viel versucht, auch in der zweiten Halbzeit. Der Torhüter von Rödinghausen hat einige gute Bälle gehalten.“ Eine gewisse Enttäuschung konnte der 62-Jährige trotzdem nicht verbergen.

Hatte sich Preußen Münster zu sicher gefühlt?

"Nun zu sagen, dass dies halt Pokal ist, spiegelt die Sache nicht wider, das ist zu leicht“, so Möhlmann. Preußen Münster gehen so wieder einmal Mehreinnahmen in Höhe von 200.000 Euro durch die Lappen – viel Geld für einen Drittligisten, der seine Gehaltsstruktur in der Winterpause bereits mit Vertragsauflösungen entzerren musste. "Es wäre schon wichtig gewesen, das Weiterkommen zu schaffen, das ist nun nicht der Fall“, stellte der Übungsleiter fest. Lag der 3:0-Erfolg über die SG Sonnenhof Großaspach den Spielern noch in die Knochen, waren manche vielleicht sogar zu selbstsicher in die Sache gegangen? "Das möchte ich so nicht bestätigen. Klar ist aber auch: Rödinghausen hat auf dieses Spiel hingearbeitet, sie haben sich mit einem Trailer darauf vorbereitet“, so Möhlmann. Eine Reaktion kann nun nur noch in der 3. Liga erfolgen – dort führt das Pflichtprogramm den SCP am kommenden Wochenende zum Tabellenletzten FSV Mainz 05 II.

   

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