Thielemann beim FSV vorgestellt: "Ich brenne für diese Aufgabe"

Zwei Tage nach seiner Verpflichtung am Samstag ist Ronny Thielemann am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz auch offiziell als neuer Trainer des FSV Zwickau vorgestellt worden. Dabei zeigte sich der 49-Jährige überzeugt, den Klassenerhalt schaffen zu können – und berichtete von "extrem positiven" ersten Eindrücken.

"Absolution" von Jens Härtel

Knapp eine Woche ist es her, da schienen die Verhandlungen mit Thielemann bereits gescheitert, weil es unterschiedliche Vorstellungen bei der Vertragsgestaltung gab. Doch die Schwäne besserten nach und arbeiteten mit dem 49-Jährigen ein Arbeitspapier aus, das bis 2024 und sowohl für die 3. Liga als auch die Regionalliga gültig ist, wie Vorstandssprecher Frank Fischer bei einer Pressekonferenz am Montagnachmittag berichtete. Im Falle des Klassenerhalts verlängert sich der Kontrakt automatisch bis 2025. Warum die Wahl auf Thielemann fiel, erklärte Fischer so: "Er kommt aus der Region, hat das richtige Alter für uns und zudem viel Erfahrung gesammelt – auch als Profi. Daher sind wir zu der festen Überzeugung gekommen, mit Ronny Thielemann den richtigen Trainer gefunden zu haben – auch von der menschlichen Seite." Bei den Sachsen tritt der langjährige Co-Trainer von Jens Härtel nun seine erste Cheftrainer-Position im Profifußball an. Dafür habe ihm Härtel die "Absolution erteilt", wie Thielemann mit einem Lachen berichtete.

Am Samstag war er beim Heimspiel gegen die SV Elversberg bereits im Stadion und konnte sich so einen ersten Eindruck von seiner neuen Mannschaft machen. "Die Leistung der Mannschaft in den ersten 60 Minuten hat mir ein gutes Gefühl gegeben, dass wir ein ordentliches Fundament haben, auch am 38. Spieltag über dem Strich zu stehen. Auf die Leistung lässt sich aufbauen." Auch insgesamt sei der erste Eindruck vom FSV "extrem positiv", von den Verantwortlichen und auch den Fans im Stadion sei er "menschlich total" abgeholt worden. Die Bedingungen seien "absolut tauglich für die 3. Liga", so der 49-Jährige. Das Team schon gegen Elversberg zu coachen, sei allerdings keine Option gewesen: "Ich wollte nicht für Unruhe sorgen und mich direkt auf die Bank setzen, ohne ein Gefühl für die Mannschaft zu haben. So, wie wir es jetzt gemacht haben, war es genau richtig."

"Der Klassenerhalt ist zu schaffen"

Am Dienstag nun wird Thielemann erstmals das Training leiten und die Mannschaft dabei näher kennenlernen. Um sich voll auf die Mission fokussieren zu können, wird er seinen Lebensmittelpunkt von Magdeburg nach Zwickau verlegen. Die Zusage für eine Wohnung habe er bereits, die Familie bleibt allerdings erstmal in der Elbestadt. Woran der Fußballlehrer bis zum Kellerduell in Bayreuth am kommenden Samstag konkret ansetzen will, ließ er noch offen. "Ich will erstmal mit den Leuten sprechen, die es betrifft. Wir wollen schauen, wo es Potenziale gibt, die wir anzapfen können." Klar ist aber, dass die Zwickauer Tugenden – Thielemann nannte beispielhaft Mentalität und Leidensfähigkeit – in den nächsten Wochen eine große Rolle spielen werden. Zudem wird der gebürtige Auer dafür sorgen müssen, dass die Torgefahr größer wird. Nur 19 Treffer in 23 Spielen bedeuten den zweitschwächsten Wert aller Drittligisten.

Dass die Aufgabe nicht einfach werden wird, ist Thielemann bewusst. Aber: "Der Klassenerhalt ist zu schaffen", sagte er mit voller Überzeugung. Zumal der Rückstand auf das rettende Ufer derzeit nur einen Punkt beträgt. "Ich brenne für diese Aufgabe, denn es ist nicht alltäglich, so eine Chance zu bekommen. Für dieses Vertrauen bin ich dankbar." Er selbst sei ein "kommunikativer Typ", dem "wichtig ist, was der Gegenüber denkt und fühlt". Die Familie stehe über allem, doch oftmals werde die Mannschaft zur Ersatzfamilie. Thielemann, der Co-Trainer Robin Lenk noch aus Aue kennt, will auf Zusammenhalt setzen – und der Mannschaft schon am Dienstag einen Matchplan für die Partie gegen Bayreuth präsentieren. Damit es direkt zum Debüt drei Punkte gibt.

   
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