SSV Jeddeloh verzichtet auf Lizenzantrag für die 3. Liga
Mit 35 Punkten aus 21 Spielen belegt der SSV Jeddeloh in der Regionalliga Nord derzeit den vierten Platz und zählt damit zu den Aufstiegskandidaten. Auf einen Lizenzantrag für die 3. Liga werden die Norddeutschen aber verzichten.
Anforderungen zu hoch
Innerhalb von nur sieben Jahren hatte sich der SSV Jeddeloh zwischen 2010 und 2017 aus der siebtklassigen Bezirksoberliga in die Regionalliga vorgekämpft. Mit der höchsten Liga auf Landesebene ist das Ende der Fahnenstange nun vorerst allerdings erreicht – auch, wenn der Ammerländer angesichts von Platz 4 derzeit ganz oben mitmischen. "Wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, werden wir uns mit dem Prozedere für den Lizenzantrag für die 3. Liga nicht befassen", sagt Gerhard Meyer, SSV-Geschäftsführer Sport, gegenüber der "Nordwest-Zeitung".
Das hängt zum Teil mit dem großen Rückstand von zwölf Punkten auf Tabellenführer VfB Lübeck zusammen, vielmehr sind es aber die Drittliga-Anforderungen, die der kleine Klub derzeit nicht erfüllen kann. Das fängt bei einem zu kleinen Stadion an (nur 1.500 Plätze, gefordert sind 5.000 Plätze) und reicht bis zu einem Etat, mit dem Jeddeloh in der 3. Liga wohl nicht konkurrenzfähig wäre.
Etat derzeit nur bei rund 400.000 Euro
Derzeit beträgt das Budget gerade mal rund 400.000 Euro, für die 3. Liga bräuchte es Meyer zufolge aber mindestens 3,5 bis 4 Millionen Euro. "Wir müssten unseren aktuellen Etat also verachtfachen." Das ist innerhalb von wenigen Monaten kaum zu schaffen, auch wenn die TV-Gelder in der 3. Liga ab der kommenden Saison deutlich steigen. In den nächsten Jahren will sich der Klub aus der Nähe von Oldenburg weiter entwickeln und professionalisieren, um irgendwann vielleicht an die Tür zum Profifußball klopfen zu können.