Ulm, Münster und SSV Jahn: So lief der Saisonstart der Aufsteiger
Der SSV Ulm 1846 krönte sich als Aufsteiger zum Drittliga-Meister, dahinter machte der SC Preußen Münster den doppelten Durchmarsch als Zweitplatzierter perfekt. In der Relegation setzte sich zudem Jahn Regensburg durch. Doch wie haben sich die Teams in der 2. Bundesliga zum Start geschlagen? liga3-online.de gibt eine Übersicht.
Nach der SV Elversberg war mit den Spatzen aus Ulm bereits der zweite Südwest-Aufsteiger direkt in die 2. Bundesliga durchmarschiert. Wiederholt sogar als Drittliga-Meister. Im Unterhaus zahlte die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Wörle allerdings noch Lehrgeld. So reichte eine 1:0-Führung am 1. Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern trotz ansprechender Spielweise nicht aus, sodass die Partie noch mit 1:2 verloren ging. Auch beim zweiten Auftritt unterlag Ulm dem Mit-Aufsteiger aus Regensburg, was Platz 16 in der Tabelle bedeutet.
Fakt ist: Der Abschied von Top-Scorer Leo Scienza traf die Ulmer hart. Der Flügelstürmer war zwar der einzige Leistungsträger, den die Spatzen nicht halten konnten, doch 27 Scorerpunkte müssen erst einmal ersetzt werden. An talentierten Offensivkräften mangelt es Ulm nicht, schließlich wurden mit Krattenmacher, Keller, Ulrich, Telalovic und Castelle genügend Spieler geholt. Ohne Eingewöhnungsphase geht es aber nicht, weshalb die Spatzen wohl auf lange Strecke mit den nötigen Scorern – und Punkten – rechnen.
Joel Grodowski und Malik Batmaz schossen gemeinsam 34 Tore für den Aufstieg – und die Adler sollen weiterfliegen, das versprach Grodowski bei seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung im Sommer. Münster hat keinen Leistungsträger der vergangenen Saison abgeben müssen, stattdessen wurde Leih-Torwart Johannes Schenk nach dem Karriereende von Maximilian Schulze Niehues sogar noch fest verpflichtet. Dazu kamen mit Jorrit Hendrix, Mikkel Kirkeskov oder Joshua Mees mehrere zweitliga-erfahrene Spieler hinzu.
Doch der Saisonstart verlief noch nicht rund. Zwar funktionierte die Kombination von Grodowski und Batmaz auch schon im Unterhaus, allerdings reichte es bislang nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Greuther Fürth. Außerdem lernte Münster die Folgen des Videoassistenten deutlich kennen, wurden allein im Spiel gegen Fürth schon zwei Entscheidungen zu Ungunsten des SCP korrigiert. Beim 0:0-Remis gegen Hannover 96 notierten neutrale Beobachter dann eine optische Überlegenheit der Adlerträger, auch das reichte aber bislang nur zu einem Punktgewinn und Platz 15 in der Tabelle.
Nach einer fantastischen Hinrunde schleppte sich die Jahnelf in der zweiten Saisonhälfte dann doch irgendwie über die Relegation zum Aufstieg. Joe Enochs und seine Mannschaft hatten bei vielen Kritikern daher nicht überraschend den Ruf des berüchtigten Abstiegskandidaten Nummer 1. Einer 0:2-Niederlage in Hannover, die den Cheftrainer von der Gangart seines Teams wirklich ärgerte, folgte ein 1:0-Sieg gegen Ulm. Vor der ersten Liga-Unterbrechung durch den Pokal stehen die Oberpfälzer dadurch mit drei Punkten auf Platz 11 in der Tabelle.
Mit Sebastian Ernst, Kai Pröger, Christian Kühlwetter und Julian Pollersbeck holte die Jahnelf sehr erfahrene Spieler, dazu mit Nico Ochojski, Dejan Galjen und Mansour Ouro-Tagba vielversprechende Talente. Louis Breunig konnte nach seiner Leihe fest verpflichtet werden, während mit Konrad Faber nur ein Stammspieler der vergangenen Saison abgegeben wurde. In Regensburg wird weiterhin kein "Hurra-Fußball" erwartet, aber dank Erfahrung und Beständigkeit hat die Jahnelf bislang den besten Start hingelegt.