Talfahrt beim BVB II hält an: "Das ist Kindergarten!"
Die zweite Saison nach einem Aufstieg gilt als schwieriges Jahr. Das bekommt derzeit auch die U23-Mannschaft von Borussia Dortmund zu spüren, die sich bei der 0:3-Pleite in Dresden bereits die fünfte Niederlage abholte. Kapitän Franz Pfanne schimpfte besonders über die Art und Weise.
"Ist hier keine U19-Bundesliga"
"Das ist am Ende Kindergarten!", ärgerte sich der 27-jährige BVB-Kapitän nach Spielschluss am Mikrofon von "MagentaSport". Unter dem Jubel und der Feierlichkeiten des Dresdner Publikums war der Jugendspieler der SGD mächtig angefressen. "Mein Kopf ist leer, das Spiel war sinnbildlich für die ersten sieben Partien. Vorne haben wir zu wenig Durchschlagskraft, hinten bekommen wir zwei Standardgegentore", so die weitere Analyse. Alles in allem war es für die BVB-Reserve ein gebrauchter Tag.
Damit ist der Abwärtstrend der jungen Borussia nicht erklärt. Nach sieben Spielen steht lediglich ein knapper 1:0-Sieg gegen Lokalrivale Rot-Weiss Essen auf dem Papier, dazu gab es einen Punkt in Wiesbaden. Gerade in der Offensive läuft bei der U23-Mannschaft nichts zusammen, sodass gerade einmal drei Tore auf der Habenseite stehen. Angesichts von 16 Zugängen im Kader – inklusive eines neuen Coaches – fehlt offensichtlich der Rhythmus. Und die Einstellung? "Wir haben viele talentierte Spieler, aber das ist die 3. Liga und keine U19-Bundesliga oder UEFA Youth League", fügte Pfanne bissig an. "Wir müssen uns straffen und wie Männer spielen, weil die Qualität ist im Kader."
Preußer hebt Positives hervor
Fakt ist auch: In sieben Spielen bekamen es die Borussen gleich fünfmal mit Teams zu tun, die die Spitzenplätze anvisieren. Dazu ein Aufsteiger und die U23-Mannschaft vom SC Freiburg. Eine Negativspirale lässt sich auch auf das ambitionierte Auftaktprogramm zurückführen – doch das darf keine Entschuldigung sein. "Ich finde, dass das Ergebnis zu hoch ausfällt", kommentierte auch Cheftrainer Christian Preußer die Partie. "Aber nach vorne war mir das auch zu wenig. Relativ viel Ballbesitz war bei uns, aber es war nicht gefährlich."
Hinzu kam beim Übungsleiter der Ärger über den Elfmeter, doch die positiven Erkenntnisse des Spiels sollen überwiegen. So hob Preußer den Support bei Auswärtsspielen hervor, der für eine U23-Mannschaft durchaus beachtlich ist. Auch in Dresden waren mehrere hundert Fans dabei. Auf dem Platz will er das eigentlich zurückgeben: "Ich finde gut, dass wir uns nicht hinten reinstellen und versuchen, ein Spiel zu überstehen." Doch bislang lief der BVB II mit dieser Herangehensweise ins offene Messer. Ob es am Samstag gegen Aufsteiger VfB Oldenburg besser läuft?