Trotz Undav-Doppelpack: Meppen unterliegt Werder mit 2:5

Am Samstagnachmittag hatten sich der SV Meppen und Bundesligist SV Werder Bremen zum freundschaftlichen Schlagabtausch verabredet. In einer äußerst unterhaltsamen Partie durften die Zuschauer im Cloppenburger pk-Sportpark insgesamt sieben Treffer bejubeln. Am Ende setzte sich der Favorit von der Weser auch dank eines bestens aufgelegten Claudio Pizarro mit 5:2 durch.

Pizarro on Fire – Meppen mit Alu-Pech

Erst im Oktober 2017 hatte es dieses Aufeinandertreffen zum letzten Mal gegeben. Damals schoss Werder Bremen mit Mühe und Not noch ein 3:3-Unentschieden heraus. Und auch am heutigen Samstagnachmittag sollte den knapp 2500 Zuschauern ein abermaliges Torfestival bevorstehen. SVM-Coach Christian Neidhart nahm gegenüber der jüngsten 1:3-Heimpleite in der Liga gegen Hansa Rostock vier Änderungen in der Startelf vor: Vidovic, Posipal, Kremer und Wegner ersetzten Puttkammer, Wagner, Granatowski und Undav. Auf Seiten des SV Werder Bremen liefen unter anderem die Neuzugänge Yuya Osako, Davy Klaassen, Nuri Sahin und auch Rückkehrer Claudio Pizarro auf. Und der Peruaner sollte auch nicht mehr als sechs Minuten für den ersten Torerfolg brauchen, spritzte bei einem katastrophalen Rückpass auf SVM-Schlussmann Domaschke dazwischen und schob zur 1:0-Führung für den Favoriten ein (6.). Meppen zeigte sich in der Folge zunächst unbeeindruckt und kam seinerseits zu guten Möglichkeiten, doch weder Kleinsorges Schuss (13.) noch Wegners Abschlüsse (14./16.) fanden den Weg in den Kasten von Werder-Schlussmann Plogmann. Und während Meppen – wie auch so oft in der Liga – noch mit der eigenen Chancenverwertung haderte, erteilten die Hansestädter den Emsländern in puncto Kaltschnäuzigkeit eine Lehrstunde. Nach Freistoßflanke legte Pizarro kurz vor der Torauslinie ab auf Teamkollege Osako, der aus kurzer Distanz auf 2:0 erhöhte (20.). Der SVM in der Folge geschockt, versuchte aber immer wieder über Konter Nadelstiche zu setzen und hätte in der 29. Spielminute beinahe verkürzt: Eine Freistoßflanke von Leugers fand im Strafraum Komenda, dessen Kopfball jedoch nur an die Latte klatschte. Viel passierte bis zum Pausentee nicht mehr, einen Flachschuss von Werders Aktivposten Pizarro konnte Domaschke entschärfen (36.), auf der Gegenseite spielte Meppen einen Konter nicht konzentriert zu Ende (38.), sodass es mit dem 2:0 für den Favoriten in die Kabinen ging.

Undav-Doppelpack reicht am Ende nicht

SVM-Trainer Christian Neidhart wechselte zur Pause kräftig durch und brachte mit Born, Undav, Vrzogic, Wagner, Puttkammer und Gies gleich sechs neue Akteure. Auf Seiten der Hansestädter blieb lediglich Osako in der Kabine, für ihn kam Engelhardt. Und es ging direkt Munter los in Durchgang Zwei: Keine drei Minuten waren gespielt, da stand SVM-Rückkehrer Born nach feinem Leugers-Pass frei vor Werder-Keeper Plogmann, den er jedoch nur anschoss (48.). Auf der Gegenseite parierte Gies glänzend gegen den ebenfalls frei aufs Tor zulaufenden Sargent (52.), ehe es im Cloppenburger Stadion laut werden sollte: SVM-Außenverteidiger Jesgarzewski flankte in die Mitte, wo sich der zuvor erst eingewechselte Undav zum Kopfball hochschraubte und auf 1:2 verkürzte (59.). Fünf Zeigerumdrehungen später schöpfte Neidhart sein Wechselkontingent vollends aus und brachte noch Deters, Demaj und Rekonvaleszent Ballmert für Leugers, Jeszgarzweski und Kremer. Auf Werder-Seite verließen zeitgleich Kruse und Moisander den Rasen, für sie kamen die U19-Akteure Hackethal und Dettki. Die Emsländer übernahmen fortan die Initiative und wären um ein Haar auch zum Ausgleich gekommen, einen platzierten Flachschuss von Undav wehrte Plogmann jedoch glänzend ab (70.). Doch mitten rein in die wohl beste Phase des Drittligisten stachen die Jungs von der Weser eiskalt zu: Klaassen legte vor dem Meppener Tor quer auf Hackethal, der keine Mühe hatte, zum 3:1 einzuschieben. Doch wer nun glaubte, dies wäre der Gnadenstoß für den SVM gewesen, sah sich getäuscht. Erst scheiterte Wagner noch mit einer sehenswerten Volleyabnahme (78.), nur eine Minute später sorgte dann erneut Undav abermals per Kopf für das 2:3 (79.). Aber auch der wiederholte Anschluss sollte nur von kurzer Dauer bleiben: Pizarro und Sargent kombinierten sehenswert, am Ende traf der junge Nachwuchsstürmer zum 2:4 aus Meppener Sicht. Den Schlusspunkt einer gerade im zweiten Durchgang äußerst unterhaltsamen Partie sollte erneut der bestens aufgelegte Pizarro setze, der per Kopf zum 5:2-Endstand einnetzte. (90.).

Auch wenn die Niederlage letztlich deutlich ausfiel, verkaufte sich der SV Meppen gegen den Bundesligisten mit einem Stürmerroutinier in Galaform durchaus teuer, muss jedoch bis zum nächsten Ligapflichtspiel an der Chancenauswertung und dem Zweikampfverhalten feilen. Dort geht es am kommenden Samstag um 14 Uhr zum SV Wehen Wiesbaden, der auf dem 18. Tabellenrang aktuell einen Platz hinter den Blau-Weißen rangiert.

   

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