Uhlig über Platzbedingungen bei RWE: "Haben ein Rasenproblem"

Die Rasenplätze im Ruhrgebiet sorgen zurzeit für Kopfschütteln in der 3. Liga. Neben dem MSV Duisburg, dessen Spiel am Samstag gegen die SV Elversberg wegen der Platzverhältnisse verlegt werden musste, ist auch Rot-Weiss Essen betroffen. Doch Besserung ist in Sicht.

"Drei Dinge, die nicht harmonieren"

Als Cheftrainer des SC Freiburg II schimpfte Thomas Stamm über seinen Besuch an der Essener Hafenstraße. In erster Linie nicht, weil sein Team den Hausherren unterlag, sondern eher deshalb, weil der Rasen einer Schlammgrube glich. Knapp 30 Kilometer entfernt konnte das Parallelspiel in Duisburg gar nicht erst stattfinden, weil unter anderem andauernde und intensive Niederschläge den Platz an der Wedau unbespielbar machten. RWE-Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig konnte dem Gästecoach bei Betrachtung des eigenen Rasens nur beipflichten. "Wir haben ein Rasenproblem. Und das wissen wir nicht erst seit gestern. Aber: Wir werden das Thema im Sommer angehen", erklärt er gegenüber der "WAZ".

Die Ursachen liegen für Uhlig auf der Hand. "Es geht hier um drei Dinge, die nicht gut miteinander harmonieren: der Rasen, die Tragschicht darunter und die Drainage, die noch einmal unter der Tragschicht liegt", erläuterte der Vorstandsvorsitzende. "Weil eben diese Rasentragschicht, wodurch das Wasser bis in die Drainage fließt, extrem verdichtet ist, kommt die Drainage nicht richtig ans Arbeiten. Und dann entsteht ein Effekt wie gegen Freiburg: das Wasser fließt nicht wirklich ab, es stockt und schwemmt den Rasen auf." Konzerte, die überwiegend in der Sommerzeit stattfinden, hätten die jahrelang liegende Tragschicht zusätzlich belastet. Doch im kommenden Sommer soll eine Lösung her.

Gesäter Rasen statt Rollrasen geplant

"Wir werden eine grundlegende Rasen-Renovation durchführen. Das heißt: der alte Rasen wird abgetragen und die Rasentragschicht einmal ausgetauscht", gab Uhlig vor. Dies sei ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Verein als Mieter und der Gründstücksverwaltung Essen (GVE) als Stadionbetreiber. RWE wird sich entsprechend an den entstehenden Kosten beteiligen. "Normalerweise ist die Vereinbarung – einfach gesagt – so: wer den Rasen kaputt macht, der bezahlt ihn auch. Doch wir sind partnerschaftlich verbunden, und auch die GVE hat die Verschlechterung der Tragschicht eingeräumt, die auch durch die Konzerte entstanden ist", erklärte Uhlig.

Neu wird sein, dass die Essener keinen Rollrasen mehr verlegen wollen – stattdessen wird das Grün per Hand eingesät. "Man kann sich das ganz klassisch wie im eigenen Garten vorstellen. Durch den natürlich gesäten Rasen erhält dieser eine andere, bessere Wurzelfestigkeit", hofft Uhlig auf baldige Besserung der Rasenverhältnisse.

   
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