"Ist kein Kreisliga-Spiel": Stamm schimpft über Platzverhältnisse

Serie gerissen: Beim 0:2 in Essen musste sich der SC Freiburg II erstmals nach zwölf Spielen wieder geschlagen geben. Mehr noch als über die Niederlage ärgerte sich Freiburgs Coach Thomas Stamm aber über die Platzverhältnisse – und fand deutliche Worte in Richtung des Schiedsrichter-Teams.

"Ein bisschen Fingerspitzengefühl zeigen"

Nur knapp zwei Kilometer liegt das Stadion in Essen vom Stadthafen am Rhein-Herne-Kanal entfernt. Und an diesem Samstagnachmittag schien es fast so, als würde direkt im Hafen gespielt werden, so viel Wasser war auf dem Platz. Immer wieder rutschten Spieler weg, zudem blieben Bälle mehrfach liegen und kamen nicht dort an, wo sie eigentlich hin sollten. Nach Spielende war kaum ein Trikot sauber, vielmehr sah es aus, als hätten die Spieler im Schlamm gespielt.

Bei den schwarzen Trikots der Freiburger fiel das zwar nicht auf, gleichwohl war Trainer Thomas Stamm ob der Platzverhältnisse mächtig sauer: "Wenn man sich die Bilder und den Platz anschaut, die Entscheidung, hier spielen zu lassen. Dann ist das relativ eindeutig", schimpfte er im "MagentaSport"-Interview – und redete sich regelrecht in Rage: "Wir haben uns brutal auf dieses Spiel und diese Kulisse gefreut, aber das ist kein Fußballspiel gewesen. Da muss man als Schiedsrichter ein bisschen Fingerspitzengefühl zeigen und überlegen, ob man anpfeift oder nicht. Es ist schließlich kein Kreisliga-Spiel, sondern eine Drittliga-Partie."

Stamm zufolge hätte die Partie gar nicht erst angepfiffen werden dürfen: "Schon vor dem Spiel war viel Wasser auf dem Platz, zudem wurde der Regen in der zweiten Halbzeit immer stärker. Wenn wir das Spiel zwei, drei Tage später austragen, wäre das kein Problem", meinte der 40-Jährige. Dass die Bedingungen nicht optimal waren, das gab auch RWE-Coach Christoph Dabrowski zu, fügte aber zurecht an: "Das galt ja für beide Mannschaften." Letztlich kam Essen mit den Bedingungen besser zurecht als die spielstarken Freiburger. "Das war ein absolutes Kampfspiel, das über die Körpersprache und die Mentalität entschieden wurde", so Dabrowski.

Elfmeter? "Schwierig, das zu akzeptieren"

Freiburgs Coach haderte derweil mit dem Elfmeter für RWE nach 43 Minuten, als Berlinski gegen Makengo zu Fall gekommen war. "Die Situation ist einen halben Meter außerhalb des Strafraums. Er sieht das nicht, obwohl er super steht", ärgerte Stamm sich über Schiedsrichter Christian Ballweg, mit dem er unmittelbar nach Spielende das Gespräch gesucht hatte. "Er trifft ihn nicht. Und wenn er ihn trifft, dann ist es der Kontakt unten, und dann ist es außerhalb des Strafraums", schimpfte der 40-Jährige. "Am Montag haben wir vier Elfmeter nicht bekommen, jetzt kassieren wir einen, der keiner war. Schwierig, das zu akzeptieren."

Doch allein an der Elfmeter-Entscheidung oder den Platzverhältnissen festmachen wollte der Schweizer die Niederlage nicht: "Es ist auch auf so einem Platz möglich, Tore zu schießen. Das ist uns nicht gelungen." Dabei waren Chancen zahlreich vorhanden, wie auch Stamm einräumen musste. Vermeij etwa traf nach zwölf Minuten nur den Pfosten. Tabellarisch werden die Freiburger die Niederlage verschmerzen können, bleiben sie doch Zweiter. Nächste Woche sind die Breisgauer beim SV Waldhof Mannheim gefordert. Dann sicherlich bei deutlich besseren Platzverhältnissen.

   
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