SVM-Derbyfrust: "Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen"

Der SV Meppen wartet nach der 0:1-Niederlage im Derby auch weiterhin auf den ersten Sieg beim VfL Osnabrück seit 1991. Trainer Rico Schmitt haderte im Anschluss vor allem mit der Chancenverwertung, machte seiner Mannschaft aber dennoch ein "Riesenkompliment".

"Da muss es klimpern"

Nein, den Vorwurf, im Derby nicht alles gegeben zu haben, konnte man den Spielern des SV Meppen nicht machen. Über weite Strecken waren die Emsländer das spielbestimmende Team, mindestens ein Punkt wäre somit verdient gewesen. Doch warum der VfL den Platz als Sieger verließ, dafür hatte Trainer Rico Schmitt eine einfache Erklärung: "Fußballspiele werden über Tore entschieden." Und diesbezüglich hatten die Hausherren die Nase knapp vorne, weil Sören Bertram kurz vor der Pause den Treffer des Tages erzielte – sehr zum Ärger des SVM: "Wir hatten jede Menge Möglichkeiten", blickte Schmitt zurück. "Wir laufen dreimal auf den gegnerischen Torwart zu – da muss es klimpern." Tat es aber nicht, weil VfL-Keeper Philipp Kühn einen starken Tag erwischte.

Unter dem Strich hielt Schmitt daher fest: "Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen, sondern die cleverere, die den einen Fehler knallhart ausgenutzt hat." Zufrieden war der 52-Jährige mit der Leistung seiner Mannschaft dennoch, attestierte ihr eine "fast perfekte" erste Halbzeit und sprach ihr ein "Riesenkompliment" aus. "Meine Jungs haben alles gegeben: kämpferisch, läuferisch und fußballerisch." Entsprechend könne der SVM "mit erhobenem Haupt" vom Feld gehen und die "starke Leistung" nun mitnehmen.

Puttkammer "riesig" enttäuscht

"Das Spiel darfst du einfach nicht verlieren", stellte Steffen Puttkammer gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" heraus. "Aber zum Fußball gehört auch Tore schießen. Und das haben wir versäumt." Eine Erklärung dafür zu finden, sei schwer: "Ich weiß gar nicht, wie oft wir außen durchgebrochen sind und wie viele Schussmöglichkeiten wir hatten, aber dann falsche Entscheidungen getroffen haben." Ein so dominantes Auswärtsspiel habe er lange nicht erlebt. "Deswegen bin ich riesig enttäuscht, dass wir nichts geholt haben. Wir hätten uns einfach belohnen müssen." Auch für die 750 mitgereisten Fans, die das Team das ganze Spiel über unterstützen und es auch nach der Partie trotz der Niederlage feierten. "Wir haben unsere Fans immer wieder mitbekommen. Unser Spiel hat auch dafür gesorgt, dass die Osnabrücker leiser geworden sind. Das kriegt man auch mit. Von unseren Fans war es einfach stark."

Erik Domaschke, der nur acht Tage nach seinem im Spiel gegen Freiburg II erlittenen Außenbandriss wieder zwischen den Pfosten stand, war von der Atmosphäre ebenfalls angetan, wie er der Zeitung sagte: "So eine Stimmung ist immer geil. Wenn du Leute hinter deinem Tor hast, die dich hassen, ist das auch geil. Aber das gehört zum Derby dazu. Gewisse Sprüche kriegst du immer an den Kopf gedrückt." Nun gelte es, "das Positive aus dem Spiel herausziehen", um gegen Saarbrücken, "denselben geilen Fußball zu spielen, den wir heute geleistet haben". Damit es nach zwei 0:1-Niederlagen wieder Punkte gibt.

   

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