Trotz Überzahl: Rot-Weiß Erfurt unterliegt Saarbrücken

Obwohl man über eine Halbzeit lang mit einem Mann mehr spielte, konnten die Erfurter auch das vierte Spiel in Folge zuhause gegen den 1.FC Saarbrücken nicht gewinnen. Am Ende zogen die Thüringer unglücklich mit 1:2 den Kürzeren.  Bereits zu Beginn der Partie war es den Hausherren anzumerken, dass der Rhythmus aufgrund der zuletzt abgesagten Spiele fehlte. Zwar war die Bemühung, die Gäste früh unter Druck zu setzen, bemerkbar, doch schon nach wenigen Minuten glich sich die Begegnung aus und Erfurt war nicht in der Lage, sich Tormöglichkeiten herauszuspielen.

Erfurt kam schlecht ins Spiel

 So waren es die Männer von Jürgen Luginger, die erstmals in Persona von Özbek gefährlich vor das Gehäuse der anderen Mannschaft kamen. Doch sein Schuss aus 10 Metern konnte im letzten Moment von einem Erfurter Abwehrspieler zur Ecke geklärt werden. Nur 120 Sekunden später machte es der eben erwähnte besser und traf zum 1:0 aus Sicht der Gäste. Nach einem Einwurf der Erfurter, wurden diese bilderbuchmäßig von den Saarbrückern ausgekontert und Özbek verwandelte vom rechten Strafraumeck aus über Sponsel hinweg ins Tor. Somit lag Rot-Weiß Erfurt mal wieder hinten. Nichts neues für die Fans, die Hoffnung, dass Spiel wie gegen den VfL Osnabrück zu wenden, war da. Doch den Jungs von Trainer Alois Schwartz fehlte es in der Offensive an Kreativität und Durchschlagskraft. So dauerte es bis zur 28. Spielminute, ehe auch die Gastgeber für Gefahr sorgen konnten. Nach Zuspiel nahm Aykut Öztürk den Ball an und schloss sehenswert aus der Drehung heraus ab. Der Ball verfehlte das Tor von Fernandez nur knapp. Als sich die 4861 Zuschauer, darunter geschätzte 80 aus dem Saarland, bereits auf die Halbzeit vorbereiteten, kam plötzlich noch einmal Tumult auf. Ströhl wird während des Kampfes um den Ball von Stiefler im Bauchbereich getroffen. Sicherlich war dies eine schmerzhafte Angelegenheit für den Erfurter, aber die Rote Karte für den Saarbrücker war vom ansonsten guten Schiedsrichter eine klare Fehlentscheidung. Es war keine Absicht zu erkennen. Somit war für die zweite Halbzeit Spannung garantiert.

Gäste bauen die Führung aus

Die Überzahlsituation machte sich schnell bemerkbar: Erfurt war von Beginn an das dominierende Team. In der 56. Minute lupfte Engelhardt auf den einschussbereiten Möhwald, doch dessen Schuss wurde in aller höchster Not noch von Knipping geblockt. Die anschließende Ecke brachte – wie alle anderen Versuche der Erfurter – nix ein. Wenn sich für die Thüringer Platz bot, wussten es die Gäste durch taktische Fouls clever zu unterbinden. Um so überraschender war das 2:0 aus Sicht der Saarländer: Nachdem die Rot-Weiße Hintermannschaft den Gegner viel zu frei gewähren ließ, passte Marcel Ziemer auf den komplett freistehenden Eggert, der Sponsel mit einer Grätsche überwinden konnte. So kurios das Tor, so selbstverschuldet war es auch. Trotz Überzahlsituation stand die Hintermannschaft der Erfurter zu weit von ihren Gegenspielern weg. Nun war die Situation für Erfurt beinahe aussichtslos. Doch lediglich fünf Zeigerumdrehung später verkürzte Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt auf 1:2. Nach einem Zuspiel von Kapitän Pfingsten-Reddig, drang Öztürk in den Strafraum der Gäste ein und spielte sehr überlegt und mit viel Übersicht in den Rücken der Abwehr. Dort stand Engelhardt und schob gekonnt ins rechte untere Eck ein – die Hoffnung war wieder da. Aber in den verbleibenden 20 Spielminuten waren die Erfurter in ihren Aktionen zu hektisch und ideenlos und so blieb es nur bei gefährlichen Ansätzen. Ein Schuss vom eingewechselten Morabit konnte Fernandez im Nachfassen entschärfen (83.). Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Sven Jablonski ab. Rot-Weiß Erfurt bleibt auf Rang 17, mit einem Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, während der 1.FC Saarbrücken dank des Auswärtserfolges auf den 13. Platz klettert.

Trainerstimmen

Jürgen Luginger (1. FC Saarbrücken): „In den ersten Minuten habe ich ein recht ausgeglichenes Spiel gesehen, wo meine Mannschaft dann besser ins Spiel kam. Wir sind dann auch verdient in Führung gegangen. Den Platzverweis kann ich nicht teilen, das war eine harte Entscheidung. Er versucht an den Ball zu kommen und es war keine Absicht. In der zweiten Halbzeit haben wir ein Kampfspiel gesehen und wir haben uns in der Defensive gut verhalten. Und einen der wenigen Vorstöße haben wir zum 2:0 genutzt. Die Mannschaft hat sich so selber belohnt. Wir hatten natürlich in der einen oder anderen Aktion, besonders nach dem 1:2, Glück gehabt. Wir haben uns den Sieg verdient.

Alois Schwartz (Rot-Weiß Erfurt): „Natürlich sind wir alle enttäuscht. Aufgrund der Witterung hatten wir große Probleme mit dem Training, was aber nicht als Ausrede dienen soll. Wir sind die gesamte erste Halbzeit nichts in Spiel gekommen. Wir waren nicht so leidenschaftlich wie gegen Heidenheim und Osnabrück. Beim 0:1 wurde unsere Halbherzigkeit durch einen abgefälschten Schuss bestraft. Ich würde mir wüschen, dass wir endlich mal in Führung gehen. Die Rote Karte hat uns eigentlich in die Karten gespielt. Wir sind bei Saarbrücken aber nicht in die Box gekommen. Beim 0:2 haben wir so richtig schön gepennt. Nach dem 1:2 haben wir es noch einmal probiert. Da hatten wir dann Pech und haben teilweise auch zu hektisch agiert."

FOTO: Flohre Fotografie

 

 

   

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