"Treuhand-Lösung": Chemnitzer NLZ vor endgültiger Rettung

Im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens stand lange auch die Finanzierung der Nachwuchsabteilung des Chemnitzer FC im Fokus: Insbesondere ein Bankkonto drohte dem Nachwuchsleistungszentrum zum Verhängnis zu werden. Nun haben die Verantwortlichen eine potenzielle Lösung der Problematik ausgearbeitet, der Fortbestand des NLZ könnte laut einer Vereinsmitteilung gesichert sein.

NLZ: Bankkonto drohte zum Sargnagel zu werden

Ein laufendes Insolvenzverfahren, dazu ständige Berichte über Konflikte hinsichtlich der Zuständigkeit des eingetragenen Vereins (e.V.) oder der GmbH – manch einem Anhänger des Chemnitzer FC dürfte die Thematik mittlerweile gehörig zum Halse heraushängen. An Aktualität hat sie allerdings nicht im Ansatz eingebüßt. So hängt nicht zuletzt die Zukunft des Nachwuchsleistungszentrums von der Klärung entsprechender Sachverhalte ab. Im Falle der himmelblauen Nachwuchsabteilung waren es Unklarheiten über die Zuständigkeit für ein vom früheren Notvorstand eingerichtetes Bankkonto, das Insolvenzverwalter Klaus Siemon zwischenzeitlich gesperrt hatte.

Für eine erneute Zertifizierung des NLZ verlangt der Deutsche Fußball Bund (DFB) feste Trainerstellen inklusive entsprechender Verträge, die fälligen Gehälter konnte der Verein bisher jedoch nicht auszahlen – es fehlte schlicht ein Empfängerkonto für die finanziellen Zuwendungen, das nicht zwangsläufig in die Insolvenzmasse des eingetragenen Vereins übergeht. Nun scheinen sich der neue Notvorstand und die Gesellschafter des CFC sowie die Stadt Chemnitz und der DFB endlich auf eine Lösung verständigt zu haben. Konkret stimmten die Gesellschafter einer Ausnahmeregelung zu, die es ermöglichen soll, Fördergelder an die Chemnitzer FC Fußball GmbH auszuzahlen. Diese wiederum verwaltet die Gelder treuhänderisch im Sinne des eingetragenen Vereins. Jegliche Aktivitäten unterliegen einer strengen Zweckgebundenheit und dürfen demnach ausschließlich das NLZ betreffen.

Gelder können "wieder direkt zufließen"

In der Sonderregelung ist zudem festgelegt, dass die betreffenden "Finanzstrukturen wieder dem Verein zurück geführt" werden, sobald das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist. Romy Polster, Vorsitzende des CFC-Notvorstands, dankte den Geldgebern für ihre Kooperationsbereitschaft und führte aus, "dass die Treuhand-Lösung eine vorübergehende Praxis ist. Sie ermöglicht uns aber auch weitergehend, dass Spendengelder und sonstige Zuwendungen für das NLZ nunmehr wieder möglich sind und direkt zufließen können. Das Nachwuchsleistungszentrum soll, wie auf der Mitgliederversammlung im August 2019 beschlossen, unter dem Dach des e.V. fortgeführt werden."

Darüber hinaus einigten sich die Partner zudem innerhalb der Nachfrist gegenüber dem DFB auf die Übernahme bzw. die Fortführung der Arbeitsverhältnisse der bislang beim Förderverein für Jugend, Sport und Soziales e.V. angestellten drei hauptamtlichen Mitarbeiter durch die GmbH. Auch die anderen Übungsleiter- und Nachwuchsspielerverträge können im e.V. verbleiben und fristgerecht gezahlt werden.

   
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