"Traue es der Mannschaft zu": Kauczinski will oben mitspielen
Markus Kauczinski ist zurück in der 3. Liga. Beim SV Wehen Wiesbaden sieht der 51-Jährige das Potenzial, um erfolgreichen Fußball zu spielen. Das Ziel ist klar: es soll in die 2. Bundesliga gehen.
Über 60 Bewerbungen
Vier Punkte holten die Wiesbadener aus zwei Spielen unter Interimstrainer Nils Döring, nun ist mit Markus Kauczinski passend vor der Länderspielpause ein neuer Fußballlehrer an Bord. Das Trainerteam, dem der 51-Jährige offen gegenüberstand und zu dem auch Mike Krannich und Marijan Petkovic gehören, bleibt dem SVWW erhalten. "Wichtig ist, dass die beiden Bock haben. Das haben sie auch gezeigt", verwies Kauczinski im Rahmen seiner Vorstellung auf das Team neben dem Team. Alles weitere liegt nun in der Hand des "souveränen, erfahrenen Trainers", den SVWW-Geschäftsführer Nico Schäfer gemeinsam mit den Gremien fand.
Über 60 Bewerbungen waren bei den Wiesbadenern eingegangen, auf die Liste der Verantwortlichsten schaffte es gerade einmal eine handvoll Kandidaten. Kauczinski sei "einer unserer Wunschkandidaten" gewesen, so Schäfer. Auch für Kauczinski kam der Verein schnell in Frage: "Man muss das Gefühl haben, dass es funktionieren kann und man eine Vision bekommt, dass man hier erfolgreich arbeiten kann." Außerdem betonte der 51-Jährige, dass er das Umfeld eines seriösen Vereins schätze und sich deshalb für den SVWW entschied. Denn: "Ich will Erfolg haben und mit einer Mannschaft so hoch kommen, wie es geht." In Wiesbaden könne man das gemeinsam entwickeln.
SVWW will am Ende mitreden
Mit Torhüter Tim Boss arbeitete Kauczinski bereits in Dresden zusammen, mit Florian Carstens und Kevin Lankford schon bei St. Pauli und mit Florian Stritzel und Dennis Kempe bereits in Karlsruhe – einige bekannte Gesichter kann der neue Cheftrainer in der ersten Einheit am Dienstag also bereits zuordnen. Vor Kauczinski steht aber natürlich die Herausforderung, aus dem gesamten Team nun eine erfolgreiche Mannschaft zu formen. Ballbesitz mit Gegenpressing und dominanter Spielweise werden das Ziel sein. "Aber entscheidend ist das Hier und Jetzt. Da sehe ich viel Entwicklungspotential, an dem gearbeitet werden muss, um eine Balance herzustellen." Denn allein das Torverhältnis (24:21) zeige, wie unausgewogen es derzeit bei den Hessen läuft.
Mit der nötigen Balance sieht Kauczinski den Liga-Betrieb offen. "In den letzten Jahren hat sich der Aufstieg erst im Endspurt entschieden. Dieses Jahr läuft es im Moment wieder so aus, das Niveau vieler Mannschaften ist ähnlich. Dazu zähle ich uns auch", zeigte sich der 51-Jährige zuversichtlich. "Es wird wichtig sein, die Qualitäten herauszuholen, um am Ende vielleicht die Mannschaft zu sein, die da oben ein Wort mitredet. Das traue ich der Mannschaft zu, aber abschätzen kann man auch nicht alles", so Kauczinski. Derzeit belegt Wiesbaden Rang sieben – mit zwei Punkten Rückstand zum Relegationsplatz. Dass der SVWW um die vorderen Plätze mitspielen will, sei auch laut Schäfer kein Geheimnis. Los geht es für den neuen Übungsleiter aber zunächst im Landespokal, wenn der SVWW am Mittwoch auf Fünftligist Türkgücü Friedberg trifft.