Thioune nach 1:1 in Haching: "Tabelle zählt nur einmal"

Zwölf Spiele am Stück ohne Niederlage, schon ein Punkt mehr als in der gesamten Vorsaison auf dem Konto, als Tabellenzweiter auf einem Aufstiegsrang: Für den VfL Osnabrück war der "Sturz" von der Tabellenspitze nach zehn Runden als Ligaprimus durch das 1:1 bei der SpVgg Unterhaching und die damit verspielte Herbstmeisterschaft in der Bilanz der ersten Saisonhälfte schlimmstenfalls nur ein winziger Tropfen Wasser im Wein.

Trapp: "Wenn wir nicht oben hingehören, weiß ich auch nicht"

"Es ist gefühlt zwar eine kleine Enttäuschung. Aber man muss es auch einordnen: Unterhaching ist eine der Spitzenmannschaften der Liga. Sie kommen einmal vor unser Tor und machen direkt das 1:0. Das ist schon brutal effektiv. Das kennen wir ja auch, nur diesmal war es eben andersherum, deswegen können mit dem Punkt auch gut leben“, sagte Osnabrücks Torschütze Maurice Trapp (88.) unmittelbar nach Abpfiff am "Telekom"-Mikrofon noch mit etwas gemischten Gefühlen.

Doch zugleich demonstrierte der 26-Jährige, der die Lila-Weißen durch seinen zweiten Saisontreffer immerhin vor der zweiten Saisonniederlage bewahrt hatte, auch das enorme Selbstbewusstsein beim bisherigen Spitzenreiter: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben wieder gezeigt, dass wir jedes Spiel bis zum Ende gehen. Ein Riesenkompliment an jeden. Wenn wir nicht da oben hingehören, dann weiß ich auch nicht."

In der Tat hat Osnabrück momentan (fast) die besten Argumente auf seiner Seite. Lediglich aufgrund der geringeren Trefferzahl fielen die Niedersachsen zum Abschluss der Hinrunde noch hinter dem Karlsruher SC mit der gleichen Punktzahl und Tordifferenz nach fast drei Monaten auf dem Platz an der Sonne auf den zweiten Aufstiegsplatz zurück. Womöglich aber noch wichtiger als die Tabellenführung dürfte für den VfL letztlich noch das Tagesergebnis werden, Unterhaching als gleichfalls ambitionierten Konkurrenten weiterhin auf zunächst sichere Distanz von sechs Punkten gehalten zu haben. Der Vorsprung auf den Tabellenvierten Halleschen FC direkt hinter dem Relegationsrang beläuft sich auch schon auf immerhin fünf Zähler.

Thioune: "Viel besser geht es doch gar nicht"

Trainer Daniel Thioune machte auch aus der verlorenen Tabellenführung kein großes Thema – im Gegenteil: "Dieses Mal ging es um die Herbstmeisterschaft, nächste Woche um den Winter-Titel und irgendwann auch noch um den Frühjahrs-Titel, aber die Tabelle zählt nur einmal – am 38. und letzten Spieltag. Wir wollen auch am Saisonende da stehen, wo uns alle anderen Mannschaften gratulieren sollen."

Der 44-Jährige betonte aber natürlich auch die erstaunliche Halbzeit-Bilanz des letztjährigen Abstiegskandidaten, der die Vorsaison nur auf dem 17. Tabellenrang und damit auf dem letzten Nichtabstiegsplatz beendet hatte. "Man sieht vielleicht, dass es für die Spitze noch nicht ganz reicht", kokettierte Thioune zwar ein  wenig mit den statistischen Feinheiten der ersten Saisonhälfte, macht danach jedoch den Erfolg seines Teams in den vergangenen Wochen mit Entschiedenheit deutlich: "Wir sind nach der ersten Hälfte Zweiter – viel besser geht es doch gar nicht."

   
Back to top button