Ulm: Glasbrenner beschwört Zusammenhalt – Acht Ausfälle
Vier Niederlagen in Folge und eine sehr angespannte personelle Lage: Die Situation beim SSV Ulm 1846 ist weiterhin mehr als bedenklich. Vor der Partie gegen Hansa Rostock (Samstag, 14 Uhr) beschwor Trainer Moritz Glasbrenner deshalb noch einmal den Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft.
"Es geht nur um maximalen Zusammenhalt"
Es war noch keine Frage von Journalisten in der Pressekonferenz zugelassen, da ergriff SSV-Trainer Moritz Glasbrenner bereits das Wort, um ein Statement an die eigenen Anhänger loszuwerden, welches ihm sichtlich unter den Nägeln brannte: "Ich wollte mich für den Support bei Euch bedanken. Wir als Staff und Mannschaft nehmen das sehr wohl war in den vergangenen Wochen und wissen, dass es auch für euch Fans keine leichte Phase ist. Wir können nur versprechen, dass wir jeden Tag das Maximum reinhauen", erklärte Glasbrenner und betonte, dass es "besonders in dieser schweren Situation um maximalen Zusammenhalt geht".
Dem Ulmer Coach sei zwar auch klar, "dass dieser Support nicht endlos" sei, dennoch bat er mit Blick auf die angespannte Personalsituation und den vielen neuen Mannschaftsteilen um ein wenig Rücksicht. Glasbrenner nahm insbesondere aber auch sich selbst in die Pflicht: "Ich sehe mich am meisten in der Verantwortung. Ich sehe mich für das Zusammenspiel der Jungs, aber auch für die Stimmung verantwortlich." Dennoch gebe es "Faktoren, wie die Verletztenmisere oder gewisses Spielpech, die man nicht beeinflussen" könne.
"So spielen als hätte man gewonnen"
Nachdem sich bei den vergangenen Spielen einige individuelle Fehler eingeschlichen hatten, habe auch Glasbrenner "eine leichte Verunsicherung" bei seiner Mannschaft festgestellt. Um nun wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren, sei Selbstvertrauen aber enorm wichtig. "Man müsste eigentlich spielen als hätte man das letzte Spiel gewonnen", so der 35-Jährige, der dafür auf kleine Erfolgserlebnisse jeglicher Art setzt. "Das kann ein gewonnener Zweikampf sein oder ein Erfolg im Training. Sowas muss man nutzen, um sich zu pushen".
Generell dürfe sich sein Team "sich nicht von den vergangenen Niederlagen umwerfen lassen". Vielmehr sieht er in der aktuellen Situation "eine riesengroße Chance, dass wir vielleicht noch enger zusammenrücken und uns das zusammenschweißt. Wir sehen uns alle in einem Boot und müssen da auch zusammen wieder herauskommen."
"Werden versuchen schönen Fußball zu spielen"
Dabei kann auch der kommende Gegner aus Rostock als eine Art Vorbild fungieren. Nachdem die Norddeutschen nur zwei Siege aus den ersten acht Spielen sammelten, fuhren sie zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen ein. "Es zeigt, dass eine Mannschaft auch ein Stück weit erst zusammenwachsen muss und eine gewissen Anlaufzeit braucht, und dann einen gemeinsamen erfolgreichen Weg einzuschlagen", analysierte Glasbrenner.
Dennoch sehe er auch Unterschiede: "Bei Hansa war es letztendlich eine taktische Umstellung. Bei uns ist es derzeit so, dass wir nicht viel Spielraum haben und auch grundsätzlich von unserem spielerischen Weg überzeugt sind. Solange ich hier sitze, werden wir versuchen schönen und attraktiven Fußball zu spielen." Dazu gelte es weiterhin "die eigenen Stärken in den Mittelpunkt zu stellen" und auf eine baldige Entspannung der Personallage zu hoffen. Denn auch gegen Rostock werden neben den Langzeitverletzen Johannes Reichert, Dominik Martinovic, Marcel Wenig und Jonas David mit Lukas Mazagg, Niklas Kölle und André Becker gleich drei Spieler angeschlagen ausfallen. Hinzu kommt, dass Marcel Seegert gelbgesperrt fehlen wird.