Torloses Remis: Köln nutzt Überlegenheit gegen Havelse nicht

Trotz drückender Überlegenheit kam Viktoria Köln am Freitagabend nicht über ein torloses Unentschieden gegen Havelse hinaus und hat es verpasst, sich weiter von der Abstiegszone zu distanzieren. Insbesondere der Südkoreaner Hong vergab in der ersten Halbzeit mehrere gute Gelegenheiten und traf nur einmal aus Abseitsposition. Den Gästen aus Niedersachsen hilft der Punkt aber auch nicht weiter, sie bleiben Vorletzter.

Hongs Treffer zählt nicht

Pünktlich zum Karneval hoffte die Kölner Viktoria auf einen Heimsieg gegen den TSV Havelse, um weiter an Boden gutmachen und sich noch weiter von den Abstiegsrängen absetzen zu können. Olaf Janßen vertraute dabei auf die gleiche Anfangself wie schon beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken. Die Gäste aus Niedersachsen standen nach dem 1:3 im Kellerduell gegen die Würzburger Kickers bereits mit dem Rücken zur Wand und mussten dringend punkten, wobei Tasky und Daedlow (spielten für die gelbgesperrten Plume und Langfeld) helfen sollten. Nach einer Schweigeminute als Zeichen für Frieden und Solidarität mit der Ukraine eröffnete Schiedsrichter Eckermann (Winnenden) schließlich die Partie.

Die Gastgeber kamen dabei deutlich besser ins Spiel und gingen schon in der neunten Minute vermeintlich in Führung. Nachdem Quindt einen Distanzschuss von Risse nur unzureichend zur Seite abgewehrt hatte, staubte Hong ab, stand dabei allerdings im Abseits (9.). Der 18-jährige Südkoreaner, der gerade erst seinen Vertrag auf der Schäl Sick verlängert hat, blieb aber auch in der Folge ein Aktivposten in den Reihen der Kölner. Bei seinen nächsten Offensivaktionen schoss er aber zunächst knapp links vorbei (22.), um den Ball nur eine Minute später dann zu zentral auf das gegnerische Tor zu bringen, so dass Quindt den Schuss unschädlich machen konnte (23.).

Die Hausherren waren nun das deutlich tonangebendere Team, weil von Havelse offensiv gar nichts kam. Die Räume, die sich den Niedersachsen bei Kontern boten, blieben immer wieder ungenutzt, zudem wurde das Tempo bei diesen seltenen Vorstößen zu häufig verschleppt. Köln wurde allerdings auch nur noch einmal gefährlich, als Klefisch kurz vor der Pause und im Anschluss an einen Eckstoß aus kürzester Distanz an Quindt scheiterte (42.) und damit am Pausenstand von 0:0 nichts mehr zu ändern vermochte.

Havelse zeigt sich erst gegen Ende in der Offensive

Der zweite Durchgang hatte vor den Toren zunächst gar nichts mehr zu bieten, so dass Janßen schließlich schon selbst für etwas Action sorgen musste. Weil Eckermann einen Vorteil für die Domstädter abpfiff, beschwerte sich der Kölner Trainer so vehement, dass er die gelbe Karte sah (65.). Der anschließende Freistoß war allerdings auch nicht Ohne, Risse setzte das Leder nur knapp über den Querbalken (66.). Kurz darauf musste Quindt sogar mal wieder eine Flugeinlage einstreuen, als er einen Schlenzer des zuvor eingewechselten Marseiler mit einer Hand über seinen Kasten lenkte (73.).

Nicolas im Tor auf der anderen Seite blieb hingegen ohne Ballkontakt, durfte sein Trikot aber wenigstens noch schmutzig machen, als Damer es mit einem Distanzschuss probierte. Allerdings ging der Ball letztlich knapp am linken Pfosten vorbei (83.) – es war bis dahin die erste gefährliche Aktion der Gäste im ganzen Spiel. Allerdings machte Havelse sich nun zu Nutze, dass Köln alles nach vorne warf und mit komplett offenen Visier spielte. Nach einem Konter der Niedersachsen war es erneut Damer, der aufs Tor schießen konnte und aus wenigen Metern etwas zu hoch zielte (89.). Ein Sieg des Schlusslichts wäre aber auch alles andere als verdient gewesen.

So durfte sich Havelse aber immerhin über einen Punkt freuen, der dem Aufsteiger aber kaum weiterhilft: Der TSV bleibt Tabellenvorletzter und hat als Team mit den meisten absolvierten Partien in der Abstiegszone einen Rückstand von sieben Punkten auf das rettende Ufer. Am Montag in einer Woche gibt es im Heimspiel gegen die ebenfalls abstiegsgefährdete Viktoria aus Berlin aber die nächste Möglichkeit, nochmal an Boden gut zu machen. Viktoria Köln bleibt nach dem Remis Zwölfter und spielt am kommenden Samstag auswärts beim MSV Duisburg.

 

   
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